Dana Lyons

Blut Und Feuer


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      Er kam herein, eine Schamesröte breitete sich über seine Wangen aus, während er eine Erklärung stammelte. »Es fühlte sich nicht richtig an zu gehen. Je weiter ich fuhr, desto schlechter fühlte ich mich.«

      Quinn klopfte mit seinem Schwanz auf den Boden und stupste Rhys Hand mit der Schnauze an. Ich auch. Unruhe. Danke fürs Zurückkommen.

      Dieses Band zwischen ihnen wuchs in Richtungen, die sie nicht vorhersehen konnte. Ebenso die sexuelle Spannung. Quinn und Rhys wollten sie, aber nicht in einer sexuellen gesetzesfreien Zone, wie sie spürte. Das neue emotionale Terrain von Nobility war unbehaglich, doch sie fanden noch immer ihren Weg. Die Probleme sich beim Schlafen zu arrangieren waren gelöst, indem sich die Jungs bei Nacht wandelten. Quinn schlief im Bett. Rhys hockte auf dem Kopfbrett.

      Sie fragte sich: Was in meinem Leben hat mich auf diese bizarre Beziehung vorbereitet? Ihre Männer, oder Tiere, sie hatte noch nicht entschieden, wie sie über sie dachte, warteten an der Tür. Sie scheute ihre Antworten, aber da sie fragen musste, sagte sie: »Sind wir bereit für Pantheon?«

      Quinn verlagerte sich unruhig von einem Fuß zum anderen. »Antworten. Ich brauche Antworten.«

      »Das tun wir alle«, fügte Rhys hinzu. »Lasst uns gehen. Ich will das hinter mich bringen.«

      »Welchen Teil?«, fragte er. »Heute oder die ganze Reise?«

      »Alles davon«, erklärten sie stereo.

      Pantheon Unternehmenszentrale

      »Für diese Mission erhalten Sie eine Sicherheitsfreigabe, die nicht einmal der Präsident hat.«

      Dreya, Rhys und Quinn saßen gegenüber Pantheons Firmen-Sprachrohr, Mr. Jones. Sie spähte ihn spekulativ an. Anhand von dem, was sie über Pantheon und dessen gesetzeswidrigem Aushandeln von Deals wusste, vermutete sie, dass Mr. Jones völlig bankrott an Moral, Gewissen und Integrität war. Ihr neues Sehvermögen sah nichts in seinem Gesicht, das diese Einschätzung widerlegte.

      Sie schoss Rhys einen Blick zu, um zu sehen, wie er den Unternehmensabkömmling aufnahm. Sein Gesicht war unbeweglich, während er absichtlich geradewegs Mr. Jones anstarrte, bereit Jones’ Augen auszuhacken. Sie musste wegschauen, bevor sie in Gelächter ausbrach.

      »Achten Sie auf das Kleingedruckte der Geheimhaltungsvereinbarung«, sagte Jones.

      Sie lehnte sich herüber und überprüfte Rhys und Quinns Dokumente, um zu sehen, ob diese ihrem glichen. Ein Blick auf Quinn zeigte, dass seine Augenbrauen bereit schienen aus der Tür zu marschieren. Sie konnte spüren, dass sein innerer Wolf sich auf Jones stürzen wollte.

      Jones räusperte sich laut, bis alle Augen auf ihn gerichtet waren. »Die Vertraulichkeitsklausel ist nicht aufhebbar.« Langsam, als ob sie dumm wären oder nicht hören konnten, wiederholte er: »Nicht aufhebbar.«

      »Nicht aufhebbar?«, fragte Rhys. »Was zur Hölle bedeutet das?«

      Die Erwiderung von Jones war kühl und flach. Er blickte über den Rand seiner Brille über seine Nase hinweg auf den Detective. »Es bedeutet es gibt null Toleranz – Sie können diese Bedingungen des Vertrags nicht auf irgendeine Weise nichtig machen. Brechen Sie die GHV und Sie wandern direkt ins Gefängnis, genau genommen Ebene 5 auf Draco Station. Bis zum Ende Ihrer Tage.«

      Rhys legte einen Finger an seine Lippen, sperrte einen verbalen Ausbruch ein. Quinn, seinen inneren Wolf zurückhaltend, kritzelte seine Unterschrift auf seine GHV. Er reichte ihr den Stift. Sie unterschrieb und wandte sich Rhys zu. Als sie ihm den Stift anbot, zog er sich zurück, als ob sie ihm einen Korb voller Schlangen hinhielt.

       Komm schon. Wir müssen auf die Draco Station … um Antworten zu finden.

      Sie hatte nicht die volle Kontrolle über ihre Telepathie. Wenn Rhys und Quinn in tierischer Form waren, war der Pfad zwischen ihren Geistern frei. Aber Telepathie von Mensch zu Mensch war ein wenig komplizierter. Sie blinzelte langsam, die universelle Tiergeste für Ruhe, und stupste ihn geistig an.

