Leni Behrendt

Leni Behrendt Classic 49 – Liebesroman


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      »Vielleicht? Jetzt jedenfalls finde ich es so herrlich auf dem Lande, daß ich nicht mehr in die Stadt zurückkehren mag. Es geht mir ja auch gut. Wenn ich jedoch an die Menschen denke, die bei dieser Hitze auf dem Felde arbeiten müssen…«

      »Tun sie Ihnen etwa leid?« warf die Dame verwundert ein.

      »Sehr.«

      »Da verschwenden Sie umsonst Ihr Bedauern, Fräulein Rothe. Fragen Sie mal die richtigen Landleute, ob sie in der Stadt leben möchten, die würden Sie nur mitleidig ansehen! Die Landarbeit macht ihnen nicht viel aus, weil

      sie seit früher Jugend daran gewöhnt sind.«

      »Das kann schon stimmen«, meinte Holda nachdenklich. »Sicherlich möchten sie nicht mit mir tauschen, die ich dreizehn Jahre zur Schule gegangen bin und die Lernerei auf der Universität fortzusetzen gedenke.«

      »Oh weh«, lachte Frau Multer herzlich. »Die Leute sind froh, wenn sie die Dorfschule hinter sich haben. Was wollen Sie werden?«

      »Ärztin.«

      »Kein leichter Beruf. Weiß die Frau Gräfin darum?«

      »Ja. Ich habe mich nur bis Ostern verpflichtete.«

      »Schade. Sie in Ihrer frohgemuten Art bringen gewiß Sonne in das düstere Leben der Ärmsten, während die Gesellschafterinnen, die sie bisher hatte, Transusen waren. Wie stellt sich die Wirtschafterin Auguste zu Ihnen?«

      »Die möchte mich am liebsten fressen«, lachte Holda. »Warum, das ist mir nicht klar, aber lassen wir der Guten das Vergnügen. Mich stört ihre Abneigung durchaus nicht.«

      »Recht so, nur nicht unterkriegen lassen! Aber jetzt muß ich unsern Plausch leider beenden, weil ich mich um den Kaffee kümmern möchte. Sonst ist mein Mann ungemütlich, wenn er müde und durstig vom Felde kommt und auf den geliebten Trank warten muß.«

      »Er hat es wohl sehr schwer?«

      »Nicht schwerer als jeder andere Landwirt.«

      »Ist er der einzige Gutsbeamte hier?«

      »Nein. Noch ein Inspektor, zwei Volontäre, Rentmeister, die alle in diesen schmucken Häusern wohnen. Außerdem gehören zu Elchheiden noch drei große Vorwerke, die jenseits des Waldes liegen und ihre eigenen Gutsbeamten haben. Dazu noch Forstbeamte, weil Elchheiden viel Wald besitzt. Wußten Sie das alles noch nicht?« schloß sie recht verwundert.

      »Nein. Frau Gräfin spricht mit mir über derartige Dinge nicht, wahrscheinlich weil sie annimmt, daß ein Stadtkind sich dafür nicht interessiert. Doch nun möchte ich Sie nicht länger aufhalten, Frau Multer. Herzlichen Dank für den netten Plausch.«

      »Er hat mir auch gut gefallen. Es würde mich freuen, öfter einmal mit Ihnen plaudern zu können.«

      »Wird gemacht. Welchen Weg muß ich einschlagen, um zum Schloß zu kommen?«

      »Links den Pfad entlang, der sich durch den Wald schlängelt, bis Sie zum Auffahrtweg kommen. Dann wieder links abbiegen.«

      »Danke, nun weiß ich Bescheid. Auf Wiedersehen, Frau Multer.«

      »Auf Wiedersehen, Fräulein Rothe.«

      Trotz der Beschreibung verfehlte Holda doch den rechten Weg und stand ratlos am Waldesrand. Vor ihr erstreckte sich die Heide. Beunruhigt sah sie nach der Uhr. Gottlob, noch hatte sie eine halbe Stunde Zeit.

      Links abbiegen. Wenn sie nun am Waldesrand entlangging, mußte sie eigentlich auf den Auffahrtsweg zum Schloß kommen.

      Also schritt sie hurtig aus, bis eine dichte Hecke, die mit Heiderosen übersät war, ihren Schritt hemmte. Im Viereck zog sie sich hin. Holda reckte sich, um über die Hecke lugen zu können, allein diese war zu hoch.

      Wie dumm! Nun mußte sie das Geviert umgehen, wobei sie Zeit verlor. Sie hastete weiter und erreichte die Stelle, wo die Hecke durch ein schmiedeeisernes Tor unterbrochen war. Durchlugend erspähte sie einen Friedhof. Hatte sie noch Zeit? Ja, etwa zwanzig Minuten.

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