Nova Night

Nackte Weihnachten - 24 Nächte | Erotischer Roman


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sie ihm. Nicht mehr lange, versprach ich mir und bewegte mich wieder im Rhythmus der Musik. Sollte er doch die ganze Show genießen, als nur die halbe Show.

      »Was wird das?«, fragte Chris und ich wusste, dass es sich auch für ihn verboten anfühlte. Es war unvernünftig, etwas mit ihm anzufangen – dem älteren Bruder meiner besten Freundin.

      »Wie wäre es mit einem Real-Life-Porno?«, fragte ich und zwinkerte ihm zu. »Du und ich.«

      »Einen Porno?«, wollte er irritiert wissen. Ich hatte ihn verunsichert.

      »Sieh es als eine Live-Show.« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Nur für dich«, flüsterte ich und schloss die Augen. Tief einatmend richtete ich mich auf und drehte mich um. Ich suchte meinen festen Stand, beugte mich etwas vor und begann meinen Po zu bewegen. So, dass mein Po seinen Schoß beinahe berührte. Kreisende Bewegungen, die sich dem Beat anpassten. Ich wusste, dass mein Slip nass wurde und spürte, wie sich Lust in meinem Körper ausbreitete. Spielerisch verlagerte ich mein Körpergewicht aufs linke Bein und sah über meine Schulter, um ihn einen verführerischen Blick zu schenken. Dann streichelte ich langsam über mein nacktes rechtes Bein. Ich hörte nicht auf, meinen Po zu bewegen. Es war eine Herausforderung und sie machte mir Spaß. Meine Hand erreichte meinen Po und ich zupfte am Saum meines Spitzenslips. Ein Blick in seine Augen zeigte mir, dass er nicht widerstehen konnte. Er wollte diesen Tanz ebenso sehr wie ich.

      Ich drehte mich um, hob mein Bein und legte meinen Fuß auf die freie Holzfläche des Stuhls zwischen seinen Beinen. Sanft und langsam strich ich von meinen Waden hoch an meine Oberschenkel und berührte mich schließlich an meinem Venushügel. Kurz schloss ich dabei die Augen, um ihm zu zeigen, wie sehr ich meine Show genoss. Dann öffnete ich sie wieder und hielt Blickkontakt, denn ich wollte nicht verpassen, wie scharf ihn mein Tanz machte.

      Ich schenkte ihm ein Lächeln und legte meine Arme um seinen Nacken. Sanft stöhnend beugte ich mich zu ihm vor und zeigte ihm mein Dekolleté. Ich bewegte mich aufreizend und tanzte erotisch, bevor ich ihm meinen Oberkörper weiter entgegenstreckte.

      »Willst du mich etwas mehr spüren? Mich fühlen?«, fragte ich und ohne eine Antwort abzuwarten, setzte ich mich auf seinen Schoß. Meine Beine weit gespreizt sah ich tief in seine Augen und erkannte Begierde in seinem Blick. Meine Taille bewegte sich immer noch im Takt und ich berührte meine nackte Haut. Langsam bedeckten meine Hände meinen Körper und ich streichelte meine prallen Brüste. Er ließ die Finger von mir – ich nicht.

      Während ich mich berührte, zeigte ich mit verführerischen Blicken, wie gut es mir gefiel. Er dachte wohl, ich würde mich ihm nun vollständig hingeben und wir würden endlich zu dem Part übergehen, bei dem es ordentlich zur Sache gehen würde. Aber nein, das taten wir nicht. Heute wollte ich spielen und dieses Spiel in vollen Zügen genießen.

      Ich erhob mich von seinem Schoß, ging vor ihm auf die Knie, sodass ich mich im Spiegel sehen konnte. Die Knie auf dem Boden liegend spreizte ich meine Beine, streckte Po und Brüste heraus und gewährte ihm einen Anblick, der ihn wahnsinnig machte. Er würde gern meinen Po anpacken, er würde gern sein Riesenteil in meinen Spalt schieben und mich beglücken. Doch ich ließ ihn nicht.

      Letztlich glitt ich wieder zu Boden und stand auf, bot ihm ein letztes Mal den Anblick meines Pos und bewegte mich rhythmisch dazu. Die Show war hiermit beendet. Zuletzt drehte ich mich zu ihm um, legte meine Arme um seinen Hals und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Mehr nicht. »Und gefällts dir?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort kannte. Natürlich fuhr er darauf ab.

      ***

      Chris fuhr mich nach Hause. Ich war mit dem Rad hergekommen und es hatte rein zufällig angefangen zu regnen. Zwischen uns lief nicht mehr – nur Gucken, nicht Anfassen. Sicher wollte er Sex mit mir im Zebras, aber ich ließ ihn nicht. Wenn ich schon nicht zum Abschluss kam, sollte auch er nicht zum Abschluss kommen. Ich wollte den Bogen noch ein paar Zentimeter weiter spannen. Solange, bis wir es nicht mehr aushielten und übereinander herfielen. Vielleicht in den nächsten Tagen. Vielleicht, wenn er noch zu einem Kaffee mit hochkommen würde. An der Klinkerstraße hielt er. »Deine WG«, merkte er an und schenkte mir ein Lächeln. Er sah auf das Campusgebäude.

