on>
Impressum:
Mach mich scharf! Erotische Geschichten
von Lucy Palmer
Lucy Palmer, die auch unter den Pseudonymen Inka Loreen Minden, Mona Hanke und Ariana Adaire schreibt, ist eine bekannte Autorin erotischer Literatur. Von ihr sind bereits über 50 Bücher, 9 Hörbücher, mehrere Übersetzungen und zahlreiche E-Books erschienen, die regelmäßig unter den Online-Jahresbestsellern zu finden sind.Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Romantische Erotik – gepaart mit Liebe und Leidenschaft – findet sich in all ihren Storys, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.Lucy Palmer liebt es, ihre Leser in andere Welten zu entführen, in denen es immer ein Happy End gibt.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2008 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Iconogenic @ istock.com
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783940505866
www.blue-panther-books.de
Reine Chefsache
Samstag, zweiundzwanzig Uhr im Chez Monique, einem SM-Club in Westlake, Los Angeles:
Herausgeputzt wie eine erstklassige Edelhure stehe ich mit wackeligen Beinen in hochhackigen Stiefeln. Die verrucht schwarze Perücke juckt und unter der Latexmaske sammelt sich bereits der Schweiß. In dem abgedunkelten Raum mit den seltsamen Geräten zittern mir jetzt schon die Knie und am liebsten möchte ich mich auf der Stelle übergeben. Wie konnte ich mich nur auf das hier einlassen?
Gerade, als ich mich auf das Bett sinken lassen will, wird die Tür geöffnet und ER kommt herein: David O`Connell. Noch habe ich Gelegenheit, einfach davonzulaufen, stattdessen halte ich mich krampfhaft an der Lederpeitsche fest. Oh Gott, wie der Typ aussieht! Er ist herausgeputzt, als würde er auf ein Meeting gehen: dunkler Anzug, weißes Hemd, Krawatte. Allein sein selbstsicheres Auftreten macht mich schon wieder ganz klein.
Meine Hände sind feucht und mein Gesicht muss in Flammen stehen. Doch zum Glück kann Mr O`Connell das nicht erkennen, dafür ist es hier drin zu dunkel und die Maske bedeckt den größten Teil meines Gesichts. Er mustert mich kurz von oben bis unten, wobei ich Lust erkenne, die in seinen Augen lodert.
Na warte, dir Mistkerl werde ich deine Geilheit schon austreiben!, mache ich mir Mut.
In einer Ecke brennt ein dreiarmiger Kerzenleuchter, der aber genug Licht spendet, um zu erkennen, wie aus diesem Mann plötzlich alle Autorität weicht. Seine Schultern sacken nach vorne und er blickt unterwürfig auf den Boden.
»Tür zu!«, gebe ich meinen ersten Befehl. Mr O`Connell gehorcht aufs Wort.
Sehr schön, das hat ja schon mal ganz gut geklappt!
Wie ein begossener Pudel steht er mit dem Rücken zu mir.
»Umdrehen!«
Wieder tut er, was ich sage. Ich versuche, meine Stimme eine Oktave tiefer zu halten, doch als er mir durch die Sehschlitze der Maske direkt in die Augen blickt, zucke ich kurz zusammen und meine Stimme versagt mir beinahe. Ich hoffe, dass er mich nicht erkennt!
»Sieh mich nicht an!«, zische ich, und sofort senkt er den Blick. Dafür starrt er jetzt auf meine Spalte, die sich durch das enge Material überdeutlich abzeichnet.
Auch bei ihm zeichnet sich etwas ab. Zwischen meinen Schenkeln beginnt es zu kribbeln. Was Mr O`Connell wohl für ein Kaliber hat? Gleich werde ich es wissen. Ich wollte ihn schon immer einmal nackt sehen, und würde meiner Freundin nicht dieser Club gehören, könnte ich noch ewig darauf warten.
»Zieh dich aus! Ganz!«
Zuerst löst er seine Krawatte, dann streift er sich die Jacke von den Schultern. Er legt alles auf das Fußende des großen Bettes. Es folgt sein Hemd, das er mit zitternden Fingern aufknöpft. Ein interessanter Körper kommt zum Vorschein, der mir das Wasser zwischen den Beinen zusammenlaufen lässt. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Ich hatte ja keine Ahnung, dass dieser Sklaventreiber so erregend gut gebaut ist: groß, schlank, sportlich. Genau mein Typ. Aber leider unerlaubter Weidegrund, schießt es mir ins Hirn, worauf ich beinahe geseufzt hätte.
