Sie auch, in welcher Höhe eine Geldanlage für Sie Sinn macht. Überlegen Sie sich, ob Sie größere Anschaffungen planen oder sich vielleicht einmal eine Pause vom Job gönnen wollen und ob Sie privat fürs Alter vorsorgen müssen.
Dann geht es nur noch ans Geld anlegen – also daran, wie Sie am besten ans Ziel kommen. Hier gilt »Die Mischung macht's«. Legen Sie einen Teil Ihres Geldes in risikoärmere Anlagen an, um sich für turbulente Zeiten zu wappnen. Den anderen Teil lassen Sie für sich schuften, indem Sie auf renditestärkere und zugleich auch risikoreichere Anlagen setzen. Wenn Sie mehr als 10 bis 15 Jahre Zeit haben, können Sie beispielsweise ETFs (günstige Körbe voller Aktien) kaufen und sich über schöne Renditen freuen. Kapitel 12 verrät Ihnen, wie und weshalb Sie Ihr Geld in unterschiedlichen Anlageklassen anlegen sollten.
Falls Sie dann noch ein paar Erfolgsfaktoren wie die aus Kapitel 13 berücksichtigen, wird der Vermögensaufbau zum Selbstläufer:
Zinseszinseffekt: Lassen Sie die Zinsen auch wieder Zinsen verdienen. Dann beschleunigt der Zinseszinsturbo Ihren Vermögensaufbau enorm.
Buy and Hold: Anstatt Ihre hellseherischen Fähigkeiten an Ihrem Geld teuer zu testen, können Sie auch einfach an Ihren Nerven arbeiten. Legen Sie Ihr Geld an, ohne auf einen günstigen Einstiegszeitpunkt zu spekulieren. Ob die Kurse als Nächstes fallen oder steigen, kann eh niemand vorhersagen. Wenn Sie aber fallen, dann wird es teuer, wenn Sie kalte Füße bekommen und zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen.
Erst Schulden abbauen: Zahlen Sie lieber erst Kredite zurück, bevor Sie Ihr Geld anderweitig investieren. Das ist in der Regel lukrativer, als in Anlagen mit vergleichbarem Risiko zu investieren.
Den Plänen Taten folgen lassen
Dann geht es ans Eingemachte. Suchen Sie sich die Anlagen aus, die zu Ihnen und Ihrer Strategie passen. Wenn Sie sich erst etwas eingelesen haben, finden Sie sich in diesem Sumpf der Finanzanlagen leichter zurecht. Es geht nicht darum, die komplextesten Produkte zu verstehen. Halten Sie es möglichst einfach. Unterscheiden Sie bei Ihrem Vermögensaufbau zwischen
risikoarmen Anlagen: Hierzu gehören die Klassiker Tagesgeld, Festgeld und Staatsanleihen. Der Wert dieser Anlagen schwankt nicht so stark und das Ausfallrisiko (Risiko, alles zu verlieren) ist bei sorgfältiger Auswahl gering. Doch dafür ist auch die Rendite niedrig. Risikoarme Anlagen eignen sich gut als Stabilisator. Einen Überblick erhalten Sie in Kapitel 14.
renditestarken Anlagen: Wenn es darum geht, dass Sie aus Ihrem Geld auch mehr machen möchten, dann eignen sich beispielsweise Aktien und ETFs gut. Sie sind zwar risikoreich, da der Wert in turbulenten Börsenzeiten manchmal einer Achterbahnfahrt gleicht. Doch wenn Sie lange genug durchhalten und Ihr Investment richtig aufsetzen, haben Sie gute Renditeaussichten. Was genau dahintersteckt, lesen Sie in Kapitel 15 und Kapitel 16.
Jetzt müssen Sie nur noch loslegen. Suchen Sie sich ein paar risikoarme und ein paar renditestarke Finanzanlagen aus. So können Sie Ihr Geld aufteilen. Wie Sie dann in diese Anlagen wie beispielsweise ETFs und Anleihen investieren, wird Ihnen in Kapitel 17 genau gezeigt. Viele dieser Anlagen können Sie auf dem heißen Parkett der Börse kaufen. Nach einem kleinen Crashkurs im Börsenfachchinesisch fällt es Ihnen leicht, Ihre erste Order (nichts anders als eine Bestellung von Finanzprodukten) aufzugeben. Sie können Ihren Vermögensaufbau sogar weitgehend automatisieren. Wenn Ihr System erst einmal läuft, dann ist der Vermögensaufbau recht entspannt. Endlich fängt Ihr Geld an, für Sie zu arbeiten, statt immer nur umgekehrt.
