Georg Weidinger

Chinesische Medizin gegen Krebs


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im Körper, weil auf ihm alles kleben bleiben kann, so auch das Blut, sodass es wiederum zu einer Blut-Stagnation kommt, dem möglichen Beginn von Krebs.

      Schleim → Blut-Stagnation ← Tumoren

       Toxine, Hitze und Feuer

      Bereits im 12. Jahrhundert wurde in China die Verbindung zwischen verschiedenen Giften (Toxinen), dem Eindringen von Hitze von außen (was bei uns fieberhaften Infektionskrankheiten entspricht) und Krebs hergestellt. Äußere Zeichen der Erkrankungen waren «Hitze-Zeichen» wie Rötungen, Eiteraustritt, übelriechender Ausfluss, helle Blutungen und Fieber. Dabei ging es um äußerlich erkennbare Zeichen eines fortgeschrittenen Tumors vor allem von Speiseröhre, Dickdarm, Gebärmutter und Brust. Heute können wir diese Angreifer von außen als Viren identifizieren, im Falle von Gebärmutterkrebs HPV (Humanes Papillomavirus) und HSV (Herpes-simplex-Virus), im Falle von Speiseröhrenkrebs EBV (Epstein-Barr-Virus). Aus heutiger Sicht wird Brustkrebs nicht durch ein Virus ausgelöst. In unbehandelten späten Stadien der Erkrankung kommt es aber häufig zu einem Durchbruch des Tumors nach außen mit Entzündungszeichen und Ulzerationen, also Geschwürbildungen.

      Feuer-Toxine entstehen durch eine Infektion, die nicht ausgeheilt ist, jahrelang im Körper herumgeistert, dabei zunehmend die Körperflüssigkeiten und das Yin schädigt und schließlich zu Blockaden von Qi, Flüssigkeiten und Blut führen kann, was ein idealer Nährböden für Krebs ist. Westlich gesprochen kann es durch die chronische Infektion zu Mutationen der DNA und zur Entartung von Zellen kommen, ein möglicher Entstehungsweg für kindliche Leukämie. Es ist weiters anzunehmen, dass verschiedene Chemikalien in Haarfärbemitteln, Asbest, Nikotin-Derivaten, DDT und dessen Abbauprodukten, Schwermetallen wie Blei, Aspartam, Nitriten, fettlöslichen Chlorkohlenwasserstoffen aus der Landwirtschaft als Feuer-Toxine im Körper wirken und vergleichbar mutagenes Potenzial entfalten, also Mutationen hervorrufen können.

       Zang-Fu -Schwäche

      In aller Ausführlichkeit erkläre ich das in meinem Buch «Der Goldene Weg der Mitte». Hier eine kurze Zusammenfassung: Mit «Zang-Fu» bezeichnet man die chinesischen Organe: Zang für die Voll- und Fu für die Hohlorgane. Die Vollorgane sind Leber, Herz, (Perikard), Milz, Lunge, Niere. Die Hohlorgane sind Gallenblase, Dünndarm, (Dreifacher Erwärmer), Magen, Dickdarm, Blase. Wie in der Grafik unten ersichtlich, wird jedem Vollorgan (zum Beispiel Leber) ein Hohlorgan (zum Beispiel Gallenblase) zugeteilt. Ein Vollorgan und das entsprechende Hohlorgan bilden zusammen einen «Funktionskreis», dem jeweils ein Element, ein Geist und ein bis zwei Emotionen zugeteilt werden:

      Die Milz (Pi) mit dem Magen (Wei), zusammen als Mitte bezeichnet, haben den Geist Yi sowie die Emotionen Sorge und Grübeln und entsprechen dem Element Erde. Falsche Ernährung ist in unserer Überflussgesellschaft der Hauptfaktor für Milz- und Magenprobleme, mit allen nachfolgenden Effekten wie Qi- und Blutmangel, Feuchtigkeit und Schleim, emotionalen Problemen sowie Blut-Stagnation. Überernährung führt zu Übergewicht und durch zunehmende Insulinresistenz mit erhöhtem Blutzuckerspiegel zu Diabetes mellitus. Dieser Teufelskreis gilt heute als wichtiger Auslöser für verschiedene Krebsarten. Am Anfang steht eine ERSCHÖPFUNG unserer Mitte mit Qi-Mangel und zunehmender Feuchtigkeit und Schleim. Einen Ausweg bietet das «Lieb-Sein zur Milz».

      Ist die Mitte schwach, werden alle anderen Organe auch schwach.

       Die Milz ernährt alle Organe.

