Edi Graf

Lieblingsplätze Schwarzwald


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entdeckt. Der Schwarzwald ist eine moderne und umweltbewusste Region mit einer Vielzahl von Naturschätzen, die bewahrt werden, auf dass sie von den Gästen immer wieder aufs Neue entdeckt werden können. Heute können die weiten Wälder per Geocaching erforscht werden, und die leihbaren GPS-Geräte gehören in vielen Tourist-Infos zur Grundausstattung. Moderne Ranger erklären, warum der Luchs zurückkehren darf, und junge Schwarzwaldguides führen auf ausgeklügelten Themenwanderungen durch ihre Heimat. Ganze Regionen haben sich auf Trendsportarten wie Nordic Walking und Mountainbiking spezialisiert, Klettergärten schießen wie die Pilze (nur höher) aus dem Waldboden, bergauf geht es beim Wasserfallklettern in Triberg, rasant bergab auf den Coastern von Hasenhorn oder Mehliskopf, und Snowtubing oder Snowkiting sind in den Wintersportcentern angesagt.

      Ach ja, und hier kommt es, das Rezept von Margarethe Jäkle aus Oberprechtal für ihre fünfstöckige Schwarzwälder Kirschtorte: als Zutaten 200 Gramm Mehl, 50 Gramm Mondamin, 100 Gramm Zucker, 6 Eier, Backpulver, 2 Esslöffel Kakao, 2 Esslöffel heißes Wasser, Eiweiß, 1 ½ Liter Sahne (32 Prozent), 2 Päckchen Sahnesteif, Vollmilchschokolade, Sauerkirschen und ¼ Liter Kirschwasser. Der Biskuitboden wird durchgeschnitten und mit Kirschwasser beträufelt, Sauerkirschen werden auf den ersten Boden gegeben und mit Sahne bestrichen. Die folgenden Böden werden ebenso belegt. Margarethe Jäkle legt bis zu fünf Böden aufeinander und bestreicht das Ganze rundum mit Sahne. Zu guter Letzt wird die Torte mit Sahnetupfern, 16 Sauerkirschen sowie mit Vollmilchschokoladeraspeln verziert, und fertig ist das kulinarische Stückchen Schwarzwald nach exklusivem Privatrezept.

      Checken Sie bei den Museen die Öffnungszeiten. Viele der oft kleinen, aber sehenswerten Museen im Schwarzwald haben nur tage- oder stundenweise geöffnet. Zur Sicherheit: vorher anrufen.

1 Fachwerk in der Hessestadt

      Calw: Nördliches Tor zum Schwarzwald

      »Die schönste Stadt von allen aber, die ich kenne, ist Calw an der Nagold, ein kleines, altes, schwäbisches Schwarzwaldstädtchen«, schrieb Hermann Hesse 1918 in Heimat über seine Geburtsstadt. Im Haus Schaber, Marktplatz Nummer 6, kam Hermann Hesse 1877 zur Welt und verbrachte dort bis 1881 seine Kindheit. Neben der einmaligen gotischen Brückenkapelle auf der Nikolausbrücke (»Das ist mir der liebste Platz im Städtchen, der Domplatz in Florenz ist mir nichts dagegen.«) steht