Auch der Klimaschutz muss dabei übrigens nicht zu kurz kommen. Wenn Sie mögen, können Sie in nachhaltige Anlagen investieren.
Wenn Ihnen Tagesgeld, Festgeld, Anleihen und Aktien-ETFs nicht genug sind, dann gibt es noch ein Zuckerl in Kapitel 18 obendrauf. Die Experimentierfreudigen unter Ihnen können zusätzlich auf Rohstoffe oder Immobilien setzen. Dabei müssen Sie nicht mal Goldbarren nach Hause schleppen oder sich selbst eine Wohnung kaufen. Es gibt sie mittlerweile in einer kompakteren Form: in Wertpapieren.
Und damit Sie beim Investieren nicht von Ihrem Weg abkommen, lernen Sie zum Schluss noch die folgenden Tücken im menschlichen Verhalten kennen:
Verlustvermeidung: Vielleicht scheuen auch Sie Verluste mehr als alles andere. Doch ein extremes Sicherheitsstreben kostet Sie wertvolle Rendite. Nur weil Ihre Anlagen einmal im Minus stehen, heißt es noch lange nicht, dass Sie auch wirklich Geld verlieren. Schwankungen gehören dazu.
Herding: Viele Menschen neigen dazu, sich von der Masse mitreißen zu lassen, statt auf den eigenen Verstand zu setzen. Beim Vermögensaufbau kann Sie das allerding teuer zu stehen kommen.
Home Bias: Die Heimatliebe ist bei manchen so groß, dass sie hauptsächlich auf die Wirtschaftsstärke des Landes setzen, in dem sie wohnen. Beim Vermögensaufbau werden Sie aber mit einem geringeren Risiko belohnt, wenn Sie dazu bereit sind, über Grenzen hinwegzugehen und auch das Potenzial anderer Länder sehen.
Kennen Sie diese selbst gestellten Fallen im Kopf aus Kapitel 19 erst mal, fällt es Ihnen leichter, Sie zu umschiffen und keine wertvolle Rendite zu verplempern.
Nun wissen Sie, worauf Sie sich einlassen. Viel Erfolg auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit und beim Vermögensaufbau!
Kapitel 2
So bleibt mehr Geld: Einkommen steigern und Ausgaben senken
IN DIESEM KAPITEL
Gehaltsverhandlung
Neue Geldquellen erschließen
Ausgaben in den Griff bekommen
Eigenes Ausgabeverhalten überlisten
Egal wie Sie es drehen und wenden: Ohne Sparen können Sie kein Vermögen aufbauen. Dazu muss natürlich am besten jeden Monat Geld übrig bleiben. Es gibt im Wesentlichen zwei Stellschrauben, wie Sie dieses Ziel erreichen können:
1 Sie nehmen mehr ein.
2 Sie geben weniger aus.
So einfach ist das. Im Endeffekt ist es ein simples Plus- und Minus-Spiel. Überlegen Sie, wie Ihre Einnahmen höher sein können als Ihre Ausgaben. Sie können bei ganz alltäglichen Dingen anfangen und sich später immer noch weitere Gedanken machen.
In diesem Kapitel geht es deshalb um Möglichkeiten, Ihr Einkommen zu steigern, indem Sie zusätzliche Einnahmequellen erschließen oder aus Ihrem aktuellen Beruf mehr herausholen und wie Sie die Ausgaben reduzieren können, um mehr Geld am Monatsende übrig zu haben. Es gibt einfache Mittel und Wege, um diese zu senken und einen besseren Überblick zu bekommen.
Einkommen erhöhen
Die Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen in Ihrem Leben. Es gibt Berufe, die unglaublich gut bezahlt werden. Welche das sind, erkennt man oft erst, wenn der eigene Job nicht unbedingt dabei ist. Doch ich kann Sie beruhigen. Sie können Ihr Einkommen auch erhöhen, ohne noch einmal ganz von vorne anzufangen und Karriere als Investmentbankerin zu machen. Sie brauchen auch nicht gleich die Firma zu wechseln. Vor allem soll Ihnen Ihr Beruf Spaß machen, ansonsten nützt Ihr Gehalt nur wenig. Sie können
aus Ihrer aktuellen Erwerbstätigkeit mehr herausholen,