Ludwig Thoma

Der Münchner im Himmel


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       Ludwig Thoma

      Der Münchner im Himmel

      Ein Klassiker der bayerischen Literatur gewürzt mit Humor und Satire

      Books

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       [email protected]

      2017 OK Publishing

      ISBN 978-80-272-1135-7

      Inhaltsverzeichnis

       Auf der Elektrischen

       Die Ludwigstraße

       Der Kohlenwagen

       Der Münchner im Himmel

       Amalie Mettenleitner

       Das Aquarium

       Beinahe

       Auf Reisen

       O Natur!

       Käsebiers Italienreise

       Der Interviewer

       Der Lämmergeier

       Eine psychologische Studie

       Der Münzdiebstahl oder Sherlock Holmes in München

       Der Postsekretär im Himmel

       Kino

       Der Befähigungsnachweis

       Als Referendar

       Assessor Karlchen

       Der Einser

       Der Vertrag

       Unser guater, alter Herzog Karl

       Die unerbittliche Logik

       Liebe um Liebe (Eine patriotische Stimmung)

       Die Hinterseer

       Woldemar

       Mucki

       Das Duell

       Missionspredigt

       Der Krieg

       Die Tochter des Feldwebels (Historisches Festspiel)

       Der Sieger von Orleans (Vaterländisches Volksstück in zwei Akten)

       Die Volksverbesserer

       Finstere Zeitenoder Der Leberkas (Volksschauspiel in einem Aufzug)

       Bildung und Fortschritt

      Auf der Elektrischen

       Inhaltsverzeichnis

      In München. Der schwere Wagen poltert auf den Schienen; beim Anhalten gibt es einen Ruck, daß die stehenden Passagiere durcheinander gerüttelt werden.

      Ein Schaffner ruft die Station aus. »Müliansplatz!«

      Heißt eigentlich Maximiliansplatz.

      Aber der Schaffner hat Schmalzler geschnupft und kann die langen Namen nicht leiden.

      Ein Student steigt auf. Er trägt eine farbige Mütze, und der Schaffner salutiert militärisch.

      Er weiß: das zieht bei den Grünschnäbeln. Sie bilden sich darauf was ein.

      Und wenn sich Grünschnäbel geschmeichelt fühlen, geben sie Trinkgelder.

      Er ist Menschenkenner und hat sich nicht getäuscht.

      Der junge Herr mit der großen Lausallee gibt fünf Pfennige.

      Er sieht dabei den Schaffner nicht an; er sieht gleichgültig ins Leere; er zeigt, daß er dem Geschenke keine Bedeutung beimißt. Der Schaffner salutiert wieder.

      Wumm! Prr!

      Der Wagen hält.

      »Deonsplatz!« schreit der Schaffner.

      Heißt eigentlich Odeonsplatz.

      Eine Frau, die ein großes Federbett trägt, schiebt sich in den Wagen. Ein Sitzplatz ist noch frei.

      Die Frau zwängt sich zwischen zwei Herren. Sie stößt dem einen den Zylinder vom Kopfe.

      Das ärgert den Herrn. Er klemmt den Zwicker fester auf die Nase und blickt strafend auf das Weib.

      »Aber erlauben Sie!« sagt er.

      –?!-

      »Aber erlauben Sie, mit einem solchen Bett!«

      Die Leute im Wagen werden aufmerksam.

      Der Mann scheint ein Norddeutscher zu sein; der Sprache nach zu schließen. Ein besserer Herr, der Kleidung nach zu schließen.

      Was fällt ihm ein, die arme Frau aus dem Volke zu beleidigen?

      Ein dicker Mann, dessen grünen Hut