Peter W. Atkins

Physikalische Chemie


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      Der in dieser Gleichung auftretende Joule-Thomson-Koeffizient μ ist als

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      definiert. Diese Beziehung erweist sich als nützlich, wenn wir einen Zusammenhang zwischen den Wärmekapazitäten bei konstantem Druck bzw. Volumen herstellen oder die Verflüssigung von Gasen beschreiben wollen.

      Begründung 2-2 Die Abhängigkeit der Enthalpie von Druck und Temperatur

      Da H eine Funktion von p und T ist, ändert sie sich bei einer infinitesimalen Änderung dieser Größen gemäß

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      Nach Division beider Seiten durch dp erhalten wir

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      Die Beobachtung des Joule-Thomson-Effekts

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      Begründung 2-3 Der Joule–Thomson-Effekt

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      Auf der rechten Seite der Drossel dehnt sich das Gas isotherm (aber möglicherweise bei einer anderen Temperatur) gegen den Druck pE des Gases auf der linken Seite, das sich wie ein zurück zu schiebender Kolben verhält. Das Volumen ändert sich dabei von 0 auf VE, die an dem gas verrichtete Arbeit ist folglich

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      Wenn wir die Arbeitsanteile aufbeiden Seiten der Drossel summieren, erhalten wir für die insgesamt verrichtete Arbeit

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      Daraus folgt für die Änderung der Inneren Energie des Gases beim adiabatischen Transport durch die Drossel

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      Folglich ändert sich die Enthalpie bei der Expansion nicht.

      Die Größe, die man in dem beschriebenen Experiment misst, ist das Verhältnis der Temperatur- zur Druckänderung, ΔTp. Wenn wir die Bedingung konstanter Enthalpie einbeziehen und den Grenzfall kleiner Δp betrachten, ist die gemessene Größe (T/p )H, also gerade der Joule–Thomson-Koeffizient μ. Mit anderen Worten: Physikalisch entspricht μ dem Verhältnis zwischen Temperatur- und Druckänderung bei der Expansion eines Gases unter isenthalpischen Bedingungen.

      Heute bestimmt man μ auf indirektem Weg über die Messung des isothermen Joule–Thomson-Koeffizienten

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