Rudi Bacher

Einmal Himmel und zurück


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       Einmal Himmel und zurück

       Vorfreude auf das Leben "danach"

      Rudi Bacher

      VORWORT

      DIE ANKÜNDIGUNG

      DIE REISE

      EINE NEUE WELT

      DIE FEHLER DER ZIVILISIERTEN WELT

      TIERVERSUCHE, TIERTRANSPORTE

      ZWISCHENMENSCHLICHE BEZIEHUNGEN

      BILDUNG

      DER DIEB (EIN FALLBEISPIEL)

      KIRCHENGESCHICHTE

      WETTBEWERB

      DER BAUER (EIN WEITERES FALLBEISPIEL)

      KAPITAL UND VERMÖGEN

      DIE RÜCKREISE

       Vorwort

      Träume sind etwas Wunderbares. Der Mensch träumt fast bei jedem Schlaf. Gegenüber den meist kurzen, unangenehmen Träumen überwiegen die Schönen, die Angenehmen. Manchmal kann ich mich genau erinnern, was ich geträumt habe, manchmal nicht. Traumstudien bestätigen, dass Träume bisweilen die beste Therapie für Problembewältigung im Alltag sind. Es gibt Indianervölker, die ihre Träume präzise analysieren. Sie kennen keine Depression, keinen Suizid und schon gar nicht das, was unsere heutige Zivilisation Burnout nennt. Träume muss man pflegen. Auswerten. Nachdenken, was sie mir deuten wollen. Sie sagen mir, womit ich mich beschäftigen, oder was ich unterlassen soll. Wenn ein Traum mich immer wieder plagt, dann sagt mir das, dass ich etwas unterlassen oder mich weniger mit etwas beschäftigen soll, je nachdem, womit mich dieser Traum peinigt. Wenn das Thema eines Traumes angenehm ist, dann sagt er mir, ich soll mich mehr um dieses Thema kümmern.

      Eine dieser Traumstudien hat mir meine eigene Erfahrung bestätigt. Meine geliebten Eltern sind einem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen. Ich litt darunter sehr. Wochen danach hatte ich Träume ganz besonderer Art. Ich träumte von meinem Lieblingshobby, der Fliegerei. Und ich merkte im Traum – jetzt ist es Zeit, aufzuwachen, aber ich wollte nicht! Auf sonderbarer Weise konnte ich diese Träume im Halbschlaf zu Ende bringen, das Aufwachen hinauszögern. Ich konnte sogar Teile eines früher geträumten Traumes neuerlich aufrufen und dort, wo ich stehengeblieben war, fortsetzen. Diese Fortsetzungen waren nicht immer zusammenhängend, ergaben aber doch ein Gesamtbild. Alle diese Träume waren friedvoll und ich konnte mich nach dem Aufwachen erinnern und daran erfreuen. Leider verschwanden diese wunderschönen Traumerlebnisse nach einigen Wochen. Diese vorhin erwähnte Traumstudie deutete an, dass Menschen, die ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten haben, manchmal von diesem Phänomen heimgesucht würden, und genau das war bei mir der Fall. Da erhebt sich die Frage, warum man immer nur bei bösen Erlebnissen von Traumata spricht – Träume können ja auch schön sein.

      Ich versuche nun, in diesem Buch einige Sequenzen meiner Träume wiederzugeben. Teile davon sind frei erfunden, passen aber wohl zum imaginären Bild „meiner“ Himmelsvorstellungen, die bei jedem Menschen anders sein können. Es liest sich vielleicht eher wie das Drehbuch eines Hollywoodfilmes als eine wissenschaftliche Analyse. Der Leser möge selbst entscheiden, ob ihm meine Vorstellungen von Himmel und Hölle gefallen oder nicht.

      Die Träume, von denen ich berichte, beginnen mit der Ankündigung weiterer Traumerfahrungen in der Zukunft, setzen sich fort mit der Verarbeitung alltäglicher Erlebnisse sowie der eigenen Vorstellungen vom Leben „danach“, und enden abrupt.

       Die Ankündigung

      Ich bin eingeschlafen, oder glaube jedenfalls, mich in einer Phase des Tiefschlafes zu befinden. Ich nehme wahr, dass ich mich in einem Traum, auf einem meiner ausgedehnten Spaziergänge im Wald befinde. Es ist ziemlich dunkel, und mir begegnet ein seltsames Licht, das mich einholt und nicht von meiner Stelle weicht.

      „Wer oder was bist Du?“, frage ich.

