Martin Kandau

Cuckolds Paradise | Erotischer Roman


Скачать книгу

Dir zu zeigen, was du sehen willst. Das macht mich so geil. Mich hinzugeben für deinen verbotenen Wunsch. Ich weiß jetzt: Das gibt mir meinen Kick!«

      Jetzt hatte sie die Hure in sich gefunden. Sie hatte sie aus großer Tiefe hervorgeholt. Sie erlebte ihre verborgene Dunkelheit, entdeckte, dass es ihr den Kick gab, sich der verbotenen Lust hinzugeben. Meine eigene antwortete darauf. Es kam mir mit einer überwältigenden Stärke. Und wie bei Marion, die nun doch ihren Orgasmus erlebte, bebte es in meinem ganzen Körper, bevor es aus mir kam. Es war packende, lähmende Stärke, und ich schrie, als ich mich tief in meiner Frau ergoss. Langsam, wie von einem fernen Schuss getroffen, sank ich nieder und legte mich rücklings zu ihr ins Moos. Wir lachten atemlos und ohne Laut.

      Als Marion wieder sprechen konnte, sagte sie: »In dieser Wildnis gefickt zu werden, das ist stark! In seiner Nacktheit fühlt man sich der Natur so ausgeliefert. Und man will es. Man will ihre Kräfte spüren!«

      Es war aufregend gewesen, wie Marion meine Fantasie aufgegriffen und fortgesetzt hatte. Ich wusste, dass wir jetzt wenigstens in der Fantasie alles miteinander erleben konnten. Marion hatte mein dunkles Paradies betreten. Sie hatte sich auf ihren schönen, nackten Füßen leise und verschämt hineingeschlichen. In das Paradies, in dem sie von großen Schwänzen genommen wurde und ich dabei zusehen durfte …

      Jetzt lag sie da auf ihren Schultern und funkelte mich an. Sie durchdrang mich mit ihrem glitzernden Edelsteinblick. Sie gab die pure Sonne wieder. Ihre Wärme und ihr Verständnis waren unerschöpflich wie der Stern selbst. Ihre Liebe war so groß. Sie war voller Hingabe. Ich spürte, dass sie alles tat, weil sie mich liebte. Sie gab sich hin. Sie überwand sich und opferte sich für meine Lust, sie zu sehen. Längst war es ihre eigene Lust geworden. Sie hatte entdeckt, dass es auch ihre eigene dunkle, heiße Begierde war und ihr den Kick gab wie mir. Jetzt fehlte uns nur noch die Begegnung mit der Wirklichkeit.

       6

      Ich hatte im Internet ein Sexportal gefunden, auf dem Leute ihre privaten Fotos und Videos einstellten. Für eine kleine Gebühr konnte man sie ansehen. Auch gingen über dieses Portal Nachrichten hin und her, und die Leute verabredeten sich zu harten Dates. Ich trieb mich seit kurzer Zeit als passives Mitglied dort herum, ohne selbst etwas einzustellen oder Nachrichten zu senden. Doch jetzt gab es diese großartigen Fotos, die ich von Marion im Wald gemacht hatte. Ich spürte, wie es mich lockte, diese Bilder zu veröffentlichen. Es reizte mich. Ich merkte, wie es mich mit abgründiger Kraft erregte. Wie es meine Neigung bediente, die Schönheit meiner Frau anderen Männern zu zeigen, ihre reich geformte Nacktheit öffentlich zu entblößen, wie ein wundervolles Geheimnis, das ich nicht für mich behalten durfte. Der Gedanke, dass Hunderte und Tausende von Männern Marions schönen, scheuen, in der Ehe so lange verborgenen Körper sahen und sich an ihrer Blöße befriedigten, erregte mich bis zur Atemlosigkeit und einem hammerharten Herzschlag, mit dem die Idee ihre Erregung feierte. Myriaden von Malen würden die nackten, scharfen Posen meiner Frau einen heftigen, also glücklichen Orgasmus bei jemandem auslösen – ja, das erfüllte meine abgründige Neigung. Aus Angst vor Verlust hatte ich die Reize meiner Frau immer eifersüchtig bewacht. Jetzt war es anders. Ich hatte mich entwickelt. Ich war bereit, andere in unsere eheliche Intimität einzuladen.

      Ich zeigte Marion das Sexportal und machte ihr den Vorschlag. Sie zögerte, wie bei jedem neuen Schritt, den wir gingen. Am Ende war sie aber doch damit einverstanden. Ich glaubte, auch für sie war es reizvoll, ihre Schönheit zu zeigen und dafür Beifall zu erhalten. Sie war mit Ende dreißig in dem Alter, in dem Frauen gern an sich zweifeln und in dem sie umso mehr nach positiven Reaktionen auf ihr Aussehen suchen. Marion musste sich keine Gedanken machen, sie war auf der Höhe ihrer Fraulichkeit angelangt.

      Ich änderte in dem Sexportal mein Profil und machte aus Marion und mir ein Cuckold-Paar, das noch keine Erfahrungen gemacht hatte. Was ja auch so war. Dann stellte ich die vier kleinen Fotoserien ein, die ich in dem Wald von meiner nackten Frau gemacht hatte.

