König Leopold. Mit der Ausstellung „Die Brüste der Wahrheit“ auf dem Monte Verità beleuchtet der international renommierte Kurator Harald Szeemann (1933-2005) seit 1978 das Phänomen „Monte Verità“ aus allen Perspektiven.
Kunst im Kubus
In Locarno steht nah am See ein zur Straßenseite hin fensterloser, roter Kubus, verkleidet mit einem feinmaschigen Drahtnetz und rundum von einem Wassergraben umgeben. In diesem auffälligen Würfel machen seit 2014 Martine und Pierino Ghisla ihre private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich, die rund 200 Kunstwerke der Moderne umfasst: Unter anderem sind Miró, Magritte, Picasso und Vasarely vertreten. Ein Teil der permanenten Ausstellung ist der amerikanischen Graffiti-Art (Roy Lichtenstein, Keith Haring u. a.) vorbehalten.
„Der Goldene Leopard geht an ...“
Alljährlich in der ersten Augusthälfte stehen auf der Piazza Grande von Locarno 8000 Stühle vor einer 25 x 14 m großen Leinwand. Das „Locarno Film Festival“ gehört neben jenen von Venedig und Cannes zu den großen Filmfestspielen Europas. Dem Sieger winkt der „Pardo d’Oro“ (Goldener Leopard).
Der Pfad der Kunst
Über dem Westufer des Sees erstreckt sich das verwinkelte Dorftrio Trarego-Cheglio-Viggiona, wo sich innerhalb der letzten Jahrzehnte eine Künstlergemeinschaft angesiedelt hat. Diese präsentiert ihre Werke jährlich an den Ostertagen auf dem „Sentiero d’ARTE“. Der Rundweg von etwa einer Stunde führt zu liebevoll restaurierten Künstlerhäusern und idyllisch gelegenen Gärten, Plätzen und Villen.
Grandhotels in Stresa
Die majestätischen Hotels der Belle Époque sind am besten in Stresa und Umgebung zu bewundern - eine vielerorts lang vergangene Hotelkultur ist hier noch lebendig. In der ersten Hälfte des 20. Jh. reisten viele der betuchten Gäste mit dem Simplon-Orient-Express von Paris nach Istanbul an.
Highlights am Ostufer
Das östliche Seeufer ist im Gegensatz zum viel besuchten Westen ruhig geblieben. Hier gibt es keine Grandhotels, dafür eine der schönsten Villen an den norditalienischen Seen, das bedeutendste Kloster in einer pittoresken Steilwand am See und den größten und ältesten Markt der Region.
Der See hinter den Hügeln
Der nahe Lago d’Orta besitzt mit dem Bilderbuch-Örtchen Orta San Giulio und der gegenüberliegenden Klosterinsel ein nahezu unvergleichliches Bauensemble.
San Carlone, der Riesenkarl
Über Arona thront sie, die mächtige, 23 m hohe Kupferstatue des Kardinals Carlo Borromeo, des bedeutendsten Sohnes der Stadt.
Die Pracht der Kamelien
Erlebnis Natur
„Insubrische“ Flora - nach dem Keltenstamm, der einst an den Ufern des Lago Maggiore siedelte - nennen Botaniker die einzigartige Pflanzenwelt mit 1900 Blütenpflanzen zwischen Kastanie und Kaktus, Bergblume und Palme, die es auf so engem Raum in Europa sonst nicht gibt.
Blumen vom Lago Maggiore werden nach ganz Europa geliefert, z. B. von der Genossenschaft „Flor Coop Lago Maggiore“ aus Nebbiuno im Südwesten des Lago.
Der Garten Europas
Verantwortlich für die einzigartig üppige Flora um den Lago Maggiore ist das ganzjährig milde Mikroklima. Seit dem 19. Jh. wurden deshalb zahlreiche farbenprächtige mediterrane, subtropische und sogar tropische Pflanzen eingeführt und in artenreichen botanischen Gärten kultiviert - „Garten Europas“ wird der Lago Maggiore seitdem genannt.
Der Eingriff des Menschen hat die ursprüngliche Pflanzenwelt am See aber auch anderweitig nachhaltig verändert. So fielen zwei Drittel der ursprünglichen Waldflächen der wirtschaftlichen Kultivierung zum Opfer, stattdessen wurden Weinreben und Obstbäume, Getreide und Tabak angepflanzt.
Die Pflanzen der Villa Taranto
Der 16 ha große botanische Garten der Villa Taranto bei Verbania am Westufer wurde in den 1930er Jahren angelegt. Heute gehört er zu den meistbesuchten Zielen am See. Seine Pflanzenvielfalt ist legendär, denn ungefähr 20.000 Arten wurden hier kultiviert, davon über 500 Rhododendron- und 300 Dahlienarten.
Kamelien in Locarno
Ganze 900 Arten der seit dem 19. Jh. beliebten Zierpflanze kann man im „Parco delle Camelie“ in Locarno bewundern. Ein weiterer Botanischer Garten liegt auf den Brissago-Inseln, ein wenig südlich von Locarno.
In den Schluchten des Tessin
Eine reizvolle Alternative zum Baden im See bieten die Täler des Locarnese, wo die Maggia und die Verzasca mit erfrischenden Badebecken einladen. Wagemutige stürzen sich an einigen Stellen sogar von den Felsen ins Nass.
Über sieben Seen blicken ...
Der Monte Mottarone ist der Hausberg von Stresa. Der Gipfel in 1491 m Höhe ist auf schöner, allerdings kostenpflichtiger Straße oder bequem mit Seilbahn/Sessellift zu erreichen. Bei klarer Sicht ist der Ausflug ein Muss.
In den wilden Bergen
Monteviasco hat kaum mehr als zehn Einwohner und liegt abgeschieden im Hinterland des nördlichen Nordufers. Bis vor Kurzem konnte man es mit einer Seilbahn erreichen. Nun wurde sie stillgelegt und man muss 1400 Stufen erklimmen. Die wenigen Einwohner werden derzeit von Militär und Freiwilligen versorgt.
Auf schmaler Straße zum Bergsee
Der Stausee Lago d’Elio liegt über dem italienischen Ostufer und ist ein populäres Wander- und Ausflugsziel. Es gibt ein Picknickgelände, man kann den See zu Fuß umrunden und sogar oben übernachten.
Die Kaschmirzypresse im See
Auf der ruhigen Isola Madre in der Seemitte beeindruckt neben dem Borromäer-Palast vor allem der herrliche botanische Garten, in dem auch viele buntschillernde Vögel leben. 200 Jahre alt ist Europas größte Kaschmirzypresse, die ebenfalls auf der Insel steht.
Die „letzte Wildnis Italiens“
So wird das Val Grande genannt, ein großes, unwegsames Berggebiet oberhalb von Verbania, das im letzten Krieg ein Rückzugsgebiet für Partisanen war und auch heute nur zu Fuß erforscht werden kann.
Lagoni di Mercurago
Der Naturpark mit zahlreichen Spazierwegen liegt am Südende des Lago.
„Montorfano Bianco“
Weithin sichtbar zeigen sich die aufgerissenen Flanken des Mont’Orfano in der Seemitte, der seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Granitabbaugebieten Italiens gehört. Auf Kanälen wurde das wertvolle Baumaterial, darunter der weiße Granit „Montorfano Bianco“, bis nach Mailand verschifft.
Sandstrände und Badebuchten
Sandige Strände sind an den oberitalienischen Seen eher rar - am Lago Maggiore gibt es sie bei Cannobio, Feriolo und Cerro. Die schönsten Buchten liegen am Ostufer bei Castelveccana