liebt. Diese ist in den Augen des Schöpfers gut, ja sehr gut83. Die eheliche Liebe wird von Gott gesegnet und dazu bestimmt, fruchtbar zu sein und sich im gemeinsamen Werk der Verantwortung für die Schöpfung zu verwirklichen: Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch (Gen 1,28)”84.
3.2.5. An die Fortpflanzung und Erziehung des Nachwuchs.
Das Buch Genesis fängt mit einem “Lobgesang des Lebens” an (Vgl. Gen 1,1-31) . Gott erschafft das Leben, oder besser gesagt, er teilt das eigene Leben mit seinen Geschöpfe. Wir wissen nicht, vor wie langer Zeit er es tat oder wie er es tat, weil die Absicht der Bibel ist nicht Antworten zu geben, wie und wann das Universum erschaffen wurden, aber wer es erschaffen hat und warum. Die Bibel ist nicht ein wissenschaftliches Buch, aber das Heilige Buch, der uns von der Liebe Gottes über die ganze Schöpfung erzählt und in besonderer Weise über die Menschen. Die Bibel erzählt uns von der Offenbarung Gottes, der sich als Vater und Schöpfer offenbart, als Gott des Lebens, vom Leben begeistert. Gott, mit grosser Phantasie und Kreativität, ist bereit für das Leben alles zu machen. Die Bibel erzählt uns von Gottes Wille, die in den Geschöpfen eingeprägt ist. Das betrifft vor allem, meiner Meinung nach, den Menschen. Hier seine Berufung: “[26] Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und üüber alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. [27] Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. [28] Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde.” (Gen 1,26-28) .
“ [24] Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch” (Gen 2,24) . Die Berufung des Menschen ist in vier Versen des Buches der Genesis versteckt, die uns der Sinn des menschlichen Lebens verraten:
● Der Mensch ist Abbild und Gleichnis Gottes;
● Der Mensch waltet über die Erde und allen Geschöpfe;
● Der Mensch verbindet sich mit seiner Ehefrau;
● Der Mensch ist fruchtbar und mehrt sich.
Das Thema, das ich jetzt vertiefen will, ist die Fortpflanzung des Menschen. Eine sehr merkwürdige Sache, oder besser gesagt, eine sehr natürliche, weil wenn ich an der Fortpflanzung denke, kommt mir unvermeidlich der sexuelle Akt in den Sinn. Es ist interessant, dass Gott das menschliche Wesen, Mann und Frau, genau auf diese Weise erschaffen hat, dass die tiefste Einigung zwischen sie, sich im sexuellen Akt ausdrückt, dass die Aufteilung und Schenkung von sich selbst mit einer anderen Person ist, Ehemann mit Ehefrau und Ehefrau mit Ehemann. Vor der Fortpflanzung geschieht der sexuelle Akt und das ganze Vergnügen, das damit verbunden ist. Ich denke und hoffe zugleich, dass niemand von uns das Vergnügen des sexuellen Akts widerspricht. Vielleicht ein übertriebener Gedanke, aber wenn ich am sexuellen Akt denke, kommt mir das Wort Mystizismus in den Sinn. Meiner Meinung nach, ein schöner Gedanke. Es ist mir bewusst, dass es ein bisschen innovativ ist, aber es drückt die Wahrheit vom Gedanke Gottes aus. Ich wiederhole es noch einmal, bis ihr es satthabt: der wahre sexuelle Akt zwischen Mann und Frau ist ein wahrer mystischer Akt, der nicht von der Suche nach Vergnügen oder von Besessenheit vorangeht, sondern aus einem tiefen Wunsch der Einigung mit einer anderen Person, die wir lieben und von der wir uns geliebt fühlen. Der Mensch, und das habe ich bereits viele Male betont, ist von Gott nach sein Abbild und Gleichnis erschaffen, somit wenn wir logisch überlegen und die biblische Wahrheit folgen, hat auch der sexuelle Akt der gleiche Gedanke. Mit Gott zusammen sein, der Liebe ist, ein absolutes Vergnügen, weil von ihm fühlen wir uns vollkommen geliebt.
