damit Erkenntnisse und Veränderungen entstehen.
Stellen Sie sich die 9-Levels-Analysen also wie ein Werkzeug vor, dass die 9-Levels-Berater neben vielen anderen Tools und Interventionen in ihrem Koffer haben. Je nach ihren Qualifikationen, Erfahrungen, Auftraggebern und Rahmenbedingungen stellen sie je nach Kontext das passende Set an Werkzeugen zusammen, um bei ihren Kunden und für ihre Kunden wirksam zu werden.
In unseren Zertifizierungen zum 9-Levels-Berater präsentieren wir verschiedene weitere Tools und Modelle, mit denen die 9 Levels unserer Erfahrung nach erfolgreich in der Praxis verknüpft werden können. Einer dieser Ansätze ist das 7-S-Modell nach Peters und Waterman, auf das viele der folgenden Beiträge in diesem Buch Bezug nehmen. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen das Modell im Folgenden kurz in seinen Grundzügen vor.
Exkurs: Das 7-S-Modell
In den 70er-Jahren fragten sich die Unternehmensberater Thomas J. Peters und Robert H. Waterman, warum sich Organisationen zwar in ihrem Aufbau und in ihrer Strategie grundsätzlich sehr ähneln, aber damit sehr unterschiedlichen Erfolg haben. Sie erklärten sich dies damit, dass es neben »harten« Faktoren wie Strategie und Struktur auch erfolgskritische »weiche« Elemente wie Fähigkeiten und Werte gibt. Zwar sind diese schwerer zu erfassen und zu beurteilen, aber nicht weniger wichtig für das Gesamtergebnis. Entsprechend dieser Erkenntnis definierten sie sieben Kernvariablen, die für die Gestaltung von Unternehmen wesentlich sind:
Gemeinsam bilden diese Elemente das 7-S-Modell. (Der Name war naheliegend, da die gewählten Bezeichnungen in der englischen Originalfassung alle mit S beginnen.)
Abb. 4: Das 7-S-Modell in Anlehnung an Peters / Waterman, 1980 (Quelle: 9 Levels)
Das 7-S-Modell bietet ein hervorragendes Rahmenmodell, um zu beschreiben, was Organisationen im Kern ausmacht (vgl. Bär-Sieber / Krumm / Wiehle, 2015). Und nicht nur das: In leicht abgewandelter Form ist das Modell auch auf Teamebene anwendbar (vgl. Krumm / Wittig, 2020). In beiden Fällen stellen Führung, Mitarbeiter, Fähigkeiten, Prozesse und Strategie explizite Gestaltungselemente dar. Sie sind leicht zu erfassen und oft, zum Beispiel im Rahmen von Prozessbeschreibungen, sogar schriftlich festgehalten. Werte hingegen sind ein implizites Element von Team- bzw. Organisationskultur. Sie sind nicht direkt sichtbar, sondern manifestieren sich vor allem in der Ausgestaltung der expliziten Elemente. Erst durch eine Werteanalyse, zum Beispiel mittels der 9 Levels, oder durch Werteworkshops können auch sie explizit gemacht werden.
Zusammenfassung
Werte sind unsere ständigen Begleiter im Alltag. Sie treiben uns an, geben Richtungen vor, stellen das Fundament für Bewertungen dar, definieren, was richtig und was falsch ist, und tragen je nach Erfüllungsgrad zu Glücks- und Erfolgsgefühlen bei. Indem wir Werten auf die Schliche kommen, können Denkmuster, Glaubenssätze, innere Befindlichkeiten und Organisationsprinzipien zum Ausdruck gebracht werden. Genau hier setzen die 9 Levels of Value Systems® an. Das Analysemodell, das auf den Forschungen von Professor Clare W. Graves basiert, ist in der Lage, die Wertesysteme von Personen, Gruppen und Organisationen messbar – und damit auch sichtbar und veränderbar – zu machen. Wie passt zum Beispiel eine Person in ein Unternehmen? Wie passt eine Abteilung oder ein Team in das aktuelle Aufgabenfeld? Welche Herausforderungen werden von der Umwelt oder dem Markt gestellt und wie erfolgreich sind die aktuellen Wertesysteme? Diese und weitere Fragen werden im Folgenden von erfahrenen 9-Levels-Beratern anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis exemplarisch beantwortet.
Literatur
Bär-Sieber, Martina / Rainer Krumm / Hartmut Wiehle: Unternehmen verstehen, gestalten, verändern. Das Graves-Value-System in der Praxis. Wiesbaden: Springer Gabler, 2017
Beck, Don Edward / Teddy Hebo Larsen / Sergey Solonin / Rica Cornelia Viljoen / Thomas Q. Johns: Spiral Dynamics in der Praxis: Der Mastercode der Menschheit. Bielefeld: Kamphausen Media, 2019
Graves, Clare W.: Deterioration of Work Standards. Harvard Business Review, 44 (5), 1966, S. 117 – 128
Krumm, Rainer: 9 Levels of Value Systems. Ein Entwicklungsmodell für die Persönlichkeitsentfaltung und die Evolution von Organisationen und Kulturen. Mittenaar-Bicken: Werdewelt Verlags- und Medienhaus GmbH, 2017
Krumm, Rainer / Sonja Wittig: 30 Minuten. Teamkultur. Offenbach: GABAL Verlag, 2020
Waterman, Robert H. / Thomas J. Peters / Julien R. Phillips: Structure is not organization. Business Horizons, Volume 23, Issue 3, 1980, S. 14 – 26
Autorenprofile
© Jennifer Kiowsky
Sonja Wittig ist Geschäftsführerin von 9 Levels Deutschland und Mitinhaberin des Instituts für Persönlichkeit. Als Trainerin, systemischer Coach und Teamentwicklerin sowie Beraterin ist sie seit vielen Jahren mit den 9 Levels und anderen diagnostischen Instrumenten wie dem Reiss Motivation Profile®, Insights Discovery® und dem SCIL PROFILE® unterwegs. Sie hat Kommunikationswissenschaften sowie Betriebs- / Arbeits- und Organisationspsychologie studiert und setzt nun ihre langjährige Erfahrung im HR-Management und als Partnerin verschiedener Aus- und Weiterbildungsinstitute ein, um den Erfolg der 9 Levels in Deutschland und international weiter auszubauen.
9 Levels Deutschland
Bayenthalgürtel 40
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Tel.: 0221-66 99 99 19
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© Uwe Kössling
Rainer Krumm, Geschäftsführer des 9 Levels Institute for Value Systems und der axiocon GmbH, ist Managementtrainer, Berater, Coach und Autor. In 23 verschiedenen Ländern hat er internationale Unternehmen, Führungskräfte und Teams begleitet, beraten, trainiert und gecoacht. Er gilt als einer der erfahrensten internationalen Berater und Trainer im Bereich Unternehmenskultur und Change-Management – basierend auf der Entwicklungspsychologie von Professor Clare W. Graves. Mit dem Modell der 9 Levels hat er ein Analysetool entwickelt, das Wertesysteme bei Personen, Gruppen und Organisationen greif- und messbar macht. Mit dem Beraterteam der axiocon GmbH mit Sitz in Ravensburg begleitet er Unternehmen in Veränderungsprozessen mit dem Fokus auf Führungs-, Team-