Werner Fleischer

Gesprächsführung


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Warnung

      

Fallbeispiel

      

Information

      1 Grundlagen der Gesprächsführung in der Theorie – Emotional intelligent und erfolgreich kommunizieren

      Menschen zu führen wird definiert als die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen auf das Verhalten anderer, um gemeinsam Ziele zu erreichen. Dahinter steckt die Idee, dass Führung nicht nur durch vorgelebtes Verhalten, sondern vor allem durch das Gespräch erfolgt. In Klinikfluren dagegen ist häufig der Satz zu hören: »Gespräche? Dazu habe ich keine Zeit!« Oder: »Wann soll ich denn das noch machen?« Aber die Praxis zeigt: Sich keine Zeit zu nehmen für elementare Dinge wie Gespräche mit Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten, bedeutet, nicht zu führen, das wiederum hat unter Umständen Missverständnisse, schlechte Stimmung, Krankenstand, Fluktuation, Kündigungen aus Frustration und Enttäuschungen zur Folge.

      Neben der Zeit, die Führungskräfte sich nehmen sollten und müssen, spielen aber auch Erfahrung und Know-how in der Gesprächsführung eine große Rolle: Viele glauben – über alle Berufsgruppen und Hierarchieebenen hinaus – dass, wer sprechen kann, auch in der Lage ist, Gespräche zu führen. Das stimmt so nicht. Die meisten wichtigen Gespräche folgen bestimmten Zielen und daraus resultieren jeweils andere Strategien. Die Führung von Mitarbeitern über das Gespräch erfolgt zunächst über eine Reihe an Gesprächsroutinen, die auf den nächsten Seiten vorgestellt werden: Vom Feedback- über Krankenrückkehrgespräche bis hin zum Bleibegespräch beim Kündigungswunsch. Für diese Gespräche stellen wir in diesem Buch eine Definition, eine Organisation bzw. einen Leitfaden zur Verfügung, der den künftigen Weg durch den Gesprächsdschungel erleichtern wird.

      Aber hinter der Gesprächsführung steckt noch viel mehr. In den vergangenen 30 Jahren haben sich Gesprächsführungen und das entsprechende Training dafür massiv verändert. Mit Carl Rogers und seiner »Klientenzentrierten Gesprächsführung« und den damit verbundenen Behandlungserfolgen, entstanden immer mehr Bestrebungen, dieses Wissen nicht allein in den Schatzkästchen der Psychologen schlummern zu lassen, sondern allen Menschen – vor allem in Führungspositionen – zur Verfügung zu stellen. Das Ziel ist, die Zusammenarbeit zwischen und mit den Mitarbeitern zu optimieren und erfolgreich gemeinsam gute Ergebnisse zu erreichen.

      Abb. 1: Führen durch Gespräche – Keine Zeit für Gespräche bedeutet keine Zeit für Führung

      Keine Zeit für Gespräche bedeutet keine Zeit für Führung. Das wiederum kann in der Folge zu schlechter Leistung, zu Missverständnissen, Reibungsverlusten, Demotivation, Resignation, Krankenstand, innerer Emigration und schließlich zur Kündigung führen. Fazit: Indem die Führungskraft Gesprächszeit gibt, bekommt sie dafür Informationen, Feedback, Identifikation, Einsatz. Es ist ein Irrtum zu glauben, Gespräche kosten nur Zeit. Im Gegenteil: Wer sie geschickt und pointiert einsetzt, spart langfristig sogar Zeit, da Widerstände entkräftet, Fragen geklärt und Blockaden gelöst werden können. Wichtig für die zeitliche Planung dabei sind ein strukturierter Stationsablauf und eine Struktur im eigenen Tagesablauf. Sich selber zu strukturieren gehört zu den wichtigen Aufgaben einer Pflegeleitung. Wer weiß, wie wann was läuft, hat auch seine Zeit besser im Griff.

      Abb. 2: Partnerschaftlicher Dialog

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