naturtrüb, frisch, und voller Vitamine.
Kellerbier gilt als sehr gesund, da es noch viele wertvolle Inhaltsstoffe enthält, die sonst bei der Filtration verloren gehen. Besonders im Frankenland ist es weit verbreitet.
Zwickelbier: enthält im Vergleich zum Kellerbier etwas mehr Kohlensäure.
Der „Zwickel“ ist ein Holzzapfen, der früher in das Spundloch des Fasses eingeschlagen wurde, um Proben entnehmen zu können. Der Braumeister zapfte so von Zeit zu Zeit etwas „Zwickelbier“, um den Reifegrad zu beurteilen.
„Zwickelbier“ schmeckt im Unterschied zum „Kellerbier“ erfrischender, da es mehr Kohlensäure enthält.
Kölsch
Hefetyp: | obergärig |
Stammwürze: | 11,2% - 11,5% |
Alkohol: | 4,6% - 5,1% |
Strohblond, süffig, hopfenbetont, aber dennoch angenehm mild, ist das Kölsch weit über die Domstadt Köln hinaus bekannt und geschätzt. Die „Kölsch-Konvention“ von 1986 erlaubt das Brauen von Kölsch nur in Köln und der näheren Umgebung. Den Hobbybrauer, der sein Bier für den Eigenbedarf braut, betrifft diese Beschränkung natürlich nicht!
Kölsch: eine süffige Kölner Spezialität.
Kölsch wird gerne aus 0,2-Liter-Kölschstangen getrunken. Beliebt für private Feiern sind die „Pittermännchen“, handliche Fässer mit i.d.R. 10-Liter Bier.
Wie das Altbier wird auch das Kölsch zur geschmacklichen Abrundung und zur Stabilisierung der Schaumkrone meistens mit etwas Weizenmalz gebraut.
Märzen
Hefetyp: | untergärig |
Stammwürze: | mindestens 13%, als Oktoberfestbier mindestens 13,5% |
Alkohol: | durchschnittlich 5,6% |
Vor Erfindung der Kältemaschine war es nur in der kalten Jahreszeit möglich, untergäriges Bier zu brauen. Um trotzdem im Sommer Bier trinken zu können, braute man im März ein stärkeres, und daher haltbareres Bier, das „Märzen“. Auf dem Oktoberfest wurden traditionell die letzten Reste davon als Oktoberfestbier ausgeschenkt.
Märzen: hell oder dunkel, aber immer malzbetont und angenehm vollmundig.
Das Märzen kann als helles oder dunkles Bier gebraut werden, wobei das helle Märzen etwas dunkler ist als die üblichen hellen Biere.
Das Märzen hat einen angenehm vollmundigen, malzigen Geschmack und wird meistens nur leicht gehopft.
In Österreich versteht man übrigens unter einem Märzen abweichend von obiger Beschreibung ein helles Lagerbier, es hat also weniger Alkohol als ein deutsches Märzen und schmeckt auch weniger malzig.
Pils
Hefetyp: | untergärig |
Stammwürze: | durchschnittlich 11,6% |
Alkohol: | ca. 4,8% |
Das Bier nach Pilsener Art ist heute der unangefochtene Marktführer in Deutschland, von einigen Regionen im Süden vielleicht abgesehen. Kaum bekannt ist dagegen, dass es von einem bayrischen Braumeister erfunden wurde, der es in der böhmischen Stadt Pilsen erstmals braute. Er leistete damals sozusagen Entwicklungshilfe, da die Qualität der damaligen Biere aus Pilsener Brauereien miserabel gewesen sein soll. Am Martinstag 1842 wurde es dort erstmals ausgeschenkt.
Das Pils: heute in Deutschland der unangefochtene Marktführer.
Das strohblonde Pils schmeckt erfrischend herb, ist stark hopfenbetont, trocken im Abgang und zeichnet sich durch eine markante, sahnige Schaumkrone aus. Pilsbiere aus norddeutschen Brauereien sind oft etwas bitterer als solche aus süddeutschen Produktionsstätten. Pils nach böhmischer Art („Pilsner Urquell“) ist etwas dunkler.
Rauchbier
Hefetyp: | untergärig |
Stammwürze: | 11% - 14% |
Alkohol: | 4,5% - 5,5% |
Das Rauchbier ist eine Bamberger Spezialität, die mit einem teilweisen Zusatz von Rauchmalz hergestellt wird. Rauchmalz wurde früher durch Darren von Gerstenmalz über einem mit Buchenholz befeuerten Rauchofen hergestellt und erhielt dadurch sein typisches Raucharoma. Heute wird dagegen kalter Rauch durch das Malz geleitet, was den Vorteil hat, dass weniger gesundheitsschädliche Nitrosamine gebildet werden.
