Kerlen auch suchen? Um fünf Uhr morgens segelte das Boot gemächlich die Trave hinunter und erreichte gegen Mittag den Dassower See, auf dessen Südende der Fischer zuhielt. Dort verlief die Handelsstraße von Lübeck nach Wismar, Rostock und Stralsund. Das Wetter war lausig, aber der Fischer war dennoch guter Dinge, denn die ausgemachte Bezahlung kompensierte die Einkommensausfälle der letzten Wochen um ein Vielfaches. Die Anzahlung hatte er schon seiner Frau gegeben, und er war sicher, dass seine Familie heute zum ersten Mal wieder ein Stück Fleisch essen würde. Mit dem restlichen Geld könnte er neue Netze kaufen und ein neues Segel. Den ganzen Tag über hatte er sich gefragt, warum es diesem Fremden so viel Geld wert war, mit einem Fischerboot hinauszufahren. Er ahnte, dass der kleinwüchsige Mann etwas auf dem Kerbholz haben musste, doch das ging ihn nichts an, und der Fremde war schweigsam. Der Fischer sprang in das flache Wasser und zog das Boot so weit an den Strand, dass sein Passagier trockenen Fußes aussteigen konnte. Albert Puster sprang an Land, kramte in seinem ledernen Geldbeutel und ließ eine Münze zu Boden fallen. Der Fischer bückte sich nach der Münze. Albert Puster zog seinen Dolch und stach mit Wucht zu. Es war ein leichtes Spiel. Der Fischer war sofort tot. Albert Puster wischte den Dolch an den armseligen Kleidern des Toten ab und steckte ihn wieder ein. Die Leiche zog er ins Schilf und bedeckte sie notdürftig mit Schilfgras. Das Boot schob er zurück ins Wasser und ließ es davontreiben. Keiner würde je erfahren, wie er die Stadt verlassen hatte.
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