      Es war, als erfüllte sich ein Traum. Andere Männer sahen diese braven Ehe-Brüste, diese großen, unschuldigen Titten, die zwischen den schamhaften Schultern prangten. Sie waren blank, sie waren entblößt. Ich war unruhig vor Aufregung. Mein Herz hatte dieses harte Pochen und ich spürte diesen heißen Stich. Genauso erging es Marion. Die Fotos zeigten ihre ganze nackte Schönheit. Sie genoss sich als die ewig lockende Venus, deren Hingabe sich mit der Zahl der Betrachter steigerte.

      Am gleichen Tag noch ritt sie mich. Sie war sehr intensiv und kam heftig zum Orgasmus. Bevor sie den Höhepunkt erreichte, berauschte sie sich an Worten. Mit stöhnendem Atem sagte sie: »Das gefällt dir … Dass so viele Männer mich nun sehen … Meine nackten Titten … Meinen Hintern … Sogar meine entblößte Muschi … Sie erblicken alles von mir, sie blicken tief … Ich rege ihre Fantasie an, ich ziehe ihre ganze Begierde auf mich … Ich weiß, das macht dich total an … Das gibt dir deinen Kick!«

      Der heiße Klang ihrer Worte verriet mir, wie viel es auch ihr gab. Wie aufregend und erfüllend es für sie selbst war. Und noch am selben Tag erreichten uns die Reaktionen. Sie reichten von »Hammerbraut!«, über »Wer die nicht bumsen will, ist nicht normal!«, bis hin zu »Diesem traumhaften Vollweib sollte täglich der Verstand rausgefickt werden!«

      Marion schnaufte. Ich spürte, wie aufgeregt sie war. Diese Kommentare berauschten sie. Sie sagte nichts, aber war fast kopflos von so krassen Komplimenten. Es gab ihr so viel Bestätigung. Ihr reich geformter Körper wurde hart vergöttert. Es waren auch konkrete Angebote dabei, einige mit den Fotos richtig großer Schwänze versehen. Männer, die Marion ficken wollten und bereit waren für Cuckold-Sex, bei dem der Ehemann zusieht. Einige dieser Angebote kamen sogar aus der Nähe, sie kamen unserer Postleitzahl gefährlich nahe. Es wäre so leicht, einfach »ja« zu sagen und es geschehen zu lassen. Doch so reizvoll die Vorstellung auch war, meine Frau endlich unter einem fremden Hammer zu sehen, und so bereit Marion mittlerweile auch dafür schien – wir zögerten.

      Einer schrieb uns eine Nachricht und bat darum, Marion in roten High Heels zu sehen. Wir erfüllten den Wunsch. Marion besorgte ein Paar messerscharfe Schuhe in dem Schuhgeschäft, in dem sie arbeitete, und ich lichtete sie in heißen Posen auf dem Sofa ab.

      Ein anderer wollte Marion im Bad sehen, wie sie den seidenen Morgenmantel von ihren Schultern und über ihre schweren, schönen Brüste und ihre Hüften gleiten ließ und dann unter die Dusche stieg. Und wir erfüllten genau diesen Wunsch.

      Dann wollte jemand »dieses prächtige Weib« beim Sex mit einem Pferd sehen. Und wir antworteten ihm: »Nein! Das Leben ist doch kein Ponyhof!«

      Das Sexportal amüsierte, belebte und erregte uns. Es war aufregend und machte uns geil. Am Ende aber nahmen wir keines der konkreten, harten Angebote aus dem Internet an. Wir entschieden uns dagegen. Wir wollten es nicht auf diese Art. Nicht so schnell und einfach, nicht so automatisiert. Wenn es geschah, dann sollte es aus dem wirklichen Leben heraus geschehen. Es sollte auf natürlichem Wege geschehen. Wir wollten mehr Abenteuer, mehr Zufall. Dieses unglaubliche Erlebnis sollte uns finden.

       7

      Von unseren Fantasien und den Dildos abgesehen, hatte Marion noch keinen fremden Schwanz drin gehabt. Der Winter kam und ging vorüber. Und der Frühling war gekommen und seine ersten Zeichen waren schon vorüber. Jetzt war es Mitte April. Fast schlagartig lag alles in der Lichtfülle des sommerlichen Halbjahres. Die berauschend milde Luft war durchdrungen vom duftenden Weiß der blühenden Büsche und Bäume und von dem aufglänzenden Hellgrün der zarten, jungen Blätter. Die Wiesen um das Haus wucherten saftig, und die Wälder um die Stadt wölbten sich in sprießendem Laub. Es war eine herrliche Zeit, in der man merklich auflebte. Wo wir wohnten, gab es eine schmale Parklandschaft mit ein paar riesigen, hängenden Weiden darin. Die mochte ich. Ich stellte mich gerne unter die Bäume, deren Zweige ein Kuppeldach bildeten. Jetzt drang die Sonne durch das Grün und brachte es zum Leuchten. Das war eine herrliche Erscheinung, das war Frühling pur!

      Genau unter einem dieser Bäume traf ich an einem Mittag zufällig einen alten Freund wieder. Auf dem Weg, ein Ersatzteil zu besorgen, kam Sascha durch unsere Wohnlandschaft. Wir begrüßten uns herzlich, hatten uns zu lange nicht mehr gesehen.

      »Ich zeig dir kurz die neue Wohnung,