Rauchbier: eine geschmacklich an Schinken erinnernde Bamberger Spezialität.
Das Rauchbier schmeckt etwas nach Speck und Schinken, was in einem Bier durchaus ungewohnt ist. Sollten Sie selber mal ein Rauchbier brauen wollen, empfehle ich Ihnen, den Anteil an Rauchmalz nicht zu hoch zu wählen (maximal 30%), damit die typische Geschmacksnote nicht zu intensiv wird.
Die Hopfenbittere fällt je nach Sorte stark unterschiedlich aus. Aromahopfen ist in diesem Bier wenig sinnvoll, da sich das feine Aroma gegenüber dem starken Rauchgeschmack nicht durchsetzen könnte.
Roggenbier
Hefetyp: | obergärig |
Stammwürze: | mindestens 11% |
Alkohol: | ca. 5% |
Roggenbier war bis zum 15. Jahrhundert weit verbreitet. Danach wurde seine Verwendung für Brauzwecke verboten, da aufgrund von Missernten Lebensmittelknappheit herrschte und er sich im Gegensatz zur Gerste auch zum Backen eignete. Er war daher schlicht zu kostbar, um ihn zum Bierbrauen zu verschwenden.
Roggenbier: verwandt mit dem Weizenbier, aber heute nur noch selten anzutreffen.
Roggenbier ist normalerweise dunkel und dem Weizenbier nicht unähnlich. Meistens wird es auch mit Weißbierhefen vergoren. Der Anteil an Roggenmalz in der Schüttung schwankt je nach Brauerei zwischen 25 und 60%. Sein Geschmack ist vollmundig und etwas „brotig“, auch eine leicht säuerliche Note ist nicht untypisch. Heute werden Roggenbiere nur noch selten angeboten.
Schwarzbier
Hefetyp: | untergärig |
Stammwürze: | 11% - 13% |
Alkohol: | 4,8% - 5% |
Ursprünglich waren alle Biere mehr oder weniger dunkel. Den Mälzereien ist es nämlich noch gar nicht so lange möglich, helles Malz herzustellen. Von daher handelt es sich beim Schwarzbier um eine sehr traditionsreiche Biersorte.
Schwarzbier: traditionsreich und angenehm vollmundig im Geschmack.
Vollmundig und malzig, oft auch mit einem gewissen Röstaroma, kommt es bei den Konsumenten gut an und findet zunehmend Verbreitung. Die meisten Schwarzbierbrauereien liegen heute in Ostdeutschland. Getrunken wird es oft aus stilechten Schwarzbierpokalen.
Neben dem thüringischen Schwarzbiertyp gibt es auch den fränkischen Typ. Dieser schmeckt meist etwas süßer als die ostdeutsche Version.
Weizenbier (Weißbier)
Hefetyp: | obergärig |
Stammwürze: | 11% - 14% |
Alkohol: | 5% - 5,5% |
Das Weizenbier ist so typisch für Bayern wie die Weißwurst oder das Oktoberfest. Mittlerweile ist es aber in ganz Deutschland beliebt.
Das Weizenbier: schon lange nicht mehr nur in Bayern beliebt. Nicht zu verwechseln mit der „Berliner Weiße“.
Seine ausgeprägt fruchtige, zum Teil bananige, gewürznelkenartige Note, die aus der Verwendung speziell gezüchteter Weißbierhefen resultiert, macht es schon zu einem besonderen Bier, das vor allem in seiner kalorienreduzierten Form auch bei Sportlern großen Anklang findet. Es gilt als isotonisch.
Gebraut wird es mit mindestens 50% Weizenmalz. Mehr als 70% sollten es aber nicht sein, da das Weizenkorn keine Spelzen besitzt und es daher bei höheren Anteilen zu Läuterschwierigkeiten im Brauprozess käme.
Weizenbier wird nur sehr schwach gehopft, was den vollmundigen, malzigen Charakter betont. Da es sehr viel Kohlensäure enthält, ist das Einschenken schon fast eine Kunst. Dafür ist es aber auch besonders erfrischend. Je nach Malzsorte kann es von hell bis dunkel praktisch alle vorstellbaren Bierfarben abdecken.
Kristallweizen, früher