Lucy Palmer

Mach mich scharf! Erotische Geschichten


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Hand zu. »Ein schöner Ring, den Sie da tragen, Christine. So einen habe ich erst ein Mal gesehen.«

      »Unmöglich«, grinse ich schief und wünsche mir, er würde mich wieder loslassen. »Der hier ist eine Einzelanfertigung.«

      »So?« Endlich lässt er von mir ab und marschiert zu seinem Schreibtisch, um die Akten durchzusehen, die ich schon für ihn bereitgelegt habe.

      Ich atme tief durch.

      Beinahe hüpfe ich vom Stuhl, als er »Na machen Sie schon auf!« zu mir herüberruft, ohne den Blick von seinen Papieren abzuwenden.

      Mit zitternden Fingern löse ich die Schleife.

      Christine, er hat keine Ahnung, also beruhige dich wieder, sonst hätte er dich schon längst gefeuert!, versuche ich mir einzureden. Er ist heute nur so anders, weil er den Fick seines Lebens hatte!

      Ich muss schmunzeln. Wenn der wüsste!

      Doch als ich den Deckel abhebe und hineinblicke, bleibt mir beinahe das Herz stehen. Aus den Tiefen der Verpackung lacht mich eine schwarze Lederpeitsche an.

      Ich schlucke schwer und blicke zu David, der ganz in seine Arbeit versunken scheint. Tränen steigen in meine Augen. Verdammt, er hat es gewusst!

      Langsam erhebe ich mich und schleiche auf die Tür zu. Es ist mir klar, dass die Peitsche einer Kündigung gleichkommt. Deswegen ist er so gut gelaunt. Endlich ist er mich los!

      »Wenn Sie sich einen Kaffee holen«, ruft er mir nach, »dann bringen Sie mir bitte auch einen mit.«

      »Einen Kaffee?«, hauche ich, ohne mich umzudrehen.

      »Ja, sie wissen schon«, meint er. »Braunes Pulver mit kochendem Wasser übergossen.« Ich fühle, wie er grinst.

      »Okay, Chef.«

      Als ich gerade den Raum verlassen möchte, ruft er mir hinterher: »Würden Sie demnächst Ihr Geschenk einmal mit mir ausprobieren wollen?«

       Führe mich nicht in Versuchung!

      »Der Grauhaarige von Tisch drei möchte eine Bloody Mary«, hauchte eine samtige Stimme in Rianas Ohr, was ihrem Körper ein angenehmes Prickeln einbrachte. Sie blickte zu Duncan O`Sullivan auf, der mit geschmeidigen Bewegungen an ihr vorbeiglitt, um einer Frau am Tresen einen Whiskey einzuschenken.

      Argwöhnisch beobachtete Riana ihren Arbeitgeber, weil er mit der Dame zu flirten begann, und mixte geistesabwesend den Cocktail. Duncan war der Besitzer des »Temptation« und nicht ihr Freund, dennoch würde sie der Brünetten am liebsten das Gesicht zerkratzen und ihrem Chef einen Pflock ins Herz rammen – Eiche, ungespitzt! Denn Riana kannte das dunkle Geheimnis des großen und äußerst attraktiven Iren, was sie irgendwie mit ihm zusammenschweißte. Da sie bereits ein ganzes Jahr für ihn arbeitete, war es nicht zu verhindern, dass sie früher oder später davon erfahren hatte. Die zahlreichen bewusstlosen Frauen und Männer hatten sie stutzig gemacht. Seine Opfer konnten sich nie an etwas erinnern. Sie glaubten, einfach zu viel Alkohol in sich gekippt zu haben.

      O`Sullivan konnte sich glücklich schätzen, jemanden wie Riana gefunden zu haben, die sich die ganze Nacht in eine verrauchte Bar stellte und bediente. Aber sie war schon immer ein Nachtmensch gewesen und es machte ihr nichts aus, wenn sie die Sonne nur an ihrem arbeitsfreien Tag zu Gesicht bekam. Und dass sie ihn nicht an die Behörden verpfiff, zählte wohl als weiterer Pluspunkt.

      Während Riana das dunkelrote Getränk mit zwei Spritzern Worcester Sauce würzte und eine Zitronenscheibe an den Glasrand steckte, griff Duncan von hinten um sie herum und nahm ihr den Drink aus der Hand. Seine Lippen kitzelten sie, als er: »Für mich bitte eine Bloody Riana«, in ihr Ohr brummte. Einen kurzen Moment lang berührten sich ihre Finger, und ein Sehnen erfasste sie, das wohlige Schauer über ihren Körper trieb.

      »Wer ungeduldig ist, wartet immer länger, O`Sullivan.« Rianas Stimme zitterte leicht. Himmel, was war heute nur los mit ihr? Sie versuchte, dem brennenden Blick seiner dunklen Augen auszuweichen, doch sie konnte spüren, worauf er starrte. Ihr Hals prickelte ob der Vorahnung.

