Dewar Adair

Vom Körper zum Überselbst


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       Dewar Adair

       Vom Körper zum Überselbst

       Über Hatha-Yoga hinaus

      © 2020 Dewar Adair

      Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN
Paperback:978-3-347-09215-0
Hardcover:978-3-347-09216-7
e-Book:978-3-347-09217-4

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

       VOM KÖRPER ZUM ÜBERSELBST

       Über Hatha-Yoga hinaus

       Dewar Adair

      Für Thorsten

      „Das, was den einzelnen Menschen mit dem Universellen Geist verbindet, nenne ich das Überselbst. Diese Verbindung ist unzerstörbar. Ihre Existenz ist die Hauptgarantie dafür, dass es Hoffnung auf Erlösung für alle gibt, nicht nur für diejenigen, die meinen, sie wird nur ihrer Gruppe gewährt werden.“

      Paul Brunton1

       Inhaltsverzeichnis

      VORWORT

      EINLEITUNG

      YOGA ALS ERKENNTNISWEG

      HATHA-YOGA IM PHILOSOPHISCHEN KONTEXT

      DAS ÜBERSELBST - UNSERE WAHRE NATUR

      DAS PARADOX DES HATHA-YOGA

      DER KOPF IM HATHA-YOGA

      PRÄGUNGEN IM KÖRPER UND IM KOPF

      DIE ROLLE DES KÖRPERS IM HATHA-YOGA

      DIE ROLLE DER ATMUNG IM HATHA-YOGA

      WIE PRAKTIZIERT MAN?

      DIE KÖRPER- UND ATEMARBEIT

      DIE GEISTIGE HALTUNG BEIM PRAKTIZIEREN

      HINGABE AN EINE HÖHERE MACHT

      VORBEREITUNG DER MEDITATION

      VOM KÖRPER ZUM ÜBERSELBST

      SCHLUSSWORT

      ANMERKUNGEN

      LITERATUR

      ENDNOTEN UND ABBILDUNGEN

       VORWORT

      Über den Hatha-Yoga und den Yoga insgesamt gibt es viele, sehr gute Bücher und Nachschlagewerke, ganz zu schweigen von den unzähligen yogischen Schriften, die von Yogis und ihren Schüler*innen über die Jahrhunderte verfasst worden sind.

      Dieses Buch schreibe ich deswegen eher als ein Leitfaden für meine Schüler*innen und für jene, die sich vielleicht nach neuen Sichtweisen jenseits des Yoga-Mainstreams sehnen. Bis auf wenige Ausnahmen enthält es keine Anleitungen zu Asanas oder Pranayama-Techniken. Dazu gibt es sehr gute und ausführliche Praxisbücher.

      Es soll vielmehr bei der täglichen Yogapraxis und beim Lesen der spirituellen Schriften eine Orientierung geben, egal ob diese aus der indischen, chinesischen, japanischen, tibetischen Tradition oder aus unserer eigenen ebenso tiefen Tradition im Westen kommen. Wer ernsthaft sucht, wird überall fündig werden.

      Die Idee für dieses Buch ist durch meine eigene Praxis und durch meine langjährige Erfahrung als Hatha-Yogalehrer und - vor vielen Jahren - als Aikido-Lehrer entstanden.

      Meine eigene Suche mittels der Schriften fing mit der Lektüre des „Tao Te Ching“ vom Meister Lao-Tzu an, ein taoistisches Werk, das mich durch mein Leben bis heute noch begleitet. Damals war ich 19 Jahre alt und hatte noch nie etwas vom Taoismus gehört, geschweige denn von der Spiritualität. Ich war überzeugter Marxist und vom „dialektischen Materialismus“ begeistert. Die Idee, dass wir alle miteinander verbunden sind und durch uns das ewige, unvergängliche Tao fließt, war für einen „angry young man“ wie mich damals überhaupt nicht zu vertreten. Dennoch hat mir dieses kleine Meisterwerk aus dem 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in den folgenden Jahren keine Ruhe gelassen. Ich trug es immer bei mir und konnte mich ihm einfach nicht entziehen. Es fühlte sich wie ein Sog an, dem ich mich immer mehr hingeben musste. Dieses magische und überall vorhandene, fließende Tao gewann immer mehr an Präsenz in meiner Auffassung der Welt.

