»SIE MÜSSEN SOFORT UNTERS MESSER!« Theodor Billroth operiert mich
»MARCELLO, BIST DU’S WIRKLICH?« Mit Doktor Prawy in der Oper
KENNWORT »OPERNBALL« Oberst Redl gesteht seine Spionagetätigkeit
»SIND SIE WIRKLICH UNSTERBLICH, HERR MOZART?« Die Homestory aus der Getreidegasse
RENDEZVOUS AM TOPLITZSEE Erzherzog Johann und Anna Plochl plaudern aus der Schule
EIN FATALER BLICK IN DIE ZUKUNFT Der tödliche Irrtum des Erik Jan Hanussen
MAX REINHARDT HAT GEGEN MICH INTRIGIERT oder Warum ich nicht zum Theater ging
»SO EINE KAISERIN HAT’S NICHT LEICHT« Audienz bei Maria Theresia
EIN HUT FÜR ALEXANDER GIRARDI Der Volksschauspieler macht Karriere
»WÄRE ICH NUR ACHTZIG JAHRE ALT GEWORDEN« Egon Schiele im Porträt
BILANZ EINES MODERNEN REGENTEN Kaiser Josef II. zwischen Tür und Angel
»DER RUHM WAR TEUER ERKAUFT« Romy Schneider über ihr tragisches Leben
»GAR NIX IS’ HIN!« Der Liebe Augustin lebt immer noch
ORDINATION TÄGLICH 15 BIS 17 UHR Ein Besuch bei Dr. med. Arthur Schnitzler
»IN MEINEM REICH GEHT DIE SONNE NICHT UNTER« Gespräch mit Kaiser Karl V. im Abendrot
»SIE HÄTTEN EIN GLÜCKLICHER MENSCH SEIN KÖNNEN« Der Alptraum des Ferdinand Raimund
»ICH HABE ALLES FALSCH GEMACHT« Marie Antoinette hat Heimweh
»NOBODY IS PERFECT, MR. WILDER!« Der König von Hollywood kehrt heim
DIE UNSTERBLICHEN LEBEN NOCH
Vorwort
Es liegt in der Natur der Sache, dass Unsterbliche – unsterblich sind. Ich machte mir diesen Umstand insofern zunutze, als ich mir für dieses Buch vornahm, mit einer ganzen Reihe von historischen Persönlichkeiten ins Gespräch zu kommen. Schließlich wollte ich vom Kronprinzen Rudolf immer schon wissen, wie das mit Mayerling wirklich war. Oder von Frau Alma Mahler-Werfel, warum sie prinzipiell nur prominente Männer liebte. Von Mozart, wie sich’s als Wunderkind lebte. Und ich hegte seit langem den Wunsch, der Frau Sacher das Geheimrezept ihrer gleichnamigen Torte zu entlocken.
Da es mir wichtig war, all diese und noch viel mehr Informationen aus erster Hand zu erhalten, erlaubte ich mir, die hohen Herrschaften persönlich zu treffen. Ich nahm die unumstößliche Tatsache ihrer Unsterblichkeit also wörtlich und befragte 41 Ausnahme-Dichter, -Komponisten, -Schauspieler, -Monarchen, -Maler, -Musen und sonstige Personen, die Geschichte geschrieben hatten. Legenden wie Schubert, Nestroy, Bertha von Suttner, Peter Altenberg und Johann Strauß standen mir Rede und Antwort und schilderten die Hintergründe ihres Lebens.
Alles, das Sie hier lesen, ist wahr, untermauert durch zum Teil originalgetreue Zitate der Unsterblichen. Fiktion sind die Begegnungen.
Es bereitete mir kein Problem, mit Karl Kraus, Hans Moser, Oskar Werner und Max Reinhardt über berufliche und private Stationen zu plaudern und Dr. med. Arthur Schnitzler in seiner Ordination zu konsultieren. Noch näher kam ich dem Chirurgen Theodor Billroth, der sich im Verlauf unseres Gesprächs gezwungen sah, mir den Blinddarm zu entfernen.
Die Orte, an denen ich meine indiskreten Fragen stellte, blieben dem Zufall überlassen – und sollten sich dennoch als symbolhaft erweisen. So traf ich die Kaiserin Maria Theresia in Schönbrunn, Mozart in der Getreide- und Sigmund Freud in der Berggasse. Josefine Mutzenbacher lief mir peinlicherweise in einem stadtbekannten Stundenhotel über den Weg, Johann Strauß vor seinem Denkmal im Wiener Stadtpark, Karl Farkas im Kabarett Simpl und Matthias Sindelar am Fußballplatz. Mit Marcel Prawy saß ich in dessen Loge in der Wiener Staatsoper, der »Herr Karl« bediente mich in seinem Lebensmittelgeschäft und Oberst Redl gestand mir den Verrat der österreichischen Aufmarschpläne spätnachts unterhalb der Reichsbrücke. Nur im Fall des Kronprinzen Rudolf blieb die Örtlichkeit der Zusammenkunft – wie ich es ihm zugesagt hatte – geheim.
Wozu aber suchte ich den Kontakt mit all den Prominenten überhaupt?
Nicht um mir einen albernen Spaß zu erlauben, sondern um in den Gesprächen mit ihnen historischen Fakten auf den Grund zu gehen. Kaiser Franz Joseph und »Sisi« sprachen offen über ihre Schicksale, Marie Antoinette, Ferdinand Raimund und Egon Schiele über die dramatischen Umstände ihres Todes, Hedy Lamarr und Romy Schneider verrieten Intimes aus ihren Filmkarrieren.
Das Ergebnis meiner Begegnungen stellt den Versuch dar, Biografisches auf unterhaltsame und informative Weise zu vermitteln. Und gleichzeitig die Zeit- und Kulturgeschichte mehrerer Epochen in die Sprache unserer Tage zu übersetzen.
Ich wünsche