      »Ich habe Hunger.« Er lachte leise – ein geheimnisvolles, sinnliches Schnurren – und schob sich so dicht an ihr vorbei, dass sie die Hitze seines Körpers in ihrem Rücken spüren und seinen verlockenden Duft riechen konnte. »Außerdem sollst du mich Duncan nennen!«

      Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er dem alten Mann das Glas hinstellte. Siehst du die Dunkelhaarige?, empfing sie plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf, während er zur Frau am Tresen nickte. Die würde mich sofort bedienen!

      Riana hasste es, wenn Duncan in ihren Kopf eindrang. Aber er hatte ihr versichert, ihre Gedanken nicht lesen zu können. Sonst hätte er auch sehr schnell herausgefunden, was sich noch alles in ihrem Gehirn befand. »Höhlenmensch!«, rief sie schnippisch zu ihm hinüber.

      Duncan!, sendete er zurück und grinste unverschämt, wobei eine Reihe ebenmäßiger Zähne zum Vorschein kam. Die feine Narbe, die sich durch ein Grübchen zog, machte ihn nur noch interessanter.

      Warum muss dieser Mann so unbeschreiblich sexy sein?, dachte sie seufzend und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Als Riana herausgefunden hatte, wer, oder was, ihr Arbeitgeber wirklich war, hatte sich ihr eine völlig neue Einnahmequelle eröffnet. Als Bedienung wollte O`Sullivan ihr nicht viel bezahlen, da kam ihr die Erpressung gerade recht. Sie drohte, ihn zu verraten – er, sie zu beißen. Nachdem sie zu einer Übereinkunft kamen, stellte sich die gegenseitige Erpressung für beide als Vorteil heraus: Einmal im Monat blieb Riana nach Schließung der Bar bei ihm. Im Keller befand sich seine Wohnung, wo er sich an ihr nährte und dafür gut bezahlte. Er erregte weniger Aufsehen, weil er andere Menschen in Ruhe ließ, und Riana war um einige Pfund reicher, die sie näher an ihr Ziel brachten. Doch in Wahrheit würde sie ohne O`Sullivans Hilfe niemals die Ziellinie erreichen.

      ***

      Als das heiße Wasser auf ihren Körper prasselte, überlegte Riana, warum sie sich O`Sullivan so leichtsinnig hingab. Ganz allein in seiner Wohnung, konnte er sie ohne Weiteres töten. Doch sie vertraute ihm und hoffte, sich nicht in ihm zu täuschen. Es bestand kein Zweifel, dass diese Wesen eine erotische Anziehungskraft besaßen und Frauen sich deshalb unwiderstehlich zu ihnen hingezogen fühlten. Riana musste zugeben, dass dieser Mann mit seiner weichen Stimme, den nachtschwarzen Augen und dem verführerischen Körper sehr anziehend auf sie wirkte. Wie oft hatte sie sich schon ausgemalt, dass er sie zu einer von seiner Art machte, dann hätte sich ihr Problem von selbst erledigt und sie bräuchte das viele Geld nicht mehr. Doch sie traute sich nicht, ihn danach zu fragen. Auf ewig wären sie beide dann miteinander verbunden. Das käme ja einer Hochzeit gleich! Und was wollte O`Sullivan schon von so einer unscheinbaren Frau wie sie eine war?!

      Riana drehte das Wasser ab und stand im warmen Dunst der Duschkabine, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Duncan ihr ungestüm ein Handtuch in die Arme drückte.

      »Du verdammter Blutsauger!«, kreischte sie erschrocken auf. »Was zur Hölle denkst du dir eigentlich?!« Schnell wickelte sie sich das große Tuch um den tropfenden Körper, während ihr Chef an ihrem Handgelenk zerrte. Erst, als sie aus der Dusche stolperte und er sie auffing, bemerkte Riana, dass er nackt war. Die Wut kochte in ihr hoch!

      Prüfend ließ er seine Augen über ihren Körper wandern. »Was brauchst du so lange? Ich sterbe vor Hunger!«

      »Jetzt übertreibst du aber! Du bist bereits tot, schon vergessen?« Riana stupste mehrmals einen Finger gegen seine Brust, von der sie einfach nicht den Blick abwenden konnte. Kräftige Muskelstränge wölbten sich unter den dunklen Nippeln, die sich bei ihrer Berührung sofort versteiften. »Und außerdem warst du es, der gemeint hat, ich solle vorher duschen!«

      »Du würdest doch auch nicht aus einem Aschenbecher essen wollen ...« Überheblich lächelnd zwängte er sich an ihr vorbei, wobei sie für einen kurzen Moment in den Genuss seiner herrlichen Rückansicht kam. Dann schloss er die Tür der Dusche. Nur schade, dass diese mit Wasserdampf angefüllt war, denn sie hätte zu gerne mehr gesehen. Doch der Anblick seiner knackigen Pobacken hatte sich unauslöschlich in ihrem Geist verewigt.

      Nachdem