neuen, viel kleineren Wohnung war dafür gar kein Platz. Sogar seine schönen Pflanzen und die vielen Bilder waren zu viel, wie so manches Andere auch noch.
Einige Sachen konnte er verkaufen und Manches hat er einfach verschenkt. Das war dann die beste Lösung, denn mitnehmen konnte er sie ja doch wirklich nicht.
Die schönsten Momente erlebte Robert bei seinen Aufräumarbeiten, als er die unzähligen Drucksachen der unterschiedlichsten Versicherungen in die Mülltonne werfen konnte. Das war richtig schön!
Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit konnte er sowieso nicht mehr als Makler für die Versicherungen arbeiten und immer mehr wollte er es auch nicht. Was könnte er denn den Kunden noch erzählen bei der Geschichte, die er mit seiner Krankenversicherung gerade erlebte?
DIE wollten wirklich nicht zahlen. Am besten gar nicht. Oder wenn sie schon zahlen müssten, dann aber eventuell irgendwann und nur Irgendetwas.
Verträge galten in diesem Fall nur für den Kunden, oder sie waren sowieso meist im Interesse der Versicherer gestrickt und der Kunde war dabei oft der Dumme.
Das war wirklich nicht fair und so sehr die Versicherung später immer wieder trickste, im Recht waren sie dennoch nicht.
Aber das musste erst ein Gericht feststellen und das konnte dauern, sehr lange dauern! Es dauerte sehr lange und immer noch war damals keine Entscheidung in Sicht gewesen. Es dauerte danach noch einige Jahre. Schlussendlich bekam er auch nur einen Teil der Gesamtsumme nach 7 Jahren Rechtsstreit. Aber besser als Nichts war es immer noch.
Dadurch war es für Robert damals schon viel besser gewesen, den ganzen Versicherungskram einfach weg zu schmeißen, weg damit!
Ab in die Mülltonne. Da gehört der ganze Mist sowieso hinein, nur Müll. Was sich da nicht alles über die Jahre angesammelt hatte, wahrlich eine ganze Menge. Der ganze Boden war voll mit Kisten von Unterlagen und Prospekten und der arme Robert hatte viel zu schleppen gehabt, sehr viel. Geholfen hat ihm dabei wieder einmal gar Keiner, wer auch?
Das war schon eine echte Schinderei damals, aber notwendig und unausweichlich.
Seine Pflanzen hat er in gute Hände gegeben, die kamen natürlich nicht in den Müll oder auf den Kompost. Sylvia hat sie dann bekommen, dort leben sie heute noch.Die Pflanzen waren doch auch Leben und davor hat er immer Achtung gehabt, dass war selbstverständlich für ihn.
Von vielen Dingen trennte er sich dann einfach so. Sie hatten auch ihre Zeit gehabt, waren nun nicht mehr nützlich.
Es fiel ihm ebenfalls nicht schwer manche Sachen einfach weg zu geben. Es waren doch eh nur materielle Dinge und wenn sie noch einen Wert für Robert hatten, dann meist nur einen Ideellen.
Man muss sich schon trennen können, einfach loslassen, das lernte Robert in diesen Tagen ganz deutlich. Was ihm viel schwerer fiel war die Trennung von der schönen Natur, den alten Bäumen, den Rehen im nahen Gatter und von seinem Bauernhof. Hier durfte er einige schöne Jahre erleben. Hier hätte er sein zu Hause wirklich fast gefunden.
Nun war eben einen andere Zeit angebrochen und er musste die Tatsachen annehmen. Es war jetzt Zeit für ihn zu gehen.
„It`s time to say goodby“.
Als der Möbelwagen mit den Helfern und Möbelpackern dann an einem Tag im Oktober wirklich auf dem Hof stand, wurde ihm trotzdem ganz anders. Einige Tränen musste er schon wegdrücken. Es fiel im alles nicht so leicht, wie er es sich vorgenommen hatte.
Die Herren waren zum Glück richtige Umzugsprofis und es ging Ruck-Zuck, dann war seine Wohnung leer geräumt.
Nun ja, fast einen ganzen Tag hat es dann doch gedauert. Aber schneller ging es eben nicht.
Jedes Zimmer musste Robert nach dem ausräumen noch schnell mit dem Schrubber wischen und die Auslegeware mit dem Staubsauger absaugen, dann war alles geschafft.
