Michael Ghanem

Die neuen Reiter der Apokalypse


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unter dem Gesichtspunkt der Doppelmoral betrachtet werden. Eine Doppelmoral kann auch aus Widersprüchen zwischen Individualethik und Sozialethik herrühren.

      Der Vorwurf der Doppelmoral kann verwendet werden, um eine moralische Forderung anderer zurückzuweisen (siehe Tu quoque). Die gelegentliche Notwendigkeit, ähnliches Verhalten unterschiedlich zu bewerten, wird auch in der Formel Quod licet Iovi, non licet bovi zum Ausdruck gebracht.

       Von Selbstgerechtigkeit unterscheidet Doppelmoral sich insofern, als ein Selbstgerechter an sich selbst durchaus hohe Forderungen stellen mag.

       Eine Gefahr von Doppelstandards besteht in der bilateralen Menschenrechtspolitik, die eine Kooperation mit anderen Staaten an die Beachtung grundlegender Menschenrechte bindet. Wird diese Bindung wegen anderer, höher eingestufter Interessenlagen nur inkonsequent angewendet, wird dies als "doppelte Standards" bezeichnet.

      Quelle: Seite „Doppelmoral“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. August 2019, 10: 32 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Doppelmoral&oldid=191456895 (Abgerufen: 31. Januar 2020, 10: 37 UTC)

      Augenwischerei

       Als Augenwischerei oder Augenauswischerei bezeichnet man umgangssprachlich die Verdrehung von Tatsachen oder auch Heuchelei mit dem Ziel, bestimmte Ereignisse oder auch Maßnahmen als weniger schlimm beziehungsweise positiver darzustellen. Aus der bildlichen Sprache übersetzt: Die Sache ändert sich nicht, aber der Blick darauf.

       Dabei handelt es sich oft um eine Selbsttäuschung, eine Verkennung des tatsächlichen Sachverhalts. Es kann sich dabei um eine indirekte Lüge handeln, zumindest aber um Schönfärberei und entspricht etwa der englischen Metapher eye wash.

      Quelle: Seite „Augenwischerei“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. Januar 2012, 22: 38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Augenwischerei&oldid=98887585 (Abgerufen: 31. Januar 2020, 10: 36 UTC)

      Lebenslüge

       Eine Lebenslüge ist eine Selbsttäuschung, auf der jemand sein Leben aufbaut. Sie ist eine beliebige Vorstellung, deren Fürwahrhalten, so unbegründet oder ungereimt sie auch sein mag, einem Menschen das Dasein erträglich macht und aus der er den Mut schöpft, weiterzuleben.

       Als Lebenslüge wird somit eine Unwahrheit bezeichnet, die jemand während seines Lebens als Wahrheit bezeichnet und so behandelt, obwohl er das Gegenteil kennt oder kennen müsste.

      Begriffsprägung

      Der Begriff wurde von dem Dramatiker Henrik Ibsen Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Er prangerte damit scheinheilige Verlogenheit, Doppelmoral und krampfhaftes Festhalten am schönen Schein an, was in seiner Sicht typisch war für das Bürgertum seiner Zeit.

      „Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück.“ – Relling: Ibsens "Die Wildente"

      Institutionen

       Auch Institutionen kann man Lebenslügen zuschreiben:

      • Manche bezeichnen es als eine „Lebenslüge der (Nachkriegs-)Bundesrepublik“, die alten Eliten und Institutionen des Reichs (zum Beispiel das Auswärtige Amt) seien trotz der Usurpierung der Macht durch Hitler im Kern „anständig“ geblieben und hätten sogar „Schlimmeres verhütet“.

      • Vor dem Fall der Mauer bezeichneten ab 1956 einige Autoren und Politiker, darunter Fritz René Allemann, Burghard Freudenfeld, Golo Mann, Egon Bahr und Willy Brandt, das Streben nach Wiedervereinigung als eine „Lebenslüge der Bundesrepublik“. Ihnen ging es hauptsächlich darum, dass ein Deutschland in den Grenzen von 1937 keiner deutschen Wirklichkeit mehr entsprach und somit die Diskussion um ein mögliches Zusammengehen von BRD und DDR nicht auf dieser Basis geführt werden konnte.

      Willy Brandt auf dem Parteitag der SPD am 18. Dezember 1989 in Berlin:

       «Wir können helfen, daß zusammenwächst, was zusammengehöhrt. Eine Wiedervereinigung von Teilen, die so noch nie zusammen waren, wird es nicht geben; eine Rückkehr zum „Reich“ erst recht nicht. Das und nichts anderes war die „Lebenslüge“ der 50er Jahre, an der ich ja auch mal beteiligt war, die aber weiter zu pflegen ich nicht für richtig hielt.»

