Trinity Taylor

Ich will dich ganz | Erotische Geschichten


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sie sein Gesicht mit dem aparten Lachen vor sich sehen. Seinen Blick, wie er den ihren gefangen hielt, wie er lüstern nach ihr gierte. Grace musste an etwas anderes denken, sonst würden ihr wieder die Tränen kommen.

      »Du weißt nicht zufällig, wie die Agentur heißt, wo Tyler arbeitet«, rutschte es Grace heraus. Sie wollte das nicht fragen, aber ihre Gedanken ließen keinen anderen Weg zu, an Tyler zu kommen.

      »Nein. Das will ich auch gar nicht!« Und nach einer kurzen Pause fragte sie: »Wieso willst du das denn wissen?«

      »Nur so, ich dachte, ich kenne die Agentur.«

      »DU kennst eine Callboy-Agentur?«

      »Hätte ja sein können … Rein beruflich, verstehst du.«

      »Nein, nein, nein, meine Liebe. Ich glaube, da ist mehr. Tyler hat’s dir wohl doch angetan, oder?«

      »Nein. Ach, hör schon auf. Lass uns das Thema wechseln, es war eine doofe Frage.«

      Melanie sah ihre Freundin lange an und nickte dann.

      ***

      »Hallo?«

      »Hallo, Ethan, hier spricht Grace.«

      »Grace! Hi, wie geht’s dir?«

      »Gut, danke.«

      »Du willst bestimmt Melanie haben. Sie ist nicht da. Ist bei irgend so einer Vernisage mit …«

      »Nein, ich wollte dich sprechen. Ich weiß, dass sie in San Diego ist. Eigentlich möchte ich dich fragen, ob … also, wenn es okay ist, dass ich das frage, dass … aber wenn ich gerade ungelegen anrufe, dann …«

      »Grace, bitte, was ist denn? Willst du mir einen Heiratsantrag machen, oder was?«

      »Nein«, sie lachte unsicher. »Dafür bin ich wohl nicht die Richtige. Eigentlich wollte ich dich nach der Telefonnummer der Callboy-Agentur fragen.«

      »Aha, verstehe. Entweder willst du Tyler eine reinhauen oder ihm den Heiratsantrag machen.«

      »Zum Glück gibt es ja noch etwas dazwischen.« Grace musste gegen ihren Willen lächeln. Ethan war witzig und sie mochte ihn. Kaum zu glauben, dass Melanie ihn beinahe abserviert hätte.

      Er nannte Grace den Namen und die Telefonnummer der Agentur und wünschte ihr viel Glück.

      ***

       Liebeshunger - 10. Kapitel

      »Respectable Escort, mein Name ist Sandy Miller, was kann ich für Sie tun?«

      »Hallo Sandy, hier spricht Grace Miller. Ich suche, also … ich brauche einen Mann, das heißt … eigentlich nur seine Nummer oder seinen Namen.«

      »Ja«, fragte sie höflich. »Und wessen Namen?«

      »Von einem Mann, der bei Ihnen arbeitet.«

      »Okay. Und wie sieht er aus?«

      »Ach, so. Ich habe natürlich seinen Vornamen. Er heißt Tyler.«

      »Wir dürfen die Nummern nicht rausgeben, aber wir können Sie mit ihm in Kontakt bringen, dass er Sie zurückruft. Kleinen Moment, ich sehe mal schnell in der Liste nach.«

      »Danke.« Grace wartete ungeduldig.

      »Ich sehe hier keinen Tyler.«

      »Oh, vielleicht ist es ja nicht sein richtiger Name. Nur ein Pseudonym?«

      »Nein, die sind hier auch aufgelistet. Das hätte ich gesehen. Es sei denn, er benutzt bei den Kunden ein Pseudonym, was er uns nicht angegeben hat. Tut mir leid, Ma’am.«

      Grace schluckte. »Das heißt, ich kann gar nicht herausfinden …« Natürlich heißt es das, schalt sie sich im Stillen. Ihr wurde erst jetzt klar, was das bedeutete: Tyler war nicht mehr für sie erreichbar. »Vielleicht kennt einer ihrer Mitarbeiter ihn. Damit meine ich, dass der Mitarbeiter eventuell sein Pseudonym kennt, unter dem er arbeitet.«

      »Das ist schon möglich, aber wir haben so viele Mitarbeiter, da wird es schwierig, jeden einzelnen zu fragen.«

      Grace ließ den Kopf sinken und legte die flache Hand auf die Stirn. »Und wenn Sie jedem eine E-Mail schicken würden.«

      Sandy Miller war noch sehr freundlich, aber nun wurde sie bestimmt: »Tut mir leid, Ma’am. Das kann ich nicht tun. Viele haben gar keine E-Mail-Adresse hinterlegt. Und vielleicht hat sich der Mann, nach dem Sie suchen, etwas dabei gedacht, anonym zu bleiben.«

      »Das kann ich mir nicht vorstellen.«

      Sandy Fox schwieg.

