wenn Du Unterstützung von Freunden oder Familie hast. Berichte ihnen von Deinem Vorhaben und halte sie auf dem Laufenden. Vielleicht schließt sich sogar jemand an. In so einem Umfeld wirst Du es Dir dreimal überlegen, ob Du einen Rückzieher machst. Du kannst auch online über Deine neue Gewohnheit berichten, in Communitys, Foren und den sozialen Medien.
7. Bleib dran. Nach der anfänglichen Begeisterung meldet sich oft der innere Schweinehund zurück. Dann ist es wichtig, Dich daran zu erinnern, das neue Verhalten beizubehalten. Beschäftige Dich mit Deinem Gewohnheiten-Tagebuch, blockiere Zeit in Deinem Kalender, stelle den Wecker, hänge DIN-A4-Blätter mit Deiner Motivation und Klebezettel mit Durchhaltesprüchen auf.
8. Habe Freude an der Veränderung. Wenn Du der neuen Gewohnheit wenig abgewinnen kannst, besteht die Gefahr, dass Du sie früher oder später wieder fallen lässt. Rufe Dir das Positive der Veränderung und die Belohnung des neuen Verhaltens ins Gedächtnis. Sei wach, achtsam und dankbar. Wer beim Wandern vor allem die Anstrengung beim Anstieg wahrnimmt, dem bleiben all die Freuden verwehrt: die Bewegung in der Natur, die Entschleunigung, die Stille, das Gipfelglück, die Müdigkeit am Ziel, die allmähliche Stärkung von Körper und Geist.
9. Zelebriere die neue Gewohnheit. Sobald Du keine Willenskraft mehr aufwenden musst, bist Du am Ziel. Du hast eine neue Gewohnheit etabliert oder eine schlechte abgelegt. Du kannst stolz auf Dich sein! Das neue Verhalten wird nun fast automatisch ablaufen. Ich empfehle trotzdem, alle ein bis zwei Monate den Stand für diese Gewohnheit in Dein Tagebuch einzutragen. Also zum Beispiel, ob Du die Gewohnheit beibehalten hast, ob sie noch schwerfällt, wie sich die Veränderung anfühlt.
10. Lerne aus Misserfolgen. Wenn es Dir nicht gelingt, die neue Gewohnheit zu etablieren, dann quäle Dich nicht länger. Lege sie (vorerst) ad acta. Du hast trotzdem etwas gelernt. Wende Dich mit Zuversicht einer anderen Veränderung zu.
Am besten fängst Du gleich damit an, Deinen Lebensstil ein klein wenig minimalistischer zu gestalten. Denn »jedem Anfang wohnt«, wie der Dichter Hermann Hesse schrieb, »ein Zauber inne«. Und wenn es nicht auf Anhieb klappen will, weiß der große afrikanische Politiker Nelson Mandela Rat: »Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen.«
2 EIN DUTZEND BEREICHE, DIE DU IN 15 MINUTEN AUSMISTEN KANNST
»Das Aussortieren des Unwesentlichen ist der Kern aller Lebensweisheit.«
Laozi
Der naheliegendste und wohl schnellste Weg, zu etwas mehr Einfachheit im Leben zu kommen, ist, sich nur mit solchen Dingen zu umgeben, die Freude bereiten und die auch wirklich verwendet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten auszumisten. Wenn es gründlich sein soll und nicht schnell gehen muss, empfehle ich Dir die Tabula-rasa-Methode (siehe Kapitel 5 >).
Du kannst aber auch klein anfangen und immer mal wieder zwischendurch ausmisten, zum Beispiel, wenn Du auf Besuch oder einen Anruf wartest. Für die folgenden Bereiche Deines persön lichen Eigentums benötigst Du nicht mehr als eine Viertelstunde. Lass Dich davon ermutigen, weitere Ecken, Winkel, Regale oder Behältnisse übersichtlicher zu gestalten.
1. Sockenschublade
Einsame Socken, denen der Partner abhanden gekommen ist, entsorgst Du, ohne mit der Wimper zu zucken. Die mit Löchern ebenfalls, es sei denn Du kannst sie stopfen (lassen). Wo Du schon mal dabei bist, dürfen auch die Socken gehen, die Du nie anhast.