Augenblicklich versteife ich mich und mache ein paar Schritte auf ihn zu, bis ich dicht vor ihm stehe. Himmel, wie dieser Kerl riecht! Sein Aftershave hat mich bereits in der Kanzlei in den Wahnsinn getrieben, doch hier mischt es sich mit einem Duft von ihm als Mann. Ja, Mr O`Connell ist ein richtiger Mann!
Als er aus der Hose steigt und sie zu den anderen Sachen legt, starre ich auf sein riesiges Glied, das schon fest absteht.
Ich atme tief durch und lasse die Peitsche über seinen knackigen Hintern gleiten. Während ich um ihn herumgehe und ihn begutachte wie ausgestellte Ware auf einer Auktion, blickt er unentwegt auf den Boden. Oder aber, er sieht in meinen Ausschnitt, das möchte ich jetzt nicht überprüfen, denn Mr O`Connell ist einen guten Kopf größer als ich. Und das, obwohl ich Absätze wie Bleistifte habe. Neue Bleistifte. Ich kann kaum gehen in den Dingern!
Ich hatte keine Vorstellung davon, dass dieser Job so anstrengend sein würde, doch langsam werde ich warm. Dort, wo die Peitsche seine Haut berührt, stellen sich alle Härchen auf. Ich liebe Männer mit Haaren an den Unterarmen. Sexy. Einfach männlich. Zärtlich streiche ich mit der Peitsche an ihnen auf und ab. Seine Arme hängen schlapp an den Seiten herab, doch immer, wenn ich Mr O`Connell berühre, spannen sie sich kurz an.
Auch auf seiner Brust sprießen vereinzelt Haare, doch am allermeisten erregt mich die feine dunkle Spur, die von seinem Bauchnabel hinunter zu seinem Schwanz führt.
Das Leder gleitet an dem festen Fleisch hinab und streift seine Erektion. Sofort zuckt sie unter der Berührung. Ein Lusttropfen bahnt sich seinen Weg durch das kleine Loch in der glänzenden Spitze. Wie gerne würde ich ihn jetzt auflecken. Er würde leicht salzig schmecken, genau wie Davids … Mr O`Connells Haut.
Dieser Mann beherrscht mich sogar noch, wenn er total unterwürfig vor mir steht – obwohl er bis jetzt noch kein Wort gesprochen hat! Braver Sklave. Ob er es bemerkt, dass ich keiner dieser Profis bin? Ich habe doch keine Ahnung, was so eine Domina überhaupt macht, weshalb ich mir zuvor schon Mut antrinken musste. Wie oft war er wohl schon bei solchen Frauen?
Dieser Gedanke treibt mir einen gemeinen Stich durch den Magen. Er ist nicht dein Liebhaber, flüstert eine innere Stimme. Es kann dir also egal sein!
Doch das ist es nicht.
Ich höre seine beschleunigte Atmung. Er ist erregt. Sehr erregt. Sein flacher Bauch bewegt sich schnell.
»Setz dich da hin!« Mit der Peitsche deute ich auf einen massiven Stuhl, der an der Wand steht. Gepolsterte Armlehnen. Das sieht doch bequem und gemütlich aus, denke ich mir, denn lange kann ich in diesen Tretern nicht mehr stehen. Geheiligt sei der Erfinder meiner Sneaker, die jetzt bei Trish im Büro stehen und auf meine Rückkehr warten. Doch sie müssen sich noch gedulden, denn Mr O`Connell muss ausreichend bestraft werden. Endlich kann ich meinen ganzen Frust an ihm ablassen!
Christine machen Sie dies … Christine, machen Sie das ... Christine, geben Sie mir den Ordner von … Christine, holen Sie mir einen Kaffee … Christine, das hab ich schon mal schneller gesehen! Diese Worte hallen mir plötzlich klar und deutlich durch den Kopf. Ich höre sie jeden Tag. Kein »Bitte«, kein »Danke«. Die liebe Christine springt trotzdem. Aber nicht heute! Dieser Abend gehört alleine mir! Diese Herausforderung ist Trishs Geburtstagsgeschenk an mich, das allerdings nur zustande kam, weil ich schon zwei Gläser zu viel hatte.
Als er sitzt, drücke ich ihm die Schenkel auseinander, bis seine Waden die Stuhlbeine berühren. »Klick« links, »Klick« rechts, und schon sind die Beine in gepolsterten Schellen gefangen. Eigentlich hätte er welche mit Dornen dran verdient.
»Arme über den Kopf!« Wieder klickt es zwei Mal und der Diktator ist gefesselt.
Als