Christof Herrmann

Das Minimalismus-Projekt


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im Lauf der Zeit immer weiter verbessert und einen Wanderführer dazu geschrieben. Ich stellte meine Ernährung auf vollwertig und rein pflanzlich um. Kurz und gut: Ich minimierte meinen ökologischen Fußabdruck und maximierte mein Wohlgefühl.

      Auch Du kannst Minimalismus

      Dieser Ratgeber ist keine klassische Einführung in das Thema Mini malismus. Die 52 Kapitel im Hauptteil dieses Buches sind ein Potpourri an Ideen, wie Du Dein Leben in ganz unterschiedlichen Bereichen vereinfachen und vom Ballast befreien kannst. Ich gehe dabei nicht nur auf das Reduzieren von Gegenständen ein. Auch negative Gedanken, falsche Freunde, schlechte Gewohnheiten, ständige Erreichbarkeit, ein Übermaß an privaten Verpflichtungen, das immer schneller drehende Hamsterrad und anderes mehr sind wie geschaffen dafür, sie loszulassen.

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      DIE VORTEILE EINES MINIMALISTISCHEN LEBENS

      »Und es gibt keine Größe, wo nicht Einfachheit, Güte und Wahrheit herrschen.«

      Leo Tolstoi

      »Weniger ist mehr«, lautet das bekannteste Motto der Minimalisten. Wovon Du weniger und wovon Du mehr haben willst, findest Du nur heraus, indem Du beginnst, einfacher zu leben. Du wirst dann aber sehr bald einige der zahlreichen Vorteile dieses Life styles kennenlernen.

      Die große Acht des Minimalismus

      Nach meiner mittlerweile langjährigen Erfahrung lassen sich die Vorteile einer vereinfachten Lebensweise und der entsprechenden inneren Einstellungen unter den folgenden acht Stichworten zusammenfassen. Sie betreffen alle Lebensbereiche und wirken sich positiv auf das psychische und physische Wohlbefinden aus.

      1. Weniger Stress – mehr Achtsamkeit

      Langsam statt schnell, leise statt laut, Singletasking statt Multi tasking, offline statt online, Verwirklichung statt Bespaßung, Fahrradweg statt Autobahn, Slow Food statt Fast Food … Minimalisten zelebrieren den Gegenentwurf zur heutigen Schnelllebigkeit und Reizüberflutung. Wie zukunftsfähig das ist, zeigt die zunehmende Zahl an Menschen, die an Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaf losigkeit, Tinnitus, Burn-out oder Depressionen leiden.

       2. Weniger Chaos – mehr Platz und Ordnung

      Wer sich vom überflüssigen Besitz und von sonstigem Ballast trennt, macht Platz und schafft Ordnung – in der Wohnung, im Leben und im Kopf. Die meisten Menschen empfinden bereits das äußere Loslassen als Befreiung und packen dann auch die innere Veränderung an.

      3. Weniger Geldsorgen – mehr finanzielle Möglichkeiten

      Der beste Rat bei Geldsorgen und Schulden ist, weniger auszugeben, als man einnimmt. Minimalisten fällt das leicht. Sie leben nämlich unter ihren Verhältnissen und konsumieren mit Bedacht. Früher oder später führt die erhöhte Sparquote dann auch zu einer finanziellen Freiheit.

      4. Weniger Pflichten – mehr Lebenszeit

      Minimalisten konsumieren und besitzen weniger, haben nicht so viele Termine und tanzen nicht auf allen Hochzeiten, um wertvolle Lebenszeit mit ihren Lieben und Leidenschaften verbringen zu können. Und nicht zuletzt, um ihre Energie in die Verwirklichung von Träumen zu stecken.

      5. Weniger Unzufriedenheit – mehr Glück

      Die Fixierung auf Konsum und Kram ist oft Ausdruck innerer Leere. Ein einfaches Leben kann zu mehr Glück und Zufriedenheit führen, weil Wichtigeres als das Materielle im Mittelpunkt steht: Menschen, Umwelt, Gesundheit und die eigenen Leidenschaften.

      6. Weniger Umweltbelastung – mehr Nachhaltigkeit

      Unser westlicher Lebensstil mit seinem gigantischen Ausmaß an Konsum, Energieverbrauch, Verzehr tierischer Produkte, Mobilität und Globalisierung hat dazu geführt, dass die Erde in einem desaströsen Zustand ist. Wir haben den Abgrund vor Augen und bleiben trotzdem auf dem Gaspedal. Ein einfaches Leben ist die Notbremse und ein Ausweg aus dem »Konsumpf« und aus dem Klimawandel. Es verbessert unseren ökologischen Fußabdruck in den Bereichen Wohnen, Konsum, Ernährung, Mobilität und Reisen.

      7. Weniger Fremdbestimmung – mehr Freiheit

      Sind wir eigentlich noch frei? Oder sind wir fremdbestimmt und abhängig von Beruf, Besitz und Banken? Minimalisten befreien sich von äußeren Besitztümern, werden finanziell unabhängiger und lassen auch in anderen Lebensbereichen los. Dadurch werden sie freier und selbstbestimmter. Es fällt ihnen leichter, ihren eigenen Weg zu gehen.

      8. Weniger Trägheit – mehr Gesundheit und Fitness

      Beim einfachen Leben geht es immer auch um Selbstsorge und darum, das richtige Maß zu finden. Minimalisten kennen ihre persönliche Balance aus Aktivität und Regeneration. Sie achten auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, guten Schlaf und einen achtsamen Geist.

      Welche Vorteile Dich in den 52 Kapiteln ab > jeweils erwarten, wird Dir durch die folgenden kleinen Piktogramme über der Kapitelüberschrift angezeigt.

      IMGWeniger Stress – mehr Achtsamkeit

      IMGWeniger Chaos – mehr Platz und Ordnung

      IMGWeniger Geldsorgen – mehr finanzielle Möglichkeiten

      IMGWeniger Pflichten – mehr Lebenszeit

      IMGWeniger Unzufriedenheit – mehr Glück

      IMGWeniger Umweltbelastung – mehr Nachhaltigkeit

      IMGWeniger Fremdbestimmung – mehr Freiheit

      IMGWeniger Trägheit – mehr Gesundheit und Fitness

      Es bleibt nun Dir überlassen, ob Du das Buch in einem Rutsch oder jede Woche ein Kapitel, von vorne bis hinten oder je nach Inte ressenlage kreuz und quer liest. An manchen Stellen verweise ich auf andere Kapitel, sodass Du verwandte Themen leicht auffinden kannst. Dabei hilft Dir auch das Stichwortverzeichnis am Ende des Buches. Weiterführende Links und Bücher sowie die Möglichkeit, mich zu kontaktieren, findest Du > bis >. Du kannst mir gerne berichten, wie es Dir auf Deinem Weg zu weniger Haben und mehr Sein ergangen ist. Ich freue mich auch über Lob und Verbesserungsvorschläge.

      Ich wünsche Dir viel Vergnügen mit meinem Buch und viel Erfolg mit Deinem ganz persönlichen Minimalismus-Projekt.

      »EINFACH SEIN«

      Der Liedermacher und Kabarettist Willy Astor hat 2016 einen Song veröffentlicht, der sehr gut zu diesem Buch passt. In seinem Song »Einfach sein« heißt es: »Der Keller, die Wohnung – alles voll Zeugs. Ich steh davor und beäugs. Ist das der Wohlstand, den ich unbedingt brauch? Fragst du dich so was auch?« und »Augen zu haben fürs Abendrot, und gute Freunde in der Not. Ja das klingt einfach, ist aber wahr, einfach unbezahlbar.«