Monika Loerchner

Hexenherz. Goldener Tod


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Kapitel 45

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       Kapitel 48

       Kapitel 49

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       Kapitel 59

       Kapitel 60

       Kapitel 61

       Kapitel 62

       Kapitel 63

       Kapitel 64

       Kapitel 65

       Die Autorin

      So manche Nebenfigur dieser Reihe

      ist in meinem Leben ein Hauptdarsteller.

      Und das seit 21, 23, 27 und 34 Jahren.

      Danke fürs Mitspielen, Mädels – Ihr seid die Besten!

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      Teil I: 7 Monate

      Kapitel 1

      Das ist also Bürgerinnenkrieg. Oder ist es eine Revolution? Welches Wort auch benutzt wird, welche Bezeichnung auch immer am zutreffendsten sein mag – es hat begonnen.

      So heimlich, still und leise, dass es fast lächerlich ist. Und doch auf eine Art blutig und grausam, dass mir der Atem stockt. Ich sehe es in all ihren Augen. Da wendet sich Tochter gegen Mutter und Schwester gegen Schwester. Ehemänner wenden sich von ihren Gattinnen ab, allein um der Macht Willen.

      Ich lebe hier inmitten des Ausgangspunktes dieser stillen, blutigen Neuerungen. Mein eigener Sohn war es, der den Stein ins Rollen gebracht hat. Niemals gegen meinen Willen, so doch auch nicht auf meinen oder seinen Wunsch hin. Die Ereignisse haben uns einfach mitgerissen; seine Fluten spülen uns wie winzige Kiesel ans Ufer und erst im Nachhinein erkennen wir das Muster, dessen Teil wir geworden sind.

      Mehr als 550 Jahre ist es her, dass Beatrix und Stefanie begannen, das Geheimnis des Frauentums, nämlich die in uns allen schlummernde Magie, zu teilen. Sie erweckten die Magie in hunderten Frauen und einige davon zogen aus und taten es ihnen nach. Das Hexentum breitete sich aus, bis die ganze Welt die Wahrheit kannte und die unrechtmäßige Regentinnenschaft der Männer ins Wanken geriet.

      Und fiel: Jahr um Jahr, Land um Land erhoben sich die Frauen gegen ihre Unterdrücker, um jahrhundertelang begangenes Unrecht auszumerzen und sich selbst an die Spitze der Schöpfung zu stellen, wie es die Große Göttin von jeher gewollt hat.

      Frauen zahlreicher Länder schlossen sich zusammen und während die feigsten, brutalsten, uneinsichtigsten Männer in die Ostlande flohen, Bündnisse mit den Chinesen, den Moldawiern, den Türken und anderen Völkern schlossen und eine Mauer bauten, hinter der sie sich verstecken konnten, formten die Frauen die neu entstandene Schwesternschaft des Goldenen Reiches. Wo die Goldenen Gesetze und die der Göttin gelten, in der ein jede so frei ist wie die Magie, die für die Dauer ihrer fruchtbaren Jahre durch ihre Adern strömt.

      Doch als wäre die Geschichte nichts weiter als ein Rad, das sich dreht, zeigt dieselbe Speiche nun wieder nach oben: So wie einst Beatrix und Stefanie alle Weiber zu Frauen machten und die Magie mit ihnen allen teilen wollten, so wollen Adrian und die anderen nun das Geschenk der Göttin mit den Männern teilen.

      Was soll ich davon halten? Männer mit Magie … Und zwar nicht irgendwelche Männer, nicht die klugen, tapferen, besonnenen, sondern alle!

      Die Sorge, dass der schwache männliche Körper gar nicht in der Lage ist, Magie zu verkraften, konnte Kolja ihnen nehmen. Mein eigener Sohn hat als erster Mann überhaupt wochenlang Magie angewandt. Er hat mir alles erzählt und doch kommt es mir unwirklich vor. Widernatürlich.

      Und jetzt sitze ich hier und bin die verdammte Beraterin eines verdammten Anführers von Aufständischen und soll ihm helfen, die ganze verdammte Welt auf den Kopf zu stellen und eine Veränderung herbeizuführen, an die ich nicht glaube und von der ich nicht weiß, ob ich sie überhaupt will. Bei den Sieben Finsterhexen, da habe ich mir ja was Schönes eingebrockt –

      »Was soll das denn sein?« Wieder einmal hat es Adrian geschafft, sich unbemerkt an mich heranzuschleichen. Sollte sich mein Körper nicht langsam mal daran gewöhnt haben, dass ich keine Magie mehr habe? Ist immerhin schon drei Jahre her, dass sie mir in der Hauptstadt alles genommen haben, was mich zur Frau gemacht hat. Sollten sich nicht meine anderen Sinne schärfen, um das auszugleichen? Anscheinend nicht.

      »Erschreck mich nicht immer so«, grummele ich den Anführer der Rebellinnengruppe an. »Und was soll das heißen, was soll das sein? Du wolltest doch, dass ich alles aufschreibe, was dieser Tage vor sich geht.«

      Adrian lacht. »Ich habe dich gebeten, eine Art Chronik zu verfassen, ja. Aber ein Blick über deine Schultern und schon lese ich zigmal das Wort ›verdammt‹. Willst du wirklich damit in die Geschichte eingehen, dass du in so einer wichtigen Aufzeichnung ständig fluchst?«

      »Ich fluche, wann und wie es mir passt«, zische ich ihn an, »Du solltest lieber dankbar sein, dass du eine Dumme für das hier gefunden hast!«

      Er hebt die Hände. »Ich meine ja nur, dass für eine Beschreibung dieser, nun, geschichtsträchtigen Ereignisse vielleicht eine etwas nüchternere Wortwahl angemessener wäre.«

      »Ich gebe dir gleich ›geschichtsträchtige Ereignisse‹! Da ist einer aber ganz schön von sich eingenommen!«

      Wie immer, wenn sich Adrian amüsiert, tanzen goldene Funken in seinen Augen. »Es ist, wie es ist, meine liebe Helena! Aber bitte, mach du mal.«

      Im Gehen dreht er sich noch einmal um.

      »Und