      »Oh, bitte, können Sie mir nicht in irgendeiner Form helfen?«

      »Ich fürchte nein, Ma’am.«

      Grace war den Tränen nahe. Diese Agentur war ihre einzige Chance. Doch anscheinend hatte sie wirklich keine. Grace musste sich damit abfinden, Tyler nicht mehr wiederzusehen. »Gut, dann trotzdem vielen Dank für Ihre Mithilfe.«

      »Gern geschehen. Schönen Tag noch, Ma’am.«

      »Danke, Wiederhören.«

      Grace konnte nicht glauben, dass sie sich in einer Sackgasse befand. Sie dachte an sein Gesicht, an seine Worte, seine Hände, wie sie mit ihrem Körper spielten, seine stürmischen Küsse. War das alles nur gespielt? Sie war einem Callboy auf den Leim gegangen und rannte ihm nun hinterher, weil sie fasziniert von seiner Art und seinem Sex war? Das ist sein Job, mahnte sie sich in Gedanken. Dafür wird dieser Mann bezahlt!

      ***

      Am nächsten Tag rief Grace Melanie an und erzählte ihr von Tyler. Grace wusste keinen anderen Ausweg. Sie musste loswerden, dass sie von Tyler nicht loskam. Melanie war wie vom Donner gerührt, als sie das hörte. Sie versprach, vorbeizukommen.

      Eine Stunde später stand sie vor Graces Wohnungstür und beide fielen sich in die Arme. Grace ließ ihren Tränen freien Lauf und sie sagte, dass es ihr leid täte, Melanie so hintergangen zu haben und sich nun auch noch in Tyler verliebt zu haben. Melanie winkte ab. Sie war sehr froh, wie alles gekommen war. Mit Ethan lief alles nach wie vor bestens und das nur, dank Tyler. Sie war also weder sauer auf ihn noch auf Grace, die viel Mut bewiesen hatte, sich auf das Abendteuer einzulassen.

      Grace erzählte ihr, dass sie noch zwei Mal in der Agentur angerufen hatte, in der Hoffnung, die Empfangsdame könnte ihr doch noch helfen. Aber vergeblich. Grace kam sich schlecht vor, konnte nicht mehr in den Spiegel gucken, weil sie Tyler so hinterherlief.

      Melanie beruhigte sie und spendete Trost, indem sie ihr versprach, Ethan zu fragen, wie er an Tyler gekommen sei. Vielleicht gab es ein Detail, das er Grace gegenüber nicht erwähnt hatte. Grace war erleichtert über diesen Hoffnungsschimmer.

      Schließlich musste Melanie gehen, wünschte ihrer Freundin, stark zu sein und winkte ihr zum Abschied.

      Kurz darauf klingelte es an der Wohnungstür. Es war Melanie, die ihre Sonnenbrille vergessen hatte. Grace lachte. Das war so typisch für ihre Freundin. Ständig musste sie noch mal klingeln oder zu Partys zurücklaufen, weil sie wichtige Dinge vergessen hatte. Sie kam auch gerne ein zweites oder drittes Mal zurück. Als Melanie mit der Sonnenbrille wedelnd gegangen war, suchte Grace den Platz ab, wo Melanie gesessen hatte, und prüfte, ob noch mehr dort lag. Sie fand ihren Lippenstift. Es klingelte zum zweiten Mal und Grace hielt ihr lachend den Lippenstift hin, während sie die Wohnungstür öffnete und sagte: »Na, suchst du vielleicht den hier?«

      »Nein, tu ich nicht«, sagte Tyler, der im Rahmen lehnte und lächelte.

      Grace bekam einen Schreck und hätte ihm beinahe die Tür vor der Nase zugeschlagen. Ihr Herz hämmerte und die Röte schoss ihr ins Gesicht. Auch ihre Augen wollten sich mit Tränen füllen, was Grace aber stark zu unterdrücken versuchte. »Tyler …«, war alles was sie herausbrachte.

      »Hallo, Grace.«

      »Was machst du hier?«, schaffte sie zu sagen.

      »Du hast