      „Mein Name ist nicht wichtig, aber Du wirst bald einen Namen für mich finden, so wie Ihr Menschen zwanghaft alles und jedem einen Namen gebt.“

      „Was heißt ihr Menschen? Bist Du denn kein Mensch?“

      „Biologisch betrachtet – Nein. Aber spirituell kannst Du mich ohne weiteres personifizieren, ich habe nichts dagegen.“

      „Dann bist Du ein spirituelles Wesen? Ein Geist ? Oder gar der Tod?“

      „Nenne mich bitte nicht so. Das hat so etwas Angst einflößendes an sich. Ich will Dir keine Angst machen! Es würde mir nichts ausmachen, wenn Du mich so nennst, sofern Du diese Worte nicht mit all den negativen Attributen versiehst, mit denen Ihr Menschen dem Tod begegnet. Ich bin Dir zugeteilt, vielmehr hast Du mich selbst ausgesucht, aber daran kannst Du Dich nicht mehr erinnern, denn das Erinnerungsvermögen hast Du ja erst später bekommen. Das war Teil Deiner Entwicklung.“

      „Dann bist Du so etwas wie ein Behüter, ein Schutzengel?“

      „Das gefällt mir schon viel besser. Ja, Schutzengel gefällt mir. Obwohl Eure Vorstellungen von Schutzengeln schon sehr begrenzt sind. Wie überhaupt Eure Phantasie, genauso wie Euer Glaube, so furchtbar eng und limitiert ist. Von der Tradition vorprogrammiert, von den Vorstellungen der Eltern und Erzieher gestempelt, von den eigenen Wahrnehmungen geprägt und in eine Schiene gepresst, aus der Du nur schwer ausbrechen kannst.“

      „Wie sollte sie denn sein, die Phantasie?“

      „Das kann ich Dir nicht beschreiben. Nicht mit Worten, die Du verstehen würdest. Vielleicht könnte ich Dir jemanden senden, der Dir einen winzigen Einblick geben kann, in das Vorzimmer sozusagen, von dem, was ihr Hölle oder Himmel nennt. Du kannst mir vertrauen. Ich weiß, Vertrauen kann man nicht fordern, man muss es erwerben. Aber, habe ich das nicht schon längst getan – mit den Träumen, die ich dir geschickt habe?“

      „Wenn Du ein spirituelles Wesen bist, ein Schutzengel oder so etwas ähnliches, dann bist Du ein Gesandter Gottes – oder gefällt Dir dieses Wort auch nicht? Und wenn Du von Gott gesandt bist, wie kannst Du von mir Vertrauen einfordern? Darf ich Deinen Blick richten auf die vielen unschuldigen Opfer von Verbrechen; die vielen Hungertoten; die in Kriegen Gefallenen; die unter unsagbaren Schmerzen Dahinsiechenden, bis sie endlich die Gnade des Todes erfahren; die Opfer des Naziregimes oder anderer Machtsysteme; die Behinderten; die Gelähmten, Blinden, Tauben, Stummen, von Schmerzen gequälten; die Alleingelassenen; die Ausgebeuteten; die Verfolgten; die in dauernder Armut Lebenden; die Trauernden; die Geschlagenen; den Opfern der Inquisition und anderer Verbrechen, an denen die Religionen der Welt maßgeblich beteiligt waren, und, und, und …“

      „Lass Deiner Enttäuschung ruhig freien Lauf. Es zeigt mir, dass Du Dir Gedanken machst. Mach aber nicht den Fehler, die Verantwortung auf uns oder gar auf GOTT zu schieben. Das Wort ,Schutzengel‘ ist zwangsweise verknüpft mit Vorstellungen Deiner Gedankenwelt. Ebenso wie auch das Wort ,Gott’ von jedem Theologen anders interpretiert wird. Besser gefällt mir schon das Wort Jahwe oder übersetzt ,Ich will unter Euch sein, als der ich unter Euch sein will’. Nicht leicht zu verstehen, ich weiß, aber mit den Übersetzungen ins Menschliche habt ihr eben Eure Probleme. Ich wähle absichtlich diese Formulierung, weil Menschen dazu neigen,

      1. zu glauben, Gott hätte sie verlassen, sobald sie unerwartete Schicksalsschläge treffen. ER ist aber immer da, ob wir wollen oder nicht.

      2. 2.weil ER in einer Art und Weise da und gefällig sein sollte, wie wir ihn gerade haben möchten, nicht so wie ER unter uns sein möchte. Wenn zum Beispiel ein guter Freund im Sterben liegt, uns ein Unglück befällt oder wir an einer unheilbaren Krankheit leiden, so machen wir Gott verantwortlich, aber wenn alles eitel Wonne ist, so möge ER doch – bitteschön – bleiben wo er ist.“

      „Nun kenne ich Dich erst seit Kurzem und schon tauchen mehr Fragen auf, als mir lieb ist. Welche Vorstellung sollte ich mir von Gott machen? Was bedeutet dieses Wort? Wer, wenn nicht ER, trägt die Verantwortung für das viele Unheil und Ungerechtigkeit auf der Welt? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wie sieht es aus? Was ist Himmel, was ist Hölle? Was für einen Einblick kannst Du mir bieten?“

      „Halte ein! Ich habe nicht so