Litha Bernee

Stille mein Begehren | Erotischer Roman


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und die sollte sie bekommen.

      Galant bot Nikolai ihr den Arm und führte sie zu seinem Ankleidezimmer am Ende des Flurs.

      ***

      »Heute ist unser Glückstag.« Nikolai rieb sich die Hände. »Ich wollte sie schon vernaschen, als ich die Bestellung aufgegeben habe, doch sie hat mich hinausgeworfen«, erwiderte Thoran.

      »Glaubst du, sie nimmt ihr Angebot zurück?«, wollte Nikolai wissen.

      »Nein. Die kleine Feuerfee hat Mumm und sie wird zu ihrem Wort stehen. Lass uns mein Schlafgemach romantisch gestalten.« Thoran stellte drei Kerzen auf dem Fensterbrett ab, zwei weitere auf dem Tischchen neben dem Bett.

      »Ich hol eines der orientalischen Räucherwerke aus dem Lager.« Nikolai lief aus dem Raum und Thoran zündete die Kerzen an. Um Birgany die Scheu zu nehmen, schloss er die Fensterläden.

      Der Raum war in ein warmes Licht getaucht. Dämmrig, aber hell genug, um dieses Rasseweib in all seiner Pracht bewundern zu können.

      Seine Gedanken schweiften nach Paris.

      Geduldig hatte Madame Antónia ihre überaus wissbegierigen Schüler in allem unterwiesen, was es in der körperlichen Liebe zu wissen gab.

      Volle fünf Wochen waren sie in dem Etablissement geblieben. Bis auf den Beischlaf mit Männern hatten sie alles ausprobiert. Nikolai kam zurück, stellte ein verkorktes Glas mit getrockneten Kräutern auf dem Kaminsims ab und legte einen Zunderschwamm daneben. »Hier, fang auf.«

      »Du denkst mal wieder an alles.« Thoran öffnete das Säckchen, sog den stark blumigen Duft ein und verstreute die Rosenblüten auf dem Laken.

      »Frauen lieben sowas.« Nikolai bedachte ihn mit einem wissenden Blick, entzündete den Zunderschwamm und legte Räucherwerk auf.

      Angeekelt hielt sich Thoran die Hand vor den Mund und hustete. »Fliegenpilz und Stechpalmensamen.«

      »Noch riecht es nach alten Socken, aber warte. Noch eine Prise Safran dazu und dieses Ylang Ylang aus China. Du wirst sehen, sie wird alle Hemmungen fallen lassen.«

      Nach und nach breitete sich ein aphrodisierendes Aroma im Raum aus. Thoran wedelte sich den aufsteigenden Rauch zu. »Da hast du aber tief in die Zaubertruhe gegriffen.«

      »Scheint schon zu wirken, du kannst es kaum erwarten, die Feuerfee zu vernaschen.« Nikolai schaute demonstrativ auf Thorans Schritt.

      »Stimmt, aber ich dachte gerade an Madame Antónia.«

      Angewidert verzog Nikolai sein Gesicht. »Diese Furie hat dich gefesselt und dir Befehle erteilt.«

      »Sie hat mir eine völlig neue Welt der Sinnlichkeit gezeigt und seit dem Tag lechze ich danach, es erneut zu erleben.«

      »Glaubst du, Birgany lässt uns beide gleichzeitig ran? Wenn ja, will ich in ihren unglaublichen Arsch.«

      Amüsiert schmunzelte Thoran über Nikolais Art, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben. »Sie hat keinerlei Erfahrung mit zwei Männern. Nicht mal mit einem.« Er erzählte von seinem ersten Treffen mit Birgany und ihrer Reaktion.

      »Wenn dieser Kerl so war wie viele andere, hat er ihr wahrscheinlich nicht mal ansatzweise Genuss verschafft. Deinen Worten nach wird er sie nur bestiegen haben, um einen Erben zu zeugen.«

      »Was für uns im Grunde von Vorteil ist. Wenn sie es zulässt, werden wir sie so oft über die Klippe der Lust jagen, bis sie den kleinen Tod stirbt.« Er klopfte seinem Bruder auf die Schulter. »Komm, lass uns schauen, ob sie so viel Courage hat, wie ich vermute.«

      ***

      Dankbar für die Atempause stand Birgany im Ankleidezimmer. Mit zittrigen Händen goss sie Wasser in die Schüssel und benetzte ihr Gesicht.

      Sie war frei und konnte tun, was sie wollte.

