Блейк Пирс

Vorher Sehnt Er Sich


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am Rand der Rille. Nicht groß … ziemlich klein eigentlich, sodass sie zweifelte, dass irgendein Polizist es bis jetzt bemerkt hatte. Und dann am Boden direkt unter dem Blutklecks, war etwas Kleines, Abgerissenes und es war weiß.

      Mackenzie berührte es vorsichtig mit ihrem Finger. Es war ein Stück eines zerrissenen Fingernagels.

      Irgendwie hatte Claire Locke es geschafft, zu versuchen zu fliehen. Mackenzie schloss ihre Augen einen Moment und versuchte sich das vorzustellen. Je nachdem wie ihre Hände verbunden waren, hätte sie sich mit dem Rücken zur Tür setzen müssen, hinknien und versuchen müssen, die Tür hochzuziehen. Das wäre ein vergeblicher Versuch, wegen des Schlosses außen, aber auf jeden Fall ein Versuch wert, wenn man am Rande war zu verhungern oder zu verbluten.

      Mackenzie winkte Ellington herüber und zeigte ihm, was sie gefunden hatte. Sie wandte sich dann an Rising und fragte: „Erinnern Sie sich, ob es irgendwelche zusätzlichen Verletzungen an Ms. Lockes Hand gab?“

      „Ja, tatsächlich“, sagte er. „Es gab ein paar oberflächliche Schnittwunden an ihrer rechten Hand. Und ich glaube, die meisten ihrer Fingernägel waren nicht mehr da.“

      Er kam hinüber, wo Mackenzie und Ellington standen und ließ ein leises „Oh“ hören. Mackenzie suchte weiter, aber fand nichts weiter außer ein paar verirrten Haaren. Haare, von denen sie annahm, dass sie entweder Claire Locke oder dem Besitzer des Lagers gehörten.

      „Herr Tuck?“, sagte sie.

      Quinn stand vor dem Lagerraum unter seinem Schirm. Er tat alles Mögliche, um nicht im Lagerraum zu stehen – nicht einmal hineinzusehen. Bei dem Klang seines Namens jedoch trat er zögernd ein.

      „Wem gehört dieser Lagerraum?“

      „Das ist ja das Schlimmste“, sagte er. „Claire Locke hat dieses Lager seit sieben Monaten gemietet.“

      Mackenzie nickte und schaute wieder dorthin, wo Lockes Sachen an der Wand in ordentlichen Reihen gestapelt waren. Die Tatsache, dass es ihr Lagerraum war, gab dem ganzen einen noch unheimlicheren Grad, aber sie dachte, das könnte zu ihrem Vorteil arbeiten, um schließlich Motive zu finden oder den Mörder aufzuspüren.

      “Gibt es hier Sicherheitskameras?”, fragte Ellington.

      „Ich habe nur eine am Haupteingang“, erwiderte Quinn Tuck.

      „Wir haben uns schon alles in den letzten Wochen angesehen“, erklärte Sheriff Rising. „Wir haben nichts Ungewöhnliches entdeckt. Im Moment sprechen wir mit allen, die hier in den letzten zwei Wochen aufgetaucht sind. Wie Sie sich vorstellen können, wird das mühsam werden. Wir haben noch ein Dutzend Personen, die wir befragen müssen.“

      „Können wir die Ausschnitte selber ansehen?“, fragte Mackenzie.

      „Natürlich“, erwiderte Rising, obwohl sein Ton sagte, dass sie verrückt war, sich das anzusehen.

      Mackenzie folgte Ellington in den hinteren Teil des Lagers. Ein Teil von ihr wollte sich einfach durch die Kisten und Kartons wühlen, aber sie wusste, es würde wahrscheinlich zu nichts führen. Sobald sie einen Hinweis oder potenzielle Verdächtigte hatten, würden sie vielleicht etwas Wertvolles finden, die Inhalte innerhalb des Lagerraums würden ihnen nichts bedeuten.

      „Ist die Leiche noch beim Gerichtsmediziner?“, fragte Mackenzie.

      „Soweit ich weiß ja“, erwiderte Rising. „Wollen Sie, dass ich anrufe und Bescheid sage, dass sie kommen?“

      „Bitte. Und sehen Sie mal, was Sie wegen des Videomaterials tun können.“

      „Oh, das kann ich Ihnen schicken, Agentin White“, erwiderte Quinn. „Es ist alles digital. Lassen Sie mich einfach wissen, wohin ich es schicken soll.“

      “Kommen Sie”, sagte Rising. “Ich bringe Sie zum Büro des Gerichtsmediziners. Es liegt gleich zwei Stockwerke unter meinem Büro.“

      Damit verließen die Vier die Lagereinheit und gingen wieder hinaus in den Regen. Selbst unter dem Regenschirm klang er laut. Der Regen kam langsam, aber prasselte hart herunter. Als wenn es die Anblicke und Gerüche des Lagerraums wegwaschen wollte.

