Raimund G. Philipp
Die Geschichte Chinas als Geschichte von Fetischverhältnissen
Zur Kritik der Rückprojektion moderner Kategorien auf die Vormoderne: ausgehendes Neolithikum, die drei Dynastien
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ISBN 978-3-534-40021-8
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„[D]ie Kritik [ist] keine Leidenschaft des Kopfs, sie ist der Kopf der Leidenschaft.“ (Karl Marx)
Robert Kurz
24.12.1943-18.07.2012 in memoriam
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Inhalt
1. Die »Theorie der Geschichte als Geschichte von Fetisch-Verhältnissen« in Grundzügen
Einleitung
Vormoderne und moderne Fetischverhältnisse: Differenzen und Gemeinsamkeiten
Einleitung
Die Kategorien Staat und Politik
3. „Die Richtigstellung der Namen“
4. Zur Kritik der Rückprojektion moderner Kategorien auf die Vormoderne
Einleitung
Otto Frankes „Faden der beherrschenden Idee“, der keiner sein kann
Liu Li und Chen Xingcan: Modelle statt einer fundierten Theorie
Liu Lis „methodologischer Individualismus“
Li Fengs Darstellung des komplexen Pantheons der Shang- und Zhou-Dynastie
5. Theorie ist nicht alles, aber ohne Theorie ist alles nichts
Vorwort
Die Geschichte Chinas als Geschichte von Fetischverhältnissen basiert auf der Theorie der Geschichte als Geschichte von Fetischverhältnissen. Ihr Urheber ist Robert Kurz. Kurz hat den Marxschen Begriff des Fetischs aufgegriffen und zu einer Theorie weiterentwickelt:
„Der Marxsche Begriff des Fetischs, konzipiert für den realmetaphysischen Charakter der kapitalistischen Produktions- und Lebensweise als spezifischer Waren-, Kapital- und Rechtsfetisch, konnte so als Überwindung der soziologistisch und herrschaftstheoretisch verkürzten marxistischen Geschichtstheorie auf die bisherigen historischen Formationen bezogen werden, ohne außer Acht zu lassen, dass es sich dabei um jeweils ganz verschiedene Fetischverhältnisse gehandelt hat, deren je eigener Charakter erst zu untersuchen wäre.
Der Marxsche Geschichtsmaterialismus (als Umdeutung oder ‚Umstülpung‘, aber auch Verlängerung der Hegelschen Geschichtsmetaphysik) einschließlich des Begriffs einer ‚Geschichte von Klassenkämpfe‘ stellt aus dieser Sicht eigentlich nur eine Transposition der modernen kapitalistischen Konstitution in die Geschichte dar. Eine ‚Geschichte von Fetischverhältnissen‘, so der bisherige Stand der neuen Theoriebildung, wäre etwas anderes: nämlich eine über Marx hinausgehende Kritik der modernen Geschichtsphilosophie,