Lilly Grünberg

Nuancen der Lust


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unter Kontrolle. Sein Griff wurde fester, zog ihre Hände ein wenig mehr nach oben. Dann ging das Lineal mehrmals in kurzer Folge auf ihre andere Pobacke nieder. Treffsicher auf dieselbe Stelle. Der Schmerz kam jetzt schnell und heftig und trieb ihr das Wasser in die Augen. Noch einmal versuchte sie sich zu wehren und zu entkommen, aber diesmal mit ganzer Kraft. Vergebens.

      Poch – poch – poch. Das war nicht ihr Puls. Es war sein Herz, das so laut schlug, dass sie es hörte und nun bemerkte sie, dass auch sein Atem schneller ging.

      Kaum hatte sie sich ein wenig erholt, erfolgte der nächste Hieb. Einmal, zweimal, dreimal. Jetzt nebeneinander, großflächig und ohne Gnade, Hieb um Hieb. Der Knebel dämpfte die Schreie, die sich jetzt mit jedem neuen Hieb aus ihrer Kehle drängten. Tränen liefen ihr über das Gesicht, ihre Nippel jedoch pressten sich hart und schmerzhaft hervor, quollen aus den Löchern heraus, und ihr Schoß quittierte die Qual mit einem Übermaß an Lustsaft. Heiß und klebrig fühlte sie ihn an der Innenseite ihrer Schenkel. Ja, ja, ich komme!

      Überraschend ließ er sie los, und legte seine Hände fest auf ihre Brüste. Seine Daumen fuhren über ihre Brustwarzen. Waren diese jemals so prall und empfindsam gewesen? Eva schloss die Augen. Die Erregung war unerträglich. Ja, ich komme, mach weiter.

      »Ich will deine Nippel durch die Kleidung sehen und deine Lust fühlen, wenn ich dich anfasse. Immer und überall. Von jetzt an wirst du immer für mich bereit sein.« Seine Finger verharrten regungslos. »Und jetzt spreiz deine Beine.« Seine Hand schnellte nach unten, riss ihren Slip entzwei, und ein Finger drang flach zwischen ihre Schamlippen ein, drückte dabei auf ihre Klitoris. Huch. Eva zuckte zusammen. Wie aufregend. »So mag ich es«, stieß Marvin heiser hervor. »Heiß und geil.« Sein Finger glitt sanft vor und zurück. »Du gehörst mir.«

      Wirklich?

      »Hast du schon mal Strumpfhalter an den Schamlippen getragen? Wenn nicht, hast du keine Ahnung, was Schmerz ist. Du wirst darum betteln, dass du meinen Schwanz lecken darfst, um mich gnädig zu stimmen, und ich werde dich Stunden auf einen Orgasmus warten lassen.«

      Wow, gab er sich gerne als Macho? Abwarten. Hätte sie der Knebel nicht behindert, hätte sie frech gegrinst. So aber nickte sie einfach nur zustimmend und versuchte gleichzeitig auf seinem Finger zu rutschen. Gleich, gleich würde sie kommen.

      Nein! hallte es in ihrem Kopf, als Marvin seine Hand ruckartig wegnahm und von ihr abrückte. Oh, sie fühlte sich so herrlich bloß und schutzlos. Das höchste der Gefühle wäre wohl, von einem Dildo gedehnt zu sein, und über seinen Knien liegend von seiner Hand gezüchtigt zu werden. Wann, wann würde er sie endlich befriedigen?

      Offenbar noch nicht. Denn jetzt machte er es sich in ihrem Bürostuhl gemütlich, indem er die Füße auf die Tischplatte hochlegte. Was sollte das werden?

      Ungeduldig stampfte Eva mit dem Fuß auf.

      Breit grinsend winkte Marvin sie näher und sie beugte sich auf sein Handzeichen über ihn. Er knöpfte ihre Bluse auf und tippte sanft auf ihre Knöpfe. Seine Berührung war wie eine süße Folter. »Ich finde das ausgesprochen sexy, wenn sich bei einer Frau die Nippel durch den Stoff pressen. Wenn ich dich das nächste Mal treffe, wirst du ein knallenges Shirt anhaben, verstanden? Jeder soll sehen, wie geil du bist. Aber nur mir wirst du gehören.«

      Ihre Nippel waren sensibler geworden und schmerzten, obwohl er mit den Daumen nur leicht über die Spitze strich. Aber was er auslöste, war ein Inferno in ihrem Schoß. Uuuh, Eva stöhnte in den Knebel. Blitze durchzuckten ihre Vagina und nur mit Mühe hielt sie sich auf den Beinen. Noch ehe ihr Orgasmus abgeebt war, fand sie sich mit dem Oberkörper auf dem Schreibtisch wieder und hörte, wie er schwer atmend seinen Reißverschluss öffnete.

      Doch Marvin drang nicht einfach in sie ein. Er zelebrierte den Moment, indem er hinter ihr in die Hocke ging und ihre Beine mit beiden Händen packte und auseinanderschob. Dann schlug er ihren Rock hoch, der mittlerweile wieder herab gerutscht war, und rieb seinen harten Schwanz an ihr.