       KAPITEL SECHS

      Wie sich herausstellte, war Quinn Tuck ziemlich hilfreich. Es schien, als wollte er genauso wie jeder andere den Grund herausfinden, was passiert war. Deswegen hatte er Mackenzie und Ellington, als sie bei der Polizeistation ankamen, einen Link zur Verfügung gestellt, um auf alle seine digitalen Akten vom Sicherheitssystem im Lagerkomplex zuzugreifen.

      Sie entschieden sich dazu mit dem Sicherheitsmaterial zu beginnen, anstatt mit der Leiche von Claire Locke. Es gab ihnen eine Gelegenheit sich hinzusetzen und sich irgendwie zu orientieren. Es war jetzt schon fast dunkel und der Regen fiel immer noch. Als Sheriff Rising ihnen einen Monitor brachte, blickte Mackenzie auf den Tag zurück und fand es schwer zu glauben, dass sie noch vor neun Stunden in einem malerischen Garten gestanden und über ihre Hochzeit nachgedacht hatte.

      “Hier sind die relevanten Zeitstempel”, sagte Rising und schob Mackenzie ein Stück Papier von seinem Notizblock zu. „Es gibt nicht viele.“ Er tippte mit seinen Fingern auf einen bestimmten Eintrag, der in einer schiefen Handschrift geschrieben war. „Das ist das einzige Mal, an dem wir Claire Locke in das Gebäude haben kommen sehen. Wir haben ihre DMV Info besorgt und haben ihr Autokennzeichen bekommen, wir wissen also, dass sie es ist. Und das“, sagte er und tippte auf einen weiteren Eintrag, „ist, wann sie gegangen ist. Und das sind die einzigen Zeiten, in denen sie auf dem Material zu sehen ist.“

      „Danke, Sheriff“, sagte Ellington. „Das hilft uns enorm.“

      Rising nickte ihnen zu, ehe er aus dem kleinen Büro ging, das sie bekommen hatten. Die eintönige Arbeit dauerte eine Weile, aber wie Rising gesagt hatte, hatte die einheimische Polizei bereits ein wenig Arbeit für sie erledigt. Sie konnten das Material vorspulen, wenn es keine Aktivität auf dem Bildschirm gab. Sie begannen, in dem sie die Zeitstempel auf dem Papier überprüften. Als das Auto was Claire gehören sollte, auf dem Bildschirm zu sehen war, zoomte Mackenzie das Bild heran, konnte aber den Fahrer nicht erkennen. Sie wartete und schaute den ereignislosen Eingang des Gebäudes für 22 vorgespulte Minuten an, ehe Lockes Auto zu sehen war, das wieder wegfuhr. In der Zeit, in der sie da gewesen war, war niemand anderes angekommen oder gegangen.

      “Weißt du”, begann Mackenzie, “Es ist auch möglich, dass sie nicht am Lagergebäude angegriffen wurde.”

      „Glaubst du, jemand hat sie woanders getötet und sie hier hergebracht?“

      „Vielleicht hat er sie nicht woanders getötet, aber vielleicht entführt. Ich glaube, wenn wir ihre Leiche sehen, können wir das festlegen. Wenn sie Hinweise auf Verhungern oder Vertrocknen zeigt, dann sagt uns das praktisch, dass sie hier abgeladen worden ist.“

      „Aber laut dem Bericht war das Schloss von außen verriegelt.“

      „Vielleicht hat noch jemand anderes einen Schlüssel“, schlug Mackenzie vor.

      „Wahrscheinlich jemand aus einem der anderen Autos an diesen und in den anderen Tagen des Materials.“

      „Wahrscheinlich.“

      “Willst du hier bleiben und das hier durchsehen, während ich mir die Leiche ansehe?”, fragte Ellington. „Oder umgekehrt?“

      Mackenzie stellte sich die arme Frau vor, alleine im Dunkeln und nicht in der Lage, um Hilfe zu schreien. Sie stellte sich ihr stolpern im Dunkeln vor, um einen Weg zu finden, um zumindest zu versuchen, die Tür zu öffnen.

      „Ich glaube, ich würde mir gerne die Leiche ansehen. Ist das Okay für dich?“

      „Oh ja. Das ist Streaming vom Feinsten. Keine Werbung oder so.”

      “Gut”, sagte sie. “Dann sehen wir uns gleich.”