      Er nahm den Stift und unterschrieb, wobei ein tiefer mürrischer Gesichtsausdruck sein Gesicht säumte. Sie sammelte ihre Formulare ein und reichte sie Mr. Jones.

      »Nun da wir diese Formalität hinter uns haben«, sagte er, »kann ich Ihnen ein wenig mehr Informationen geben.« Er reichte jedem eine Broschüre. »Alle Materialen werden als Teil der GHV betrachtet. Stellen Sie sicher, dass sie diese Broschüren zurück an Pantheon geben, bevor Sie gehen. Außer Sie wollen permanent auf Draco ziehen.« Er lächelte, aber die Geste enthielt nur wenig Humor.

      Quinn schloss seine Broschüre. »Was können Sie uns über unsere Mission sagen, das nicht in der Broschüre ist?«

      Jones legte ihre unterzeichneten GHV-Dokumente in eine abgeschlossene Schublade und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. »Sie werden einen Mord, eigentlich zwei Morde, auf der Draco Station untersuchen. Aufgrund ihrer Beteiligung bis zu diesem Punkt, hat Senator Stanton das Gefühl, dass Sie die beste Wahl für diesen Job sind.«

      »Sie haben niemanden auf der Station dafür?«, fragte Quinn.

      Jones’ Erwiderung kam unverfroren mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck. »Im Grunde nein. Wir haben ein Individuum, den wir Sheriff nennen, aber er ist eigentlich der Doktor und der Rechtsmediziner. Also nein, es gibt keine Gesetzesvollstreckung auf Draco.

      Jetzt sahen Rhys’ Augenbrauen bereit aus das Zimmer zu verlassen. »Keine Gesetzesvollstreckung?«

      »Draco Station ist nicht die Internationale Raumstation«, erwiderte Jones.

      Dreya lehnte sich vor, fragte sich, wie weit Mr. Jones gehen würde.

      »Draco ist eine Einrichtung im Privatbesitz. Der grundlegende Rechtsgrundsatz wird von Pantheon in jedem ihrer Verträge von der Haftung freigestellt. Die Strafe dafür den Betrieb zu stören und den Nettoprofit des Unternehmens zu beeinflussen ist die Gleiche, wie die GHV zu brechen – eine lebenslange Freiheitsstrafe auf Ebene 5. Die Androhung dieser Strafe ist die beste Gesetzesvollstreckung, die möglich ist. Bis jetzt.«

      »Zwei Morde sagen Sie?«, fragte sie.

      »Ja, eine Annie Cooper, vor ein paar Monaten.« Er reichte ihnen Fotos. »Und ein weiterer Mord kürzlich.« Er gab ihnen einen zusätzlichen Stapel Bilder.

      Diese wurden von Dreya zu Rhys und Quinn gereicht. »Sie glauben, dass diese in Verbindung stehen?«, fragte sie. »Ich sehe keine Gemeinsamkeit.«

      »Das liegt an Ihnen dies zu ermitteln.« Er reichte ihnen Ausweisschildchen aus Plastik mit ihren Namen und Fotos.

      Dreya untersuchte ihren Ausweis. Von einer möglichen 1 bis 5 und entweder A, B, C oder D, war ihrer bei 1A angehakt. »Wofür steht 1A?«

      »Der numerische Wert zeigt an, auf welcher Ebene sie vertraglich verpflichtet sind, von Verwaltung zu Kellnerin zu Dämon. Das Alpha zeigt den Wert Ihres Zwecks an, weswegen Sie auf der Station sind.«

      »Erklären Sie das.« Rhys’ mürrischer Gesichtsausdruck vertiefte sich.

      »Alles Leben auf der Station muss seinen Wert verteidigen. ›A‹ indiziert Entscheidend; ›B‹ ist Notwendig; ›C‹ ist Austauschbar und ›D‹ bedeutet Dämon.« Er räusperte sich. »Mir wurde gesagt, dass Sie über die Draco Dämonen unterrichtet wurden.«

      Quinn rutschte auf seinem Sitz umher. »Wer bestimmt diese Werte?«

      Mit seiner Firmenstimme sagte Jones: »Es ist ein komplexer standardisierter Algorithmus, der jährlich von den Zahlenakrobaten des Unternehmens generiert wird.« Seine Augen nahmen den emotionslosen Ausdruck von zuvor an, boten keinen Halt für Anfechtung oder Beschwerde.

      »Was ist mit der Reise?«, fragte Dreya.

      »Ja. Die erste Etappe ist zur Vulkillium-Basis auf dem Mars mit der RocketX. Ich höre, dass es sehr wie eine Zugfahrt ist, die aus fünf Tagen Reise besteht. Von da wechseln sie