2. Schuhsammlung
Gehe Deine Schuhe durch und sortiere alle Paare aus, die Du seit zwei Jahren oder gar noch länger (für Fortgeschrittene: seit einem Jahr) nicht mehr getragen hast. Ich spende Schuhe immer an lokale soziale Einrichtungen.
3. Bett
Das Schlafzimmer soll Entspannung, Erholung und Intimität fördern. Unruhe und Übermaß sind da fehl am Platz. Wenn Du anhand dieser Gedanken Dein Bett, das Nachtkästchen und den umliegenden Bereich umgestaltest, wird das die Stimmung und Atmosphäre positiv verändern. So kannst Du zu einem gesunden und erholsamen Nachtschlaf beitragen.
4. Badezimmer
Alles, was Du hier auf Anhieb loslassen kannst: abgelaufene Medikamente (die übrigens ohnehin nicht ins Bad gehören wegen der Feuchtigkeit), Kosmetik mit besorgniserregenden Inhaltsstoffen, den dritten Bademantel und das vierte Saunatuch, Düfte, die Du eigent lich nicht magst, sowie Artikel, die Du nie verwendest. Wenn Du den verbleibenden Rest dann nach und nach aufbrauchst, finden sich bald nur noch Lieblingsteile in Deinem neuen Wohlfühlbad (siehe Kapitel 24 >).
5. Lebensmittelvorräte
Alles, was nicht mehr genießbar ist, kommt in den (Bio-)Müll. Alles, was Du nicht magst oder in zu großen Mengen vorrätig hast, verteilst Du an Nachbarn, Freunde und Foodsharing. Wenn Du die nächsten Male kochst, verwendest Du möglichst viele der übrigen Lebensmittel – vor allem diejenigen, die nicht mehr lange haltbar sind. So verschaffst Du Dir wieder einen Überblick über Deine Vorräte, und Du sparst Platz, Geld und Umweltressourcen.
6. Deko
Schaffst Du es, 15 Dekorationsartikel oder Wohnaccessoires in 15 Minuten auszusortieren? Der Gewinn: Weniger Deko bedeutet mehr Wertschätzung für das, was bleiben darf.
7. Bücher
Eine kleine Privatbibliothek mit Lieblingsbüchern und oft genutzten Nachschlagewerken ist etwas Feines. Deine Sammlung wird übersichtlicher und wertvoller, wenn Du Dich von den Exemplaren trennst, die Du kein zweites Mal liest oder die Dich nicht mehr interessieren. So bekommst Du schnell zwei Jutebeutel voll.
8. Magazine und Zeitungen
Alle Ausgaben, die älter als ein Jahr sind, fliegen in den Papierkorb. Vom Rest behältst Du lediglich einen Stapel mit einer maxi malen Höhe von zehn Zentimetern. Der kommt auf den Couchtisch und wird in den nächsten Tagen »abgearbeitet«. Überlege Dir bei der Gelegenheit, welche der Abos Du kündigen möchtest. Wirklich interessante Ausgaben kannst Du am Kiosk kaufen oder in der Bücherei ausleihen.
9. Schreibstifte
Die Sammlung an Kulis, Bleistiften, Filzern, Buntstiften, Füllfederhaltern und Textmarkern ist in vielen Haushalten erstaunlich, und das obwohl wir ja immer weniger per Hand schreiben. Eine 15-Minuten-Inventur geht hier so: Alle Stifte in der Wohnung zusammentragen und dann die aussortieren, die nicht mehr funktionieren oder mit denen Du ungern schreibst.
10. Geldbeutel
Du wirst staunen, was alles zum Vorschein kommt, wenn Du den Inhalt Deines Geldbeutels vor Dir ausbreitest – und wie viel davon Du entsorgen kannst: alte Kassenzettel, Eintrittskarten, Bus tickets, Visitenkarten von Menschen, an die Du Dich nicht mehr erinnerst. Trenne Dich bei der Gelegenheit auch von den Kunden karten, die Du nicht verwendest.
11. Altglas und Pfandflaschen
In manchen Haushalten wird das Leergut gehortet, als wäre das »voll gut«. In meiner Küche stehen zwei Tragetaschen, in denen ich Altglas und Pfandflaschen sammle. Wenn die Taschen voll sind, spaziere ich damit zum Altglascontainer und zur Pfandrückgabe.
12. Auto