beobachtete ich, wie sich ihre Brust hob und senkte, als sich ihre Atmung verlangsamte.
Ob sie sich wieder davonschleichen wollte? Die Frau war sturer als jeder andere Mensch, den ich kannte. Sie würde doch nicht ihr Leben riskieren, oder?
Ich wartete, betrachtete die Uhr und die schlafende Izzy. Ich musste abwarten, bis sie so fest schlief, dass kleine Geräusche sie nicht weckten. Als ich dachte, dass es soweit war, und sie leise schnarchte, stieg ich vorsichtig aus dem Bett, um zu vermeiden, dass die Sprungfedern quietschten. Leise ging ich zu der Tasche am Bettende, öffnete Zahn für Zahn den Reißverschluss. Ich holte die Handschellen heraus und legte sie fest in meine Handfläche. Dann ging ich zu Izzy und versuchte, sie nicht zu wecken. Noch nie war ich so dankbar für so ein elendiges, altes Siebzigerjahre-Bettgestell. Es war perfekt dafür geeignet, Handschellen anzubringen, um Izzy an Ort und Stelle zu halten. Ich legte die Handschelle um eine Holzstrebe und zuckte zusammen, als ich sie leise zuschnappen ließ. Ihre Hand lag genau davor. Schnell griff ich danach, ehe sie reagieren konnte. Doch sie bewegte sich und wandte sich von mir ab. Ich hielt die Luft an und hoffte, sie würde jetzt nicht aufwachen, denn mein Schwanz und meine Eier befanden sich direkt vor ihr, und ich hätte beides gern intakt behalten. Schnell legte ich die andere Schelle um ihr Handgelenk. Sobald sie zu war, riss Izzy die Augen auf, bewegte ihren Arm, kam aber nicht weit.
„Was soll der Scheiß?“, rief sie und zerrte an den Handschellen. „Nimm sie mir ab, James!“
Ich lachte und ging ihren tretenden Füßen aus dem Weg. „Beruhige dich, Izzy.“
„Wie soll ich mich beruhigen, wenn du so was machst?“ Sie schüttelte demonstrativ die Handschellen.
„Ich will nur verhindern, dass du nicht wieder abhaust.“ Grinsend zuckte ich mit den Schultern. „Und das ist die einzige Möglichkeit, die ich habe. Thomas hat befohlen, alles Nötige zu tun.“ Ich setzte das Wort Nötige in, mit den Fingern in der Luft gezeichnete, Anführungszeichen.
„Damit hat er bestimmt nicht nackt und gefesselt gemeint.“
„Unwichtige Details“, murmelte ich.
Sie umfasste die Strebe mit der freien Hand und begann, sie vor und zurück zu wackeln, um sie aus dem Rahmen zu brechen.
„Hör auf, du tust dir nur weh“, warnte ich.
Sie blieb still liegen und sah mich an. „Ist das wirklich nötig?“
„Yep.“ Ich kroch wieder ins Bett.
Die Minuten vergingen und ich hörte, wie sie sich hin und her warf, so gut es eben ging mit einem festgebundenen Arm.
Endlich hielt sie still und die Bettwäsche knisterte, als sie sich in meine Richtung drehte.
„James“, flüsterte sie.
„Ja?“ Ich schloss die Augen. Das Flüstern meines Namens mit ihrem süßlichsten Tonfall wirkte sich auf meinen Magen aus wie eine Achterbahnfahrt, wenn man den ersten Abhang hinuntersaust.
„Ich hab Angst.“
Also das war ganz sicher totaler Blödsinn. Was ich über Izzy wusste und selbst erlebt hatte, war klar, dass sie nie Angst hatte. Oder es zumindest nicht zugeben würde. Sie verfolgte einen Plan. Aber ich spielte mit.
Ich sah zu ihr hinüber, betrachtete ihre Schönheit und hatte ein leicht schlechtes Gewissen, aber nicht genug, um ihr die Handschellen abzunehmen. Eine gefesselte Izzy war einfach zu göttlich. So stand sie mir frei zur Verfügung.
„Verständlich. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.“
Die Decke war leicht von ihr verrutscht. Fast konnte ich einen Nippel sehen. Zu gern hätte ich sie berührt und geküsst.
„Legst du dich zu mir?“ Mit traurigem Blick zog sie einen Schmollmund, in dem Versuch, mich zu bezirzen und zu erweichen.
Anscheinend traute sie mir nicht allzu viel Intelligenz zu. Fielen die Männer immer auf ihren Scheiß herein? Ich konnte mir vorstellen, dass sie mit vier Brüdern genau wusste, wie sie ihren Willen bekam und ihre Weiblichkeit zu ihrem Vorteil nutzte.