      Warum sollte sie die Gunst der Stunde nicht nutzen? Sie wollte wissen, wie es sich anfühlte, körperliche Freuden durch einen Mann zu erfahren. Thorans Kuss war eine Offenbarung gewesen und schon damals hatte sie mehr gewollt.

      Unsicher kaute sie an ihrer Unterlippe und legte sich schützend die Arme um den Leib. Insgeheim mochte sie beide Männer, obwohl sie ihr im Grunde fremd waren.

      Ihr Konterfei blickte ihr verschwommen aus der Wasserschüssel entgegen. Die Haare zerzaust, die Augen riesig.

      »Du hast es ins Rollen gebracht, also nicht kneifen. Du wolltest einen Liebhaber für eine Nacht und wer eignet sich dafür besser als einer der Strogowzwillinge?«, fragte sie ihr Spiegelbild.

      Nur wen? Thoran, dessen Kuss sie schon verrückt gemacht hatte?

      Oder Nikolai, der seinen Bruder gerügt hatte, als sie in der Gasse lag?

      Sie straffte die Schultern und ging zurück.

      Sobald sie eintrat, hatte sie die volle Aufmerksamkeit der Brüder. Nikolai lehnte im Wohnzimmer am Kaminsims und Thoran lief vor dem Fenster auf und ab. Ein betörender Duft wehte ihr aus dem angrenzenden Zimmer entgegen.

      »Ihr werdet von mir ablassen, wenn ich euch darum bitte? Diskretion wahren und nicht mit anderen über dieses einmalige Abenteuer reden?«

      »Du kannst uns vertrauen«, antwortete Nikolai. »Ein Nein und wir hören auf, egal wie schwer es sein mag.«

      Langsam kam Thoran auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. »Wir schüren dein inneres Feuer, bis du verbrennst, und offenbaren dir eine Welt, die dir völlig fremd ist.«

      Birgany starrte in Thorans erdbraune Augen und glaubte kaum, was sie hörte.

      »Wir?« Birgany ärgerte sich über die Panik in ihrer Stimme. Sie wollten beide mit ihr das Lager teilen?

      »Ruhig, kleine Feuerfee. Nikolai und ich werden dir zeigen, wie schön ausschweifende Liebe sein kann. Werden dich liebkosen und erregen.« Seine Fingerspitzen glitten über ihren Hals. »Wer von uns die Gunst erhält, deinen anbetungswürdigen Körper mit seinem zu vereinen, entscheidest du. Gib uns die Möglichkeit, dich auf sinnliche Weise zu umwerben.« Thoran ergriff ihre Hand und sie folgte ihm in den angrenzenden Raum.

      »Oh.« Ein Kerzenmeer hüllte sein Schlafgemach in goldenes Licht. Auf dem Laken lagen getrocknete dunkelrote Rosenblüten verstreut. »Ich bin überwältigt, welche Mühe ihr euch gemacht habt.« Die Anspannung wich aus ihrem Leib und sie war sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Thoran löste die Enden ihres Brusttuches, zog es ihr über die Schultern und strich mit dem Daumen am Ansatz ihres Dekolletés entlang.

      Gänsehaut breitete sich aus und Birgany erschauerte unter der Berührung. Nikolai zog ihr Unterkleid weiter hinab, gleichzeitig spürte sie seine Zunge auf der Schulter. »Hast du Angst?«, fragte er.

      »Ja.« Der Mann strahlte eine ebensolche Wärme aus wie sein Bruder.

      »Sollen wir aufhören?«

      »Nein.«

      Zärtlich griff Nikolai in ihr Haar und schob es zur Seite. Warme Lippen pressten sich auf ihren Hals. »Unsere Feuerfee ist im Moment etwas wortkarg.«

      »Ich bin nervös. Es ist neu. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.«

      »Lass uns einfach machen. Wir werden für dich sorgen.« Thoran neigte den Kopf und strich mit der Zungenspitze über ihre Lippen. »Öffne dich für mich.« Seine Zunge strich über ihre untere Zahnreihe. Er schmeckte nach Minze und ein klein wenig nach Zimt. Zaghaft stupste sie seine Zunge an. Er stöhnte an ihrem Mund, sein spielerisches Drängen wurde leidenschaftlicher und Birgany versank in diesem sinnlichen Kuss.

      »Nein«, protestierte sie, als er sich zurückzog. »Ich will mehr.«

      »Nicht so ungeduldig, kleine Feuerfee.«

      Der Kosename gefiel Birgany. Noch nie hatte man ihr einen Kosenamen gegeben.

      Ein letztes Mal leckte Thoran über ihre vom Küssen pulsierenden Lippen. »Wir wollen deinen Körper erkunden. All die geheimen