      »Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast«, flüsterte ich und wollte nicht, dass er ging. Ich wusste nicht, warum mich dieses Gefühl überraschte. Das Gefühl, nicht ohne ihn sein zu wollen.

      Wir müssten nicht einmal Sex haben. Seine Nähe würde mir ausreichen. Jetzt wäre der Zeitpunkt, an dem ich ihn fragen würde, ob er noch mit hochkommen wollte, um mit mir einen Kaffee zu trinken. Doch ich schwieg, genoss den tiefen Blick in meine Augen, den er mir schenkte. Es war wie ein Gute-Nacht-Kuss und irgendwie machte es mich an. Am liebsten würde ich ihn aus dem Wagen zerren und mit nach oben schleifen, um mit ihm die Nacht zu verbringen. Und dann würden wir den Rest der Nacht kuscheln.

      Plötzlich legte er seine Hand auf mein Knie. »Deine Show war super, Minnie. Du bist klasse.« Er sagte es in einem Ton, als würde er mir sagen, wie lieb er mich hatte. Fürsorglich und hoffnungsvoll. Seine Berührung war kribbelig und entfachte ein weiteres Feuer lodernder Leidenschaft in mir. Letzten Endes beugte er sich zu mir vor, als würde er mich küssen wollen. Ich erkannte die Lust in seinen Augen aufflackern und wollte ihn auf der Stelle. Ich wollte Sex – hier und jetzt.

       Kapitel 7 – Welch’ romantischer Porno– Mittwochabend, 6. Dezember 2017

      »Romantischer Porno«, schrie Belle in das Kamera-Mikrofon. »Ich sage dir, das ist die eine Nische – das wird erfolgreich werden.« Ich sprach mit Belle via Videokonversation – wie so oft. Ich nickte, während ich die Sachen fürs Wochenende zusammenpackte, denn ich fuhr zu meinem Vater. Er hatte eine Penthouse-Wohnung am Stadtrand in der Reichenbach-Allee. Eine Siedlung, in der sich kaum jemand eine Wohnung leisten konnte. Die Wohnungen waren modern, hip und ich fand sie schrecklich-schnöselig. Seine neue, jüngere Freundin Tracy fuhr darauf ab. Womöglich hatte er sich die Hütte deshalb zugelegt. Er war nie daheim – stattdessen war er immer auf Geschäftsreisen und Meetings. Das war schon damals so und sicher war das der Grund dafür, dass meine Eltern sich getrennt hatten. Doch das war gut, schließlich konnte Mama so mit ihrer besten Freundin Carla Singer zusammenziehen und sich eine eigene Katzenfarm und ein Tanzstudio anschaffen.

      »Romantic Porn? Was meinst du damit?« Ich schüttelte den Kopf.

      »Na, Frauenpornos. Mehr Gefühle.«

      »Gefühle in Pornos?«

      »Echt, Sweetheart, da hast du offensichtlich noch keine Erfahrungen. Du tummelst dich nur in der Mainstream-Pornobranche rum, hab ich recht?«

      »Ich schaue mir die Clips an, die du mir schickst.« Hektisch faltete ich mein Lieblingspulli zusammen und packte ihn in die Tasche.

      »Was ich meine, sind Badewannenvideos. Und Frauen, die mit stundenlanger Verführung zum Orgasmus gebracht werden. Ich spreche von Massagen und Tantra-Clips«, erklärte Belle begeistert.

      »Du solltest etwas darüber schreiben. Eine Kolumne oder so«, schlug ich vor. »Oder eine Abschlussarbeit«, sagte ich und erinnerte mich selbst daran, dass ich allmählich anfangen sollte, meine Abschlussarbeit zu schreiben.

      »Mal sehen«, seufzte Belle und drehte sich auf den Rücken. »Aber die Bezeichnung ›der romantische Porno‹ wird der Hit.«

      »Wie kommst du darauf? Hat Mandy dich auf ein Valentinstags-Set mitgeschleppt? Die Gefühlstour?« Mandy war eine ihrer Porno-Freundinnen. Der organisatorische Teil ihres Teams.

      »Schon.« Wusste ich es doch. Es war so einfach, Belle von einer Sache zu überzeugen. »Aber darum geht es nicht. Es geht um das Label. Wie findest du es?«

      »Was genau?«

      »Pornos mit Gefühlen. Frauenfilme, romantischer Porno. Wie findest du das?« Sie nahm eine blonde Strähne ihres Haars und spielte damit.

      »Schön. Ist gut. Muss sich noch durchsetzen.«

      »Oh, daran glaube ich. Weißt du, wir gehen alle sehr liebevoll miteinander um. Wie in einer großen Familie. Die Darstellerinnen werden wie Prinzessinnen behandelt und um uns wird sich gesorgt.