„Das kann ich gern tun, Izzy.“ Ich machte mir nicht die Mühe, ihr zu sagen, dass sie sich die Augen zuhalten sollte. Ich warf die Decke zurück und stand auf. Scheiß drauf. Ich konnte genauso gut Spielchen spielen.
Sie weitete die Augen, als ihr Blick an meinen Schenkeln hochwanderte und bei meinem Schwanz anhielt.
„Ein Mädchen hätte eine Warnung brauchen können.“
„Ich sehe aber kein Mädchen hier, und dir ist mein Equipment bestens bekannt.“ Grinsend ging ich ums Bett herum, ohne über die Schulter zu schauen. Ich musste nicht erst hinsehen, um zu wissen, dass sie auf meinen Hintern starrte und meine Nacktheit bewunderte. „Gefällt dir, was du siehst?“
„Ja“, wisperte sie.
Zwei Dinge waren mir klar. Erstens, dass ihre Antwort nicht gelogen war. Ich hatte eine Wirkung auf sie, egal wie gern sie es geleugnet hätte. Zweitens war ihre Freundlichkeit nur gespielt. Sie hatte keine Waffen in der Nähe, und ich nahm an, dass sie davon ausging, dass ihr Charme und ihre Nacktheit sie befreien würden.
Ich stand an der Seite ihres Bettes, splitternackt und ohne jede Scham. „Bist du dir auch sicher?“
Sie nickte und hielt mir die Decke auf, damit ich mich neben sie legen konnte.
Ich glitt über das steife Laken, das sich mehr nach Papier anfühlte als nach Leinen, und rutschte näher an sie heran. Ich knautschte das Kissen etwas zurecht, und versuchte, es mir trotz des geringen Platzangebotes bequem zu machen, doch mit Izzy so dicht neben mir, war es aussichtslos. Mein halb erigierter Schwanz war wegen ihrer Nähe bereits steinhart geworden.
„James, umarmst du mich?“ Sie sah mich mit ihrem Rehblick an.
„Immer gern.“ Ich drückte mich an ihre Seite, presste meinen Steifen an ihren Schenkel. Ihre Augen weiteten sich und dann umspielte ein kleines Lächeln ihre Lippen.
Ich konnte einfach nicht verbergen, wie sehr ich mich von ihr angezogen fühlte. Außerdem hatte ich noch nie die Fähigkeit, einen Steifen zum Schrumpfen zu bringen. Es gab nur eine Möglichkeit, das Biest zu zähmen. Und momentan war mir Izzy ausgeliefert.
Sie sah mir in die Augen und ich entdeckte Emotionen in ihren wilden saphirblauen Tiefen. Zu meiner Ausbildung gehörte das Lesen von Körpersprache und Gefühlen, um zu wissen, ob jemand bei einer Befragung log. Izzy war nicht schwer zu lesen, da ich sie kannte und aus Thomas’ Geschichten.
„Küss mich“, stieß sie hervor und biss sich auf die Lippe.
„Ich dachte schon, du bittest mich nie.“
Nichts wollte ich mehr, als sie wieder zu schmecken, doch ich würde nicht alles bekommen, was ich wollte. Es war nur eine Vorspeise. Genug, um mich verrückt zu machen und mich an unsere gemeinsame Nacht zu erinnern.
Ich beugte mich vor, schwebte über ihren Lippen und sah ihr in die Augen. „Letzte Warnung.“ Ich wartete auf ihre Antwort.
„Ich will dich, James“, wisperte sie an meinen Lippen und hob mir den Mund entgegen.
Ihr Mund war weich und ich sehnte mich danach, ihre Lippen um meinen Schwanz zu fühlen, wie sie mir einen blies und an meiner Härte fast erstickte. Was mit einem sanften Kuss begann, wurde schnell heiß und wild, und mein Verlangen nach ihr wuchs. Ich legte eine Hand um ihre Wange und streichelte ihren Mund mit dem Daumen. Sie roch nicht wie damals. Der Gestank der Biker-Bar hatte ihr Parfüm fast verdrängt. Ich hatte nie wieder neben einer Frau stehen können, die dasselbe Parfüm benutzt hatte, ohne hart zu werden.
Ihr Mund war mir unvergesslich geblieben. Wie sie meine Haut damit streichelte, meine Lippen verschlang, mich total vereinnahmte, war etwas, das ich nicht mehr aus dem Gedächtnis bekommen hatte.
Ich ließ meine Zunge um ihre tanzen und Izzy stöhnte. Ich knabberte an ihren Lippen, sog sie in meinen Mund und saugte an ihnen, bis sie anschwollen.