      • Als „Lebenslüge“ der Zweiten Republik wird die Opferthese bezeichnet, nach deren weit verbreitetem Argumentationsmuster der Staat Österreich das erste Opfer der nationalsozialistischen Aggressionspolitik gewesen sei. Im kollektiven Gedächtnis sollte sie das Verdrängen der österreichischen Mittäterschaft an den Untaten Österreichs in der Zeit des Nationalsozialismus bewirken.

      • "Resozialisierung muss als die große Lebenslüge unsres Strafvollzugssystems bezeichnet werden" Johannes Feest, Humanismus und Strafvollzug, in: Wolfgang Stelly/Jürgen Thomas (Hrsg.) Erziehung und Strafe. Mönchengladbach 2011, S. 13.

      Theater

       Die tragische Toxizität einer Lebenslüge und deren schrittweise, gegen innere und äußere Widerstände vollzogene Auflösung ist Thema des „König Ödipus“ des Sophokles, der um 430 v. Chr. uraufgeführt wurde und zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur gezählt wird.

      Quelle: Seite „Lebenslüge“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. Dezember 2019, 22: 40 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lebensl%C3%BCge&oldid=194751046 (Abgerufen: 31. Januar 2020, 10: 38 UTC)

      Rücksichtslosigkeit

      Auch die Rücksichtslosigkeit hat in den letzten 15 Jahren sehr stark zugenommen und dies auf drei verschiedenen Ebenen.

      Rücksichtslosigkeit auf der politischen Ebene:

      Kein Kanzler im Nachkriegsdeutschland personifiziert die Rücksichtslosigkeit so sehr wie Angela Merkel. Unter ihrer unscheinbaren Erscheinung führt sie einen erbarmungslosen Kampf gegen ihre Mitbewerber. Um das Ziel der Kanzlerschaft zu erlangen, schreckte sie nicht davor zurück, die Hälfte des Personals der CDU auszuwechseln. Sie hat sich mit einer Schar von Beratern und Ja-Sagern umgeben, die ohne Rücksicht auf Verluste die von ihr vorgegebenen Ziele umsetzen. Mit diesem Verhalten hat sie nicht nur in der eigenen Partei geschadet, die sie teilweise ausgeplündert und sich so in eine quasi alternativlose Situation gebracht und somit die totale Abhängigkeit der CDU von ihrer Person erreicht hat, sondern sie versucht auch, sich in den vorgeschlagenen Lösungsansätzen der Innen-, Finanz-, oder Sozialpolitik als alternativlos darzustellen. Dabei weiß sie selber, dass es immer alternative Lösungen zu den von ihr vorgeschlagenen Wegen gibt.

      Viel gefährlicher sind jedoch die von ihr propagierten alternativlosen Lösungen auf europäischer Ebene. Ihr Auftreten auf europäischer Ebene gleicht dem eines Herrschers gegenüber seinen Untertanen. Stets propagiert sie, dass die von ihr vorgeschlagenen Lösungen alternativlos seien. Viele europäische Führer werten dies als ein hegemoniales Bestreben Deutschlands, eine gewisse Macht über die anderen europäischen Länder auszuüben. Viele europäische Staaten haben sich zuletzt gegen Deutschland verbündet, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Dass die Presse dieses Verhalten hoch lobt, verschlimmert nur noch die Lage.

      Welche Wirkung derartig rücksichtsloses Verhalten gegenüber den europäischen Partnern entfaltet zeigt sich gerade in Krisensituationen wie der Finanzkrise, der Flüchtlingskrise und besonders in der Corona-Krise. Deutschland isoliert sich zunehmend von seinen Nachbarländern und wird dadurch für die Gestaltung der wirtschaftlichen und politischen Zukunft geschwächt.

      Rücksichtslosigkeit auf Unternehmensebene:

      Die Rücksichtslosigkeit in Unternehmen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, denn der Erfolg besteht nicht in der Art wie Ergebnisse erzielt werden, sondern darin, dass das Ergebnis erzielt wird. Folgende konkrete Beispiele bilden dies ab.

      Kurz vor der Finanzkrise wurde bei der Deutschen Bank eine Verzinsung von 25% des Kapitals der Bank als Ziel vorgegeben. Dies wurde