      Das „Tao Te Ching“ zählt heute noch zusammen mit der Bhagavad Gita, den Upanischaden und den Werken vom englischen Philosophen und Weisen, Paul Brunton, zu meinen liebsten und inspirierendsten Lektüren.

      Mitte der 1970er Jahre kam ich in Berührung mit den Schriften und Ideen vom bis heute noch verkannten Genie Wilhelm Reich. Insbesondere sein mittleres und spätes Werk über Vegetotherapie und die Entdeckung des „Orgons“ haben mich fasziniert. Mit dem Begriff „Orgon“ meinte Wilhelm Reich just dasselbe wie das Tao, eine durch das Universum und den Menschen fließende Energie / Kraft.

      Ein paar Jahre später habe ich selber eine Körperpsychotherapie nach Reich und Gerda Boysen (eine wegweisende Massagetherapeutin aus Norwegen) gemacht und konnte am eigenen Körper erleben, welche energetischen Ströme durch uns fließen und wie sich Blockaden auflösen.

      Von den 1980ern bis in den Anfang der 1990er Jahre habe ich Aikido praktiziert und unterrichtet. Hier heißt diese universell fließende Kraft das Ki (auf Chinesisch Chi).

      Vor einigen Jahren bin ich auf die Bücher des englischen Philosophen und Weisen, Paul Brunton (1898-1981), gestoßen. Dieser Pionier der Spiritualität hat auf seiner Suche nach der Wahrheit viele Länder, vor allem in Asien, bereist, bis er in Ramana Maharshi seinen Lehrer gefunden hat. Von 1934 bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts hat er Bücher, Artikel, Essays und Notizen über östliche und westliche Philosophie sowie über seine eigene spirituelle Suche geschrieben und veröffentlicht. Danach hat er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, aber weiterhin tägliche Notizen verfasst. Ihm war es wichtig, relativ anonym zu bleiben. Er hat keine Schüler angenommen. Seine Notizen wurden posthum ab 1984 zusammengetragen und thematisch in 16 Bänden aufbereitet. Heute sind sie für jeden auf der Webseite der „Paul Brunton Philosophic Foundation“ zugänglich. Sie bilden eine immense Quelle der Inspiration für uns alle, die wie er die ultimative Wahrheit über unsere Existenz erfahren wollen. In gewisser Hinsicht ist das vorliegende Buch eine Hommage an diesen kleinen, bescheidenen Mann, verknüpft mit der Hoffnung, dass sein Lebenswerk im deutschsprachigen Raum bekannter wird.

      Viele der Ideen und Erfahrungen, die ich hier beschreibe, sind also nicht neu. Sie sind zum Teil von Lehrern ganz unterschiedlicher spiritueller Richtungen, denen ich auf meinem persönlichen Weg „begegnet“ bin, übernommen worden. Ich schreibe zwar aus der Sicht des Hatha-Yoga, fühle mich aber auch anderen spirituellen Wegen, die letztendlich alle zu einer und derselben Quelle zurückführen sollen, ebenso verpflichtet. Die verwendeten Namen und Begriffe sind nur manchmal unterschiedlich.

      Ich hoffe dennoch sehr, dass ich all diese Ideen und Erfahrungen getreu wiedergebe und sie bei meinen Schüler*innen und sonstigen Leser*innen genauso „zünden“ wie einst bei mir. Ich habe versucht, sie in Relation zur täglichen Praxis, sowohl auf der Matte als auch im Alltag, zu sehen und zu vermitteln. Vor allem ist mir dabei bewusst, dass das hier vermittelte Wissen zwar durch mich niedergeschrieben wurde, mir aber keineswegs alleine gehört.

      Ich möchte mich an dieser Stelle bei denjenigen bedanken, die mir in vielen Gesprächen geholfen haben, diese Ideen zu präzisieren, insbesondere Andreas Buhr für den Vergleich mit dem Hausmeister und Schuldirektor, Ute Busch-Bernard für ihre große Motivationshilfe und Friedel Knoch für das akribische Korrekturlesen.

      Mein