       Nimm mich! Gib’s mir!

      Nun packte er ihre Pohälften und zog sie auseinander, und endlich drang er in ihre Spalte ein, mit unerträglicher Langsamkeit.

       Schneller!

      Keuchend hielt er inne, als er tief in ihr drin war. Sein Glied pulsierte und sie presste ihre Vaginalmuskeln so fest zusammen, wie sie konnte. Langsam zog er sich fast völlig heraus und drang dann schnell und bis zum Anschlag wieder in sie ein.

      Ahhhh! Eva schrie in den Knebel und warf ihren Kopf hin und her. Die Lust war überwältigend. So intensiv hatte sie schon lange nicht mehr empfunden. Es war wie ein Rausch. Man will, dass es bald aufhört und gleichzeitig will man, dass es immer weiter geht.

      Die Stöße kamen nun in schnellerer Folge, klatschten gegen ihr Gesäß und drangen tief in sie ein. Dann gellte ein gedämpfter, tiefer Schrei an ihr Ohr und Marvin ließ ihren Po los, stützte sich neben ihr auf der Tischplatte ab, laut nach Luft schnappend.

      Es war vorbei.

      Es dauerte ein Weilchen, ehe er ihr Handschellen und Knebel abnahm und sie wieder ihre Kleidung richten durfte.

      »Zufrieden?«, fragte er.

      »Ja. Und ausgelaugt«, keuchte sie.

      »Gut. Dann bis zum nächsten Mal«, erwiderte er, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und schloss die Tür auf. Dann war er fort, viel zu schnell, das Jacket lässig über die Schulter geworfen.

      Tage verstrichen, ohne dass Marvin sich meldete. Zu spät hatte Eva festgestellt, dass sie weder seinen vollständigen Namen, noch seine Telefonnummer kannte. Eigentlich wusste sie gar nichts über ihn. Außer dass er dieselben erotischen Spiele wie sie mochte und ihr nicht mehr aus dem Sinn ging.

      Zuerst war sie ein wenig verunsichert gewesen, ob ihre Sekretärin etwas bemerkt hatte. Aber diese hatte wohl die Gelegenheit genutzt und war in die Mittagspause gegangen, denn als Eva nachgesehen hatte, war sie nicht da und auf ihrem Monitor der Bildschirmschoner eingeschaltet.

      An den darauf folgenden Tagen beschäftigte Eva sich intensiver mit dem Entwurf erotischer Dessous. Da sie selbst permanent unter Strom stand, fiel es ihr nicht schwer, sich in das Thema hineinzudenken. Denn sie hatte Marvins Anweisungen befolgt. Wenn sie morgens aus dem Bad kam, zog sie als erstes den Dildoslip an, dann den durchlöcherten Büstenhalter.

      Die ersten Tage waren nicht einfach. Ihre Brustwarzen waren vollkommen übersensibilisiert und schmerzten durch die bloße Berührung mit Stoff. Auch ihr Schoß kam nicht zur Ruhe. Immer wieder zog sich ihre Vagina zusammen und erinnerte sie daran, dass sie ausgefüllt war. Ich bin gestopft, dachte sie in solchen Momenten. Mehr als einmal streichelte sie sich über ihre Nippel, wenn sie alleine am Schreibtisch saß und jeden Abend befriedigte sie sich mit dem Vibrator. Aber das war nicht derselbe Kick, den sie mit Marvin erlebt hatte.

      Ihre Mitarbeiter waren schon einige verrückte Ideen gewohnt. Daher war ihre Verwunderung über Evas neueste Kreationen nicht so groß, wie diese befürchtet hatte. Selten war sie innerlich so nervös gewesen, wenn sie ihr Team zusammenrief und ihre gezeichneten Vorschläge zeigte. Nur Melanie zog die Augenbrauen hoch und fragte, ob Eva nicht Angst hätte, unseriös zu werden und die konservativere Kundschaft zu verschrecken. Sie wolle einen neuen Trend setzen, für unerschrockene, moderne Frauen, war Evas Antwort. In kurzer Zeit sollten die Muster für Büstenhalter, Mieder und Slips mit Eingriff geschneidert werden.

      Am Nachmittag beschloss Eva einige Geschäfte aufzusuchen, um zu recherchieren, ob sich in letzter Zeit etwas geändert hatte und bereits freizügigere Dessous verkauft wurden, ähnlich wie die von ihr geplanten. Aber ihre Sorge war unbegründet. Offenbar gab es dergleichen nur über Internetshops zu bestellen und dort gab es wiederum nur eine kleine Auswahl an qualitativ hochwertiger Ware.

      Evas Hand schob gerade die Bügel einiger teurer, mit Spitze besetzter Mieder hin und her, als das Vibrieren in ihrem Inneren einsetzte. Erschrocken zuckte sie zusammen und gab einen dumpfen