Trinity Taylor

Ich will dich jetzt und hier | Erotische Geschichten


Скачать книгу

schreckte zusammen. Ihr Nachbar kam vorbeigeschlurft. Er war schon sehr alt und es war ein Wunder, dass er überhaupt allein zurechtkam.

      »Guten Morgen, Mr Smith.«

      »Na, horchen Sie Ihre Tür ab, ob sie noch gesund ist?« Er ließ ein abgehacktes Lachen hören, das sich immer mehr steigerte. Sie hörte ihn noch lachen, als er seine Wohnungstür bereits verschlossen hatte. Das tat er vier Mal. Weiß der Henker, warum er so viele Schlösser besaß. Wer sollte ihm schon seinen Fernsehsessel klauen und seinen Schwarz-Weiß-Fernseher?!

      Aber dieser kleine alte Mann hatte recht. Sie horchte an ihrer Tür, als hätte sie den Verstand verloren. Wer sollte hier sein? Beherzt trat sie ein, hängte ihre Jacke auf einen Haken und betrat ihr Wohnzimmer.

      Sie bekam einen Schock! »Oh mein Gott!«, stieß sie hervor. »Oh mein Gott!«

      In der Mitte ihres Wohnzimmers stand ein Stuhl. Auf dem Stuhl saß jemand. Und dieser Jemand war ihr ehemaliger Chef: Dr. William Lambert! Aber er saß dort nicht mit verschränkten Armen und einem überlegenen Lächeln auf den Lippen, sondern er war gefesselt und geknebelt. Als er Rose sah, stieß er gedämpfte Laute durch den Knebel aus.

      »Oh mein Gott!«, stieß Rose erneut hervor, konnte sich nicht bewegen.

      In diesem Moment sprangen Trudy und Karen in ihr Blickfeld mit den Worten: »Ü-ber-raaaaaa-schuuuung!!!«

      »Oh mein Gott!«, sagte Rose.

      Trudy wurde ernst, blickte auf ihren Gefangenen, dann auf Rose und sagte: »Das ist nicht Gott! Das ist William, äh, ich meine Dr. Mistkerl William Lambert.«

      Rose stand da wie geschockt. Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Das war alles nur ein Traum. Gleich würde sie aufwachen ...

      »Hey Rose, wie findest du das?«, fragte Karen und knuffte sie in die Seite.

      Rose schüttelte immer wieder den Kopf. Dann brachte sie endlich heraus: »Was ... Was habt ihr getan?«

      »Wieso bist du so geschockt? Wir haben das einzig Richtige getan. Wir haben deinen Chef gekidnappt.«

      »Oh mein Gott!«

      »Der schon wieder! Ach, Rose, nun krieg dich wieder ein.«

      »Aber ... Aber warum?« Fassungslos starrte sie auf den gefesselten Mann.

      »Damit du dich an ihm rächen kannst. Er hat dir solche Schmerzen zugefügt. Wenn er wüsste, dass du seinetwegen die Rente von ›Ben & Jerry’s‹ gerettet hast und nun fast pleite bist, wenn er wüsste, dass du die Taschentuchproduktion in höchste Höhen getrieben und vor dem Ruin bewahrt hast, dann hätte er solch eine gute Arbeitskraft mit Sicherheit nicht rausgeworfen.«

      »Oh Gott! Ihr seid wahnsinnig! Außerdem ist der andere Chef der Idiot. Er war der Mistkerl.«

      »Ach«, Karen winkte ab, »papperlapapp! In dieser Kanzlei trifft es immer den Richtigen. Außerdem hast du dir doch seinetwegen die Augen aus dem Kopf geheult. Nun kannst du ihn ein bisschen quälen, dass er sich die Augen aus dem Kopf heult. Das ist doch nur fair, oder?«

      Rose schüttelte verzweifelt den Kopf.

      »Rose-Schätzchen, es sieht so aus, als würdest du dich gar nicht richtig über unser Geschenk freuen. Denk daran: Er hat dich entlassen, er hat dein Leben von heute auf morgen grundlegend geändert, ohne dich zu fragen. Nun darfst du ihm dafür danken.«

      Rose wurde unsicher. Was sollte sie tun? Sie hatte wirklich eine Stinkwut auf ihn, aber noch mehr auf seinen Partner Laurence. Er hatte es immer gut mit ihr gemeint ... Allerdings hatte er ihr letztendlich tatsächlich gekündigt. Mistkerl! Sie ging zu ihm und gab ihm eine Ohrfeige. Ihre beiden Freundinnen jubelten begeistert und klatschten in die Hände. Als Rose aber seine erschrockenen Augen sah, schämte sie sich und wich wieder zurück. Das war nicht ihr Stil.

