Timothy Keller

Jesus


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      Timothy Keller

      JESUS

      Seine Geschichte – unsere Geschichte

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      Titel der amerikanischen Originalausgabe:

      King’s Cross: The Story of the World in the Life of Jesus

       © 2011 by Timothy Keller

       Published by Dutton, a member of Penguin Group (USA) Inc.

      Aus dem Amerikanischen übersetzt von Friedemann Lux

      Bibelzitate folgen, wo nicht anders angegeben,

      der „Hoffnung für alle – Die Bibel“ (HfA),

      Brunnen Verlag Gießen und Basel,

      © 1996, 2002 by International Bible Society.

      Sonst der Lutherbibel (LÜ), revidierter Text 1984,

       durchgesehene Auflage in neuer Rechtschreibung,

      © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

      © 2012 Brunnen Verlag

      www.brunnen-verlag.de Umschlaggestaltung: Jonathan Maul Satz: Die Feder GmbH, Wetzlar ISBN Buch 978-3-7655-2097-6 ISBN E-Book 978-3-7655-7088-9

      FÜR SCOTT KAUFFMANN UND SAM SHAMMAS,

       OHNE DIE ES DIESES BUCH NICHT GÄBE.

       UND FÜR DIE ÜBRIGEN MITARBEITER DER REDEEMER

       PRESBYTERIAN CHURCH UND VON REDEEMER CITY TO CITY –

       DAS TRAUMTEAM! –, OHNE DIE NICHT VIEL VON UNSERER ARBEIT

       EXISTIEREN WÜRDE.

       EUCH ALLEN DANKESCHÖN!

      INHALT

       5. Die Kraft

       6. Das Warten

       7. Der Flecken

       8. Der Zugang

       9. Der Wendepunkt

       TEIL 2

       Das Kreuz – wozu ist Jesus gekommen?

       10. Der Berg

       11. Die Falle

       12. Das Lösegeld

       13. Der Tempel

       14. Das Festmahl

       15. Der Kelch

       16. Das Schwert

       17. Das Ende

       18. Der Anfang

       Nachwort

       Danke!

       Anmerkungen

      Zu meiner Überraschung ist dem historischen Jesus in unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten ein zunehmendes Interesse zuteilgeworden. Es ist jedes Jahr dasselbe: Pünktlich zum Osterfest bringen die großen Magazine Titelstorys über Jesus und die Fernsehsender entsprechende Reportagen. Zu Ostern 2010 erklärte Lisa Miller, Religionsredakteurin beim Nachrichtenmagazin Newsweek: „Ostern ist ... eine Feier des letzten Aktes der Passionsgeschichte, der leiblichen Auferstehung Jesu aus dem Grab drei Tage nach seiner Hinrichtung. ... Die Evangelien beteuern die Glaubwürdigkeit dieses übernatürlichen Ereignisses. ... Jesus starb und erstand von den Toten, damit die, die ihm nachfolgen, eines Tages das Gleiche tun können. Diese Geschichte hat die Gutgläubigkeit selbst der frömmsten Gläubigen strapaziert, denn sie ist wahrlich unglaublich.“1

      Ein Jahr zuvor stellte Geza Vermes in seinem Artikel „Myth or History: The Hard Facts of the Resurrection“ [„Mythos oder Historie: Die Fakten der Auferstehung“] für die britische Zeitung The Times folgende Frage: „Im Zentrum der christlichen Botschaft steht die Auferstehung Jesu. Der Hauptvertreter dieser Botschaft, Paulus, erklärt unverblümt: ,Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube umsonst.‘ Wie lässt sich diese in zwei Jahrtausenden theologischer Reflexion verfestigte Aussage mit dem übereinbringen, was uns die Evangelien über das erste Ostern erzählen? Ist es ein bloßer Mythos oder enthält es ein Körnchen geschichtlicher Wahrheit?“2

      Und in der Zeitschrift USA Today berichtete Nanci Hellmich, dass „zwei Forscher die Größe der Teller und der Essensportionen in 52 der berühmtesten Abendmahlsgemälde analysierten und dabei herausfanden, dass die Portionsgrößen in den letzten tausend Jahren erheblich gewachsen sind.“3 In Deutschland gab es z.B. im Juni 2011 eine eigene SPIEGEL-Sondernummer mit dem Titel Jesus von Nazareth und die Entstehung einer Weltreligion. Die Medien haben uns wirklich viel über das Thema „Jesus“ zu sagen.

      Und sie sind damit nicht alleine. Es wäre keine Übertreibung, zu sagen, dass das Thema „Jesus“ ein eigenes Genre ist. Penibel recherchierte Biografien, wissenschaftliche Textkommentare, historischkritische Forschung, spekulative Romane, Antimythologien – es gibt nichts, was es nicht gibt.

      In diesen scheinbar unerschöpflichen Strom von Worten und Gedanken über Jesus reihe ich mit aller Vorsicht diesen Band ein. Er ist eine umfassende Reflexion über die Grundannahme des historischen christlichen Glaubens, dass das Leben, der Tod und die Auferstehung Jesu das zentrale Ereignis der Geschichte des Kosmos und der Menschheit, ja die zentrale Achse unseres persönlichen Lebens darstellen. Anders ausgedrückt: Die ganze Geschichte der Welt (und unseren Platz in ihr) können wir am besten dadurch verstehen, dass wir uns eingehend mit der Geschichte von Jesus beschäftigen. In diesem Buch möchte ich Ihnen anhand seiner Worte und Taten zeigen, wie sinnvoll unser Leben wird, wenn wir es in dem Licht seines Lebens betrachten.

      Eine wahre Lebensgeschichte

      Wenn wir dieses Leben untersuchen und prüfen wollen, ob Jesus tatsächlich lebte, starb und auferstand, wenn wir wissen wollen, ob die Ostergeschichte „ein Körnchen geschichtliche Wahrheit“ enthält (oder vielleicht sogar den Schlüssel zur Geschichte?), dann müssen wir zu den Evangelien gehen, den historischen Dokumenten, die die Jesusgeschichte erzählen. Diese Evangelien sind nach ihren Verfassern benannt: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.

      Ein Großteil der heutigen „Jesusliteratur“ dreht sich um die Frage, ob die Evangelien zuverlässige Berichte über das Leben von Jesus sind. Vor etwa 200 Jahren kam in der Theologie die Ansicht auf, dass die Evangelien zunächst rein mündliche Überlieferungen waren, die im Laufe von Generationen mit vielen Legenden ausgeschmückt wurden, bis sie über 100 Jahre nach dem Leben Jesu niedergeschrieben wurden.4 Diese Theorie brachte im Laufe der Jahre viele Menschen zu der Überzeugung, dass wir nicht wissen können, wer Jesus wirklich war. Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche und die englische Romanautorin George Eliot verloren