in Tomatensauce schmecken ließen.
»Janine! Wie schön, dass Sie gekommen sind!« Beim Anblick seiner Assistentin griff Danny nach einem sauberen Glas und schenkte Rotwein aus der Karaffe ein. Sie hatten kaum angestoßen, als sich Dannys Blick veränderte.
Janine wusste, warum. Sie drehte sich um. Am anderen Ende der Bar stand Arndt in der Tür und sah sich um. Sie hob den Arm und winkte ihm zu. Ein strahlendes Lächeln verbarg ihr schlechtes Gewissen.
Beim Anblick der Seilschaft zögerte Arndt. Er hatte gedacht, Janine allein zu treffen. Schließlich blieb ihm aber nichts anderes übrig, als sich zu ihr und ihren Kollegen durchzukämpfen.
»Einen wunderschönen guten Abend, die Herrschaften«, grüßte er in die Runde und nahm dankend den Wein, den Danny Norden ihm reichte. »Ich wusste nicht, dass …«
»Keine Entschuldigung«, schnitt Janine ihm das Wort ab. »Das alles ist meine Schuld.« Sie zwängte sich neben Arndt auf den Stuhl und trank einen großen Schluck Wein. Für das, was sie zu verkünden hatte, brauchte sie Mut. Viel Mut. »Ich wollte, dass wir uns hier alle zusammen treffen.«
»Eine großartige Idee«, erklärte Daniel Norden arglos. Danny dagegen schickte seiner Mutter vielsagende Blicke.
Arndt bemerkte es.
»Das finde ich auch. Vor allen Dingen deshalb, weil ich diese Gelegenheit nutzen und mich bei Ihnen entschuldigen möchte.« Er nickte Danny zu. »Ich habe mich Ihnen gegenüber unmöglich benommen. Und das, obwohl Sie Malte und mir helfen wollten.«
»Schon gut«, winkte Danny ab. »Vergeben und vergessen, solange Sie mir nicht meine Assistentin klauen.« Die beiden Männer stießen an.
Doch Arndt trank nicht.
»Um ehrlich zu sein, habe ich das versucht. Ohne Erfolg. Vielleicht sollte ich mich um eine Stelle in Ihrer Praxis bewerben. Das scheint ein attraktiver Arbeitsplatz zu sein.«
»Es freut mich, das zu hören.« Danny wandte sich an Janine, um ein paar warme Worte zu sagen.
Bei ihrem Anblick verschlug es ihm die Sprache.
Sie wagte kaum, den Blick Ihres Chefs zu erwidern. Schnell trank sie noch einen Schluck Wein. Dann holte sie tief Luft, warf den Kopf in den Nacken und sah in die Runde.
»Die Praxis Dr. Norden ist wirklich der schönste Arbeitsplatz, den ich bisher kennengelernt habe.« Ihre Augen füllten sich mit Erinnerungen. »Es war eine großartige Zeit. Ich habe nicht nur tolle Freunde gefunden.« Sie sah hinüber zu Wendy, die sich in den Armen des Tänzers wiegte. »Sondern auch unendlich viel gelernt und erlebt. Manchmal habe ich das Gefühl, als wäre ich in der Praxis erst richtig erwachsen geworden.«
Unter dem Tisch griff Fee nach der Hand ihres Mannes und drückte sie. Konnte er in die Zukunft blicken? Sein Lächeln gab keine Antwort auf diese Frage. Sie konzentrierte sich wieder auf Janine.
»Zum Erwachsenwerden gehört aber auch, dass man eines Tages auszieht aus dem warmen Nest. Neue Abenteuer erlebt. Neue Erfahrungen sammelt. Weiter lernt.« Mit jedem Wort fiel ein kleiner Stein von Janines Herzen. Das Strahlen in Arndts Augen half ihr dabei. »Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, um euch zu sagen, dass ich Arndts Angebot annehme. Ich werde in seiner Praxis anfangen und nach der Einarbeitung meine Ausbildung zur Heilpraktikerin beginnen.« Sie faltete die Hände und sah in die Runde.
Danny erwiderte ihren Blick. Gleichzeitig wartete er darauf, dass irgendetwas passierte. Dass die Musik verklang. Die Tänzer innehielten. Das Lachen verstummte.
Doch nichts dergleichen geschah. Die Welt drehte sich weiter, als wäre nichts geschehen. Und Wendy tanzte noch immer mit leuchtenden Augen und glühenden Wangen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzustehen und sein Glas zu heben.
»Aufs Erwachsenwerden!«, erklärte er mit fester Stimme und prostete Janine und Arndt zu.
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