Auf einer perfekten Weise, drückt der Mystizismus des sexuellen Aktes, der wahren Erotik und der intimen Einigung zwischen Ehemann und Ehefrau das Hohelied Salomons aus. Der Verfasser des Buches, beschreibt in poetischer und romantischer Art die spirituelle Erotik, die mystische Erotik, die gesunde und wahre Erotik von Gott gewollt, Erotik, die über der Scham der Nacktheit über geht. Natürlich kann ich nicht das ganze Buch zitieren, aber ich lasse euch die Schönheit des Hohelieds der Liebe nur vorkosten. Ich empfehle euch aber das ganze Buch zu lesen, ihn zu lesen und zu betrachten, nicht nur einmal, aber mehrere Male, um zu verstehen, was die richtige Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau bedeutet, welche die Liebe von Gott zu uns wiederspiegelt:
“ [1] Siehe, schön bist du, meine Freundin, siehe, du bist schön. Hinter dem Schleier deine Augen wie Tauben.
Dein Haar gleicht einer Herde von Ziegen, die herabzieht von Gileads Bergen.
[2] Deine Zähne sind wie eine Herde frisch geschorener Schafe, die aus der Schwemme steigen, die alle Zwillinge haben, der Jungen beraubt ist keines von ihnen.
[3] Wie ein purpurrotes Band sind deine Lippen und dein Mund ist reizend.
Dem Riss eines Granatapfels gleicht deine Wange hinter deinem Schleier.
[4] Wie der Turm Davids ist dein Hals, in Schichten von Steinen erbaut;
tausend Schilde hängen daran, lauter Waffen von Helden.
[5] Deine Brüste sind wie zwei Kitzlein, die Zwillinge einer Gazelle, die unter Lilien weiden.
[6] Wenn der Tag verweht und die Schatten fliehen, will ich zum Myrrhenberg gehen, zum Weihrauchhügel.
[7] Alles an dir ist schön, meine Freundin, kein Makel haftet dir an.
[8] Mit mir vom Libanon, Braut, mit mir kommst du vom Libanon, vom Gipfel des Amana steigst du herab, vom Gipfel des Senir und des Hermon, von den Lagern der Löwen, von den Bergen der Panther.
[9] Verzaubert hast du mich, meine Schwester Braut; verzaubert mit einem Blick deiner Augen, mit einer Perle deiner Halskette.
[10] Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester Braut, wie viel süsser ist deine Liebe als Wein, der Duft deiner Salben köstlicher als alle Balsamdüfte.
[11] Honigseim tropft von deinen Lippen, Braut, Honig und Milch sind unter deiner Zunge.
Der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon.
[12] Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, ein verschlossener Born, ein versiegelter Quell.
[13] An deinen Wasserrinnen – ein Granatapfelhain mit köstlichen Früchten, Hennadolden samt Nardenblüten,
[14] Narde, Krokus, Gewürzrohr und Zimt, alle Weihrauchbäume, Myrrhe und Aloe, allerbester Balsam.
[15] Die Quelle des Gartens bist du, ein Brunnen lebendigen Wassers, das vom Libanon fliesst.
[16] Nordwind, erwache! Südwind, herbei!
Durchweht meinen Garten, lasst strömen die Balsamdüfte!
Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse von seinen köstlichen Früchten” (Hld 4,1-16) .
Es geht um ein Mystizismus zwischen Ehemann und Ehefrau, das irgendwie das Abbild und Gleichnis des Mystizismus zwischen dem Mensch und Gott ist. Ich erlaube mir, noch weiter zu gehen – dies ist das Bild des Mystizismus in Gott zwischen göttlichen Personen. Genau durch die Einigung der Eheleute will Gott uns zeigen, in was die Einigung mit ihm besteht.
Die Genesis sagt uns, dass alles was Gott erschaffen hat, gut war, noch mehr, sehr gut. Ich bin mir sicher, dass dieses gut auch für die Ehe gilt und für all das, was mit ihr verbunden ist. In der Ehe befindet sich auch ein sexuelle Akt, der sehr gut ist. Dieser Akt sollte eine Begehung werden, eine Liturgie zwischen Ehemann und Ehefrau. Die Liturgie des Opfergangs, der Schenkung, der Empfängnis des Lebens, weil in diesem Akt ist nicht nur die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau und der tiefe, gegenseitige Opfergang vorhanden, aber auch die Tür des Lebens, wie wir im Katechismus der Katholischen Kirche lesen:
“ 2362 Jene Akte also, durch die Eheleute innigst und lauter eins werden, sind von sittlicher Würde; sie bringen, wenn sie human vollzogen werden, jenes gegenseitige