Jan H. Witte

Die Soldaten des Kreises Hoya im Ersten Weltkrieg


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      Den Gefallenen des Kreises Hoya zum Gedächtnis

      Jan H. Witte

       Die Soldaten des Kreises Hoya im Ersten Weltkrieg

       Einsätze, Gefechte, Verluste

      © 2020 Jan H. Witte

      Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN
PaperbackISBN 978-3-7497-8151-5
HardcoverISBN 978-3-7497-8152-2
e-BookISBN 978-3-7497-8153-9

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Vorwort

      Vor einhundert Jahren kehrten die letzten kriegsgefangenen deutschen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg in die Heimat zurück. Darunter befanden sich auch etliche aus dem damaligen Kreis Hoya. Denjenigen, die nicht aus dem Krieg zurückkehrten, wurden in ihrer Heimat Denkmäler gesetzt. Die Denkmäler sind noch vorhanden, doch heute, drei bis vier Generationen später, steht der geneigte Betrachter zumeist ratlos vor einer Liste von Namen und Daten, die für sich genommen wenig aussagekräftig sind. Die zugehörige Geschichte vom Einsatz und Verlust der Hoyaer Soldaten zu erzählen, soll Aufgabe dieser kleinen Darstellung sein.

      Der Erste Weltkrieg war mehr als ein ereignisloser und schier endloser Stellungskrieg. Männer aus dem Kreis Hoya kämpften in China, Afrika und Palästina. Sie dienten bei der Infanterie, als Jagdflieger und als U-Bootbesatzungen. Ihr Weg in und durch den Krieg ist nicht einfach nachzuvollziehen. Im Heimatmuseum Grafschaft Hoya lagert – weithin unbekannt und vergessen - das sogenannte „Eiserne Buch“; ein Foliant, versehen mit einem „genagelten“ Einband und dem schlichten Titel: „Dem Andenken der im Weltkriege 1914/1919 Gefallenen aus dem Kreise Hoya gewidmet“. In diesem Buch listeten die alphabetisch geordneten 60 Gemeinden des damaligen Kreises ihre Gefallenen und Vermissten auf. Anhand dieser Aufzeichnungen und der mittlerweile „online“ zugänglichen Verlustlisten kann der Weg der kreisangehörigen Soldaten in und durch den langen und verlustreichen Krieg zumindest in den Grundzügen dargestellt werden. Ausgestellt war das Eiserne Buch – verwahrt in einem ebenholzfarbenen mannshohen Schrein - wahrscheinlich im damaligen Kreishaus in Hoya. Auch der Schrein befindet sich inzwischen im Heimatmuseum.

      Angesichts der im Eisernen Buch verzeichneten über eintausend Gefallenen kann im Rahmen der hier vorgelegten Studie nicht auf jedes Schicksal eingegangen werden. Stattdessen soll v.a. anhand derjenigen Einheiten, in denen relativ die meisten Soldaten aus dem Kreis Hoya dienten und fielen (also den Einheiten der niedersächsischen Armeekorps), der Weg der Ereignisse nachvollzogen werden.

      Hoya, im Mai 2020

      Dr. Jan H. Witte

       Inhaltsübersicht

      I. Quellenlage

      II. Die deutschen Streitkräfte

      1. Armeegliederung

      2. Mobilmachung

      III. Der Krieg 1914

      1. Vormarsch im August

      a) Der Angriff auf Lüttich

      b) Vormarsch zur Sambre

      c) Schlacht bei Charleroi und Namur

      d) Die Schlacht von St. Quentin

      e) Andere Fronten im August 1914

      2. Schicksalsmonat September

      a) Die Schlacht an der Marne

      b) Die Stellung bei Reims

      c) Andere Fronten

      3. Stellungskrieg im Oktober

      a) Entwicklung bei der 2. Armee

      b) Der Wettlauf zum Meer

      c) Die erste Flandernschlacht

      4. Der Ausgang des Jahres

      a) Im Westen nichts Neues

      b) Die Ostfront

      c) Hoyaer in Übersee

      IV. Ordensverleihungen

      1. Die ersten Orden

      2. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse

      3. Die ranghöchsten Orden

      V. Hoyaer im Krieg zur See

      1. Das Seegefecht vor Texel

      2. Marineinfanterie

      3. Der Untergang von U 58

      4. Sonstige Marineangehörige

      VI. 1915: Das Jahr der vielen Fronten

      1. Winterschlacht in der Champagne

      2. Der Feldzug im Osten

      3. Das Alpenkorps in Italien und Serbien

      4. Das X. RK an der Vogesenfront

      5. Herbstschlacht in der Champagne

      6. Die übrige Westfront 1915

      VII. 1916: Verdun, Somme, Rumänien

      1. Verdun

      2. Somme

      3. Das Alpenkorps in Rumänien

      4. Der Feldzug in Mazedonien

      5. Die Ostfront

      VIII. 1917: Verteidigung im Westen, Angriff im Osten 235

      1. Die aktiven Regimenter

      a) Champagne

      b) Nordfrankreich

      c) Verdun

      d) In den Osten und nach Flandern

      2. Das Alpenkorps

      3. Die Reserve-Regimenter

      IX. Offiziere aus dem Kreis Hoya

      X. 1918: Bis zum Waffenstillstand

      1. Die letzten deutschen Offensiven

      2. Die Jägerbataillone

      3. Die alliierte Schlussoffensive

      a) August

      b) September

      c) Ein Grab in Nahen Osten

      d) Die letzten Gefallenen

      Literatur- und Quellenverzeichnis

      Abbildungsverzeichnis

      Anhang: Das Eiserne Buch

       I. Quellenlage

      Die Quellenlage zu den militärischen Ereignissen des Ersten Weltkriegs ist als „mäßig gut“ zu bewerten. Die Personalunterlagen der Preußischen Armee, zu der die Masse der Hoyaer Soldaten gehört haben, sind - ebenso wie die Gefechtsberichte und Truppentagebücher der einzelnen Einheiten - im Zweiten Weltkrieg größtenteils verloren gegangen. Gesammelt waren sämtliche Truppenunterlagen der preußischen Armee im „Reichsarchiv“ in Potsdam, das aber 1944 durch Bombenangriffe weitgehend zerstört wurde. Erhalten geblieben sind im Bundesarchiv lediglich kleine Reste von Unterlagen der einzelnen Regimenter, Divisionen und Korps. Die Mannschaftsstammrollen und Einberufungslisten - aus denen man den genauen Werdegang der einzelnen Hoyaer Soldaten hätte entnehmen können - sind dagegen beinahe restlos vernichtet.

      Eine solche Zuordnung der aus unserer Region stammenden Soldaten zu einzelnen Einheiten ist aber zumindest teilweise über die erhalten gebliebenen (und als Amtsblatt täglich herausgegebenen) „Deutschen Verlustlisten“, in denen sämtliche Verwundeten, Vermissten und Gefallenen, überwiegend auch mit dem jeweiligen Geburtsort, genannt sind,