      »Richtig, Schätzchen. Der Kerl hat noch viel mehr verdient. Mir fallen da eine Menge Dinge ein, die wir noch in die Tat umsetzen können.«

      »Oh ja«, pflichtete Karen ihr bei, »du ziehst ihn aus und wir machen ein paar Fotos, die wir bei facebook posten. Wir können ein paar Bilder auch im Eingang seiner Kanzlei aufhängen mit der Unterschrift: ›Liebe Kanzlei-Freunde, ich mache gerade Urlaub bei Rose!‹«

      Die Frauen bogen sich vor Lachen.

      Rose blieb stumm und ihr Chef auch.

      »Na mach schon, Rose, zieh den Kerl aus! Jetzt darfst du es tun und er wird sich nicht wehren, das verspreche ich.«

      Langsam ging Rose einen Schritt auf ihn zu. Er zerrte an den Fesseln und warf den Kopf hin und her. Rose blieb stehen. Ihren Traummann so zu sehen, wie er gefesselt und mit verbundenem Mund vor ihr saß, machte sie plötzlich ungemein an. Sie stellte sich vor, wenn er sich losreißen würde, sie vor Wut auf das Bett warf und sie durchvögeln würde. Ihr Herz klopfte. Sie wollte sich an ihm gar nicht rächen, sie wollte ihn haben ...

      Deswegen ging sie weiter auf ihn zu. Mit großen Augen blickte er sie an. Das Grün hatte eine dunkle Farbe angenommen. Doch sie wollte sich nicht von ihm ablenken lassen. Als erstes musste sie eine Hand von den Fesseln befreien, um ihm die eine Seite des T-Shirts auszuziehen. Als sie bei ihm war, nahm sie seinen Duft in sich auf. Er schwitzte und sein Körper verströmte den ihm eigenen Duft. Rose merkte, wie sich ihre Brustwarzen aufstellten. Die Reaktion auf ihn war ihr in der Form nicht bewusst. Vorsichtig löste sie eine Fessel. In der gleichen Sekunde schnellte seine Hand nach oben, riss seinen Knebel runter und packte ihr Handgelenk.

      »Verdammt, Rose, was tust du? Komm zur Besinnung! Meine Anwälte werden euch hinter Gitter bringen für so etwas!«, stieß William Lambert hervor.

      Erschrocken wollte Rose zurückweichen, doch er hielt ihr Handgelenk eisern fest. »Lassen Sie mich los!«, schrie Rose.

      »Erst, wenn ihr mich losbindet. Das ist wirklich lächerlich!«

      In diesem Moment waren die Frauen wieder hinter ihm. Die eine band seine Fesseln los. Die andere schnappte sich den freien Arm, der Rose losließ.

      »Los, Rose, leg ihm den Knebel wieder an«, befahl Trudy.

      »Aber ...«

      »Mach schon. Die ganze Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein. Es hat uns verdammt viel Mühe gekostet, den Kerl hierherzubringen.«

      Rose tat es, auch wenn es schwierig war, weil er seinen Kopf immer hin und her warf.

      »Bist du fertig, Karen?«, fragte Trudy.

      »Ja.«

      »Gut, dann los.«

      »Was habt ihr vor?«, wollte Rose wissen.

      Es klackte. Sie legten ihm Handschellen an, an jede Hand eine, sodass die Frauen, jede an einer Seite, mit ihm verbunden waren.

      »Rose, lös die Fußfesseln«, gab Trudy die Anweisung.

      »Warum, was habt ihr vor?«

      »Mach einfach, Schätzchen, du wirst es gleich sehen.«

      Rose tat es und sah zu, wie sie den großen Mann zum Bett schleiften und dort ihre Hände aus den Handfesseln lösten, um ihn rechts und links dort anzuketten.

      William Lamberts Knebel war verrutscht und er rief: »Rose, um Himmels Willen, hilf mir. Die Weiber sind wahnsinnig! Bitte Rose!«

      Sie lief auf ihn zu und giftete die Frauen an: »Hört jetzt endlich auf mit dem Unsinn! Er hat genug gelitten!«

      Karen rückte den Knebel zurecht, während Trudy sich ein Bein schnappte und die lose daran baumelnde Fessel um den Bettpfosten schlang. Karen tat es ihr auf der anderen Seite nach. Trudy lachte. »Der Kerl hat noch überhaupt nicht gelitten. Wir fangen doch gerade erst an!«

      »Nein! Das kommt nicht in Frage. Ihr werdet ihm nichts tun! Es ist schon viel zu viel passiert.«

      Trudy und Karen blickten sich an. Dann nickten sie. Trudy, die ihr am nächsten stand, legte ihr einen Arm um die Schultern. »Mach dir