Die Wohnungsschlüssel übergab er dem Bauern Peter mit großem Dank dann am frühen Abend und danach nahm er schnell neben dem Fahrer im Führerhaus des Möbelwagens Platz.
Es war so vereinbart worden das er gleich mitfahren konnte.
Damit sparte er sich das Geld für die teure Zugfahrt und das war dann ja auch wieder gut für ihn. Ein guter Deal mit der Umzugsfirma.
Mit seinem Fotoapparat hat er noch einige Fotos gemacht.
Von der Abfahrt von seinem Bauernhof, vom Berg und von der Mosellandschaft.
Leicht gefallen ist ihm sein Abschied damals ganz bestimmt nicht, gar nicht!
Aber es musste so sein und damit waren die Weichen für Robert und seine Zukunft gestellte. Er fuhr nun wieder zurück in die Zukunft.
Zurück in sein neues Zuhause in der alten Heimat.
Zurück in die Zukunft. Aber diesmal war es eine gute deutsche Geschichte.
2. Kapitel Nach Hause
Es war schon eine spannende Fahrt für Robert. Er hatte ja gar keinen richtigen Sitzplatz im Führerhaus des Möbelwagens bekommen können, denn diese waren von den Umzugsarbeitern natürlich schon besetzt.
Sie waren ein eingespieltes Team und ein jeder hatte genau seine Aufgaben und selbstredend dann auch seinen Platz im Fahrzeug.
Deswegen musste Robert eben auf der Mittelkonsole neben dem Beifahrer sitzen und das war schon etwas Besonderes.
Ob es eigentlich richtig erlaubt war ? Sicherlich nicht.
Aber darüber machte er sich erst einmal keine Gedanken. Die wanderten sowieso hin und her zwischen dem Gestern und dem Morgen.
Die Fahrer wechselten sich nach der erlaubten Fahrzeit ständig ab und so ging es fast ohne Pause vorwärts auf der Autobahn nach Osten.
Zum Glück konnten sie alle Knotenpunkte ohne Stau durchfahren und einen Unfall hat es ebenfalls nicht gegeben.
Manchmal werden die Brummi-Fahrer ja auch von der Verkehrspolizei angehalten, um die Lenkzeiten zu prüfen oder andere Dinge eben. Aber da hatten sie heute auch einfach viel Glück.
Das hätten sie nun gar nicht gebrauchen können. Weil doch der Robert nicht wirklich keinen sicheren Sitzplatz hatte, vom Anschnallgurt einmal ganz zu schweigen.
Einige wenige Pausen haben sie dann doch gemacht, weil einer mal musste oder eben weil ein Fahrerwechsel anstand.
Aber auch das ging alles glatt und so haben sie in den ganz frühen Stunden des Tages die Elbestadt erreicht.
Robert war nun wirklich sehr glücklich.
Nicht nur das er wieder zu Hause war, sondern vordergründig erst einmal, das er nun nicht mehr in dem Auto auf der Konsole kauern musste.
Ihm tat ganz schön der Hintern weh und die Beine schmerzten ebenfalls, weil sie bis jetzt so verquer liegen mussten.
Dann war es schon gut an seiner neuen Wohnadresse anzukommen und aus dem Wagen zu krabbeln. Oh, tat das gut!
In den frühen Morgenstunden war kaum Verkehr in der Stadt und so konnten sie schnell die wenigen Kilometer von der Autobahnabfahrt bis zu seiner neuen Wohnung hinter sich lassen.
Der Parkplatz für den LKW samt Anhänger war auch vorher reserviert worden und so klappte alles recht ordentlich. Die Umzugsleute wollten auch erst einmal schnell ein paar Stunden im Fahrzeug schlafen und so ist Robert dann ganz allein in seine neue Wohnung gegangen.
Es war schon ein komisches Gefühl nun den Wohnungsschlüssel herum zu drehen, denn hier sollte er ja ab jetzt wohnen. Das war wirklich echt prickelnd diese Stimmung. In den Räumen war noch kein Licht, nur der Mondschein erhellte die Wohnung.
Sie war ja nicht so groß wie die auf seinem Bauernhof, sie besaß viel weniger Quadratmeter. Aber einen kleinen Balkon gab es, eine ganz kleine Küche und ein Bad mit Wanne selbstverständlich.
Das hatte sich der Robert so ausgesucht in den Annoncen im Internet und für seine Möglichkeiten war sie auch ausreichend für ihn.
Dass