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Apache Cochise Staffel 1 – Western


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      Inhalt

       Unberechenbare Gefahr

       In der Stille der Nacht

       Mit einem Stiefel in der Hölle

       Der Krieger Gottes

       Ein Pfeil als Lohn

       Die Fehde der Freunde

       ...bis zum bitteren Ende

       Thomas Jeffords kämpft alleine

       Die Angst der Einsamen

       Rote Wölfe

Apache Cochise – Staffel 1 –
Cover Unberechenbare Gefahr

      Als die weißen Amerikaner Mitte des 19. Jahrhunderts den Südwesten der USA zu besiedeln begannen, stießen sie auf ein indianisches Volk, das bereits die Spanier und Mexikaner hatte teuer dafür bezahlen lassen, daß sie unbefugt in ihre Jagdgründe eingedrungen waren.

      Die etwa ein Dutzend umfassenden Apachen-Gruppen und Großsippen, am gefürchtetsten die Chiricahua-Apachen, widersetzten sich der Niederwerfung durch die Weißen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln.

      Sie überfielen zunächst Postkutschen, Frachtwagenzüge, Armeepatrouillen, Farmen, abseits gelegene Ranches und kehrten anschließend wieder zu ihren Stützpunkten in den Bergen zurück, den sogenannten ›Apacherias‹, die bei den Weißen der damaligen Zeit als uneinnehmbar galten.

      Der Widerstand flammte zum blutigsten und grausamsten Grenzkrieg der Indianergeschichte auf, als Cochise von Mangas Colorados die Führung der Stämme übernahm.

      Cochises Weitblick ließ ihn letztlich erkennen, daß der Untergang der roten Rasse eine von den Weißen beschlossene Sache war, die Anspruch erhoben auf alles Land zwischen den Dragoon Mountains im Südosten, dem Mogollon-Rim im Westen und der Gran Desierto im Süden.

      Cochises Chiricahuas, die Kerntruppe seiner Streitmacht, blieb im Angesicht der unaufhaltsamen Flut weißer Siedler, Goldgräber und Desperados nur noch eine Devise: Raube, ohne erwischt zu werden, töte, ohne getötet zu werden. Ein Kampf ohne Erbarmen entflammte in den Canyons, Tälern und Wüsten. Ein Kampf, dessen Schilderung in dieser Serie nicht die ganze Brutalität wiedergeben kann, wie sie uns die Geschichte überliefert hat.

      1871 gelang es Cochise, die meisten Stämme der Apachen zu einer einzigen Widerstandsfront gegen die Eindringlinge aus Nord und Süd, Weiße und Mexikaner, zu vereinen. Die blutigsten Massaker auf beiden Seiten waren die Folge.

      Auf ihren flinken Ponys überfielen die Krieger in kleinen Gruppen Wagenzüge und Posthaltereien im Norden, um am nächsten Tag schon Farmer und Goldgräber im Süden oder eine Patrouille der Army im Westen anzugreifen.

      Militär und Siedler waren macht- und hilflos und ohne eine Möglichkeit gezielten Widerstandes den ständigen Apachenangriffen ausgesetzt. Wenn 1870 General Sherman nach Washington schrieb: »Wir führten einen Krieg gegen Mexiko, um Arizona zu bekommen, wir sollten jetzt einen Krieg führen, um dieses Land wieder loszuwerden«, so kennzeichnen diese Worte die verzweifelte Hilflosigkeit des Militärs.

      Diese nach authentischen Überlieferungen verfaßte Serie soll dem größten aller indianischen Führer ein Denkmal setzen: Cochise.

      Dem Wirken dieses Mannes und seinem Weitblick für politische Veränderungen ist es zu verdanken, daß diese Story mit ihrer ganzen Dramatik wahrheitsnah niedergeschrieben werden kann.

      Unsere Autoren fühlen sich verpflichtet, neben der Herausstellung der abenteuerlichen Charaktere, die in jener Zeit Geschichte machten, auch der historischen Wahrheit die Ehre zu geben.

      Nichts soll verschwiegen werden, nichts hinzugefügt oder entstellt werden.

      Ihr Martin Kelter Verlag

      *

      Der Wind frischte auf, als der Reiter von der Mesa herunterkam zu der Schlucht, die sich am Fuße der Anhöhe hinzog. Er spähte mit entzündeten Augen zur anderen Seite des Canyons hinüber, sah aber nichts, was Gefahr für ihn bedeutet hätte.

      Der Reiter sah gut aus. Hochgewachsen und breitschultrig saß er gerade im Sattel und stemmte die Stiefel mit den kleinen Radsporen fest gegen die Steigbügel. Mit der Linken hielt er sich am Sattelhorn fest, die Rechte führte die Zügel.

      John Haggerty wußte, daß er nicht allein in der abgelegenen Bergwildnis war. Abgesehen von den beiden anderen Scouts, die weiter westlich ritten, folgten ihm Chiricahuas, unsichtbar und lautlos wie Panther auf der Jagd.

      John hielt seinen Wallach mit einem Zungenschnalzen an und blickte nach Westen in die Sonne hinein. Wie ein purpurner Gong hing sie über dem Mogollon Rim und drückte den Tagesdunst tiefer in die Täler.

      Von Bill Harwig und Lefty Roman, dem Halbindianer, war nichts zu sehen. Waren sie von den Apachen weiter nach Westen abgedrängt worden? Oder hatten sie sich einfach nur verirrt, darauf hoffend, irgendwann auf eine Schlucht zu stoßen, die aus dem Gebirge führte?

      John lauschte. Es war still hier oben am Mesarand, einfach zu still, um natürlich zu wirken. Nichts bewegte sich. Es war direkt unheimlich. Er wußte, was dies zu bedeuten hatte. Er wußte es nur zu genau. Sie hatten ihn eingeholt und beobachteten jede seiner Bewegungen aus sicheren Verstecken.

      Fünf waren es vermutlich, oder auch mehr. So sicher konnte man bei Chiricahuas nie sein. Vielleicht noch einmal fünf bei Harwig und weitere bei Roman. Im günstigsten Falle also 15.

      Die fünffache Übermacht.

      John registrierte Bewegung da draußen, aber sie war kaum zu erkennen. Nach einer Weile konnte er das verstaubte Blau von Uniformen ausmachen.

      Er lächelte. Sie hatten die Patrouille gefunden, die seit zwei Wochen überfällig war.

      Haggerty ritt bis an den Canyon und starrte hinab. Trübe spiegelte das Wasser einer Tinaja, in deren Nähe zwei Antilopen grasten. Wenigstens dort unten waren keine Apachen. Links von dem Wasserbecken sah er die seltsame Steinformation, die von oben aussah, als hätten Giganten vor Jahrtausenden im lässigen Spiel tonnenschwere Quader aufgetürmt. Die Schlucht war etwa 100 Yards breit. Kein Licht fiel von Westen dort hinein. Breite Schatten glitten an den Felshängen entlang, stauten sich am Ende, um dann den Weg wieder zurückzufließen.

      Ein Geräusch ließ Haggerty aufblicken.

      Drüben hielt ein einzelner Indianer auf einem Pinto. Nur die Schluchtbreite trennte die beiden Erzfeinde. Gekleidet war er wie alle Apachen in diesem Land: graues Calicohemd, wollene Hosen, kniehohe Wüstenmokassins. Um die Stirn trug er das farbige Schweißtuch wie einen dünngewickelten Turban.

      Die beiden Männer blickten sich über die Distanz hinweg finster an. Der Indianer, hochgewachsen, schlank, mit einem mächtigen Brustkorb und einer großen Adlernase, saß unbewegt auf seinem Pferd und starrte herüber.

      John Haggerty unterließ jede verdächtige Bewegung. 100 Yards waren für eine Sharps oder eine Winchester keine Entfernung, und an einem Mann seiner Größe und Breite konnte selbst der einfältigste Indianer kaum vorbeischießen.

      Hinter sich vernahm John ebenfalls Geräusche, auch zu seiner Rechten. Sie waren da und lauerten auf eine günstige