      Zunächst einmal die Lunge, die auch als Kind der Mitte bezeichnet wird. Wie bereits erwähnt, führt die Lungenschwäche über den Wei-Qi-Mangel zu Abwehrschwäche, zu Problemen mit der Flüssigkeitszirkulation und über das Zwerchfell zu fehlender Bewegung der Mitte, des Bauches.

      Wenn die Milz nicht genug Qi und Blut produziert, kommt sie damit vielleicht gerade über den Tag, aber hat nichts, was sie als Überschuss in die Vorratskammern der Niere ablegen kann.

      Die Niere speichert Yin und Yang für den gesamten Körper. Zusammengehalten durch das Nieren-Qi bilden Yin und Yang die Essenz Jing. Als vorgeburtliches Jing bekommen wir einen Rucksack von unseren Eltern mit. Nachgeburtliches Jing können wir dadurch aufbauen, dass unsere Milz ausreichend Qi und Blut produziert, um einen Teil davon als Yin und Yang in der Niere abzulegen, ein Vorrat für schlechtere Zeiten, eine Stärkung, falls eine schwere Krankheit über den Körper hereinbricht.

      Die Leber verwaltet das Blut. Bildet die Milz zu wenig Blut, ärgert sich die Leber, weil sie nichts zu verwalten hat. Mein Bild ist jenes der Geister, die in vollen Badewannen von Blut liegen. Ist nicht genug kuscheliges Blut in den Badewannen vorhanden, ärgern sich alle Geister ...

      ... allen voran der Hun, der Geist der Leber.

       Die Leber sorgt für den glatten Fluss aller Dinge.

      Und wenn etwas nicht ausreichend vorhanden ist, kann es auch nicht glatt fließen. Ein knurrender Hun bedeutet Aggression und Wut, die sich nach außen, aber auch nach innen richten kann. Denken Sie an Ihren roten Kopf und den schnellen Puls und den angespannten Nacken, wenn Sie einmal richtig wütend sind. Das ist «Hitze durch Spannung oder Reibung». Kann sich diese nicht gleich wieder nach außen kanalisieren, bleibt die Hitze im Körper drinnen und trocknet Blut und Yin, dickt Feuchtigkeit zu Schleim ein, macht Hitze- und damit Entzündungssymptome und bereitet im Endeffekt den Weg für eine Blut-Stagnation.

      Ist die Milz müde und produziert wenig Qi und Blut, ist auch der Geist des Herzens, der Shen, nicht gut im Herzen verankert und Freude, Strahlen, Glück und Zuversicht verschwinden. Dem Herzen geht es gut, wenn es allen Organen gut geht und wenn genug Blut vorhanden ist.

      Chronische Erkrankungen können alle Funktionskreise, alle Organe, erschöpfen, egal, ob sie als Infektionen, als Verletzungen, als Vergiftungen, als Überlastung oder genetisch bedingte Erkrankung begonnen haben. Immer geht der Weg über die müde Milz mit dem Milz-Qi-Mangel und der Abwehrschwäche, dem Blutmangel und dadurch der Überhitzung und seelischen Unruhe, der Blockade von Qi, Blut und Flüssigkeiten und der wiederum verstärkten Überhitzung «durch Reibung» und «fehlenden Kühlung», bis zum Substanzabbau, dem Yin-Mangel, mit Funktionsverlust der Organe, dem Yang-Mangel. Der ganze Weg ist ein Nährboden für die Krebsentstehung.

       Chinesisch denken wir zunächst einmal somato-psychisch, nicht psycho-somatisch, wie in der westlichen Medizin.

      Für uns beginnt eine Erkrankung immer im Körper, in den Organen, und sekundär geht es uns seelisch schlecht. Geht es der Lunge schlecht, wird man traurig und trübsinnig. Geht es der Niere schlecht, kommen die Ängste. Geht es der Leber schlecht, drängen sich Wut und Aggression in den Vordergrund, geht es dem Herzen schlecht, verliert man die Freude, geht es der Mitte, der Milz, schlecht, beginnt das Zweifeln und Grübeln.

       Stärke den Körper, so stärkst du die Seele und die Gefühle kommen ins Gleichgewicht!

      Das ist unser wichtigster Ansatz: Raus aus der Trägheit und rein in die Handlung, ins Tun. Der Schwerpunkt liegt dabei auf regelmäßiger guter Ernährung und täglicher Bewegung, dann vielleicht ergänzend noch täglich chinesische oder westliche Kräuter, die den Körper zusätzlich aufbauen, und der Körper kennt die Richtung.

       Äußere pathogene Faktoren

      Traditionell gibt es sechs klimatische beziehungsweise äußere pathogene Faktoren (Liu Yin), welche den Körper von außen angreifen und schwächen können: Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit, Sommerhitze und Feuer. Dabei verstärkt Wind alle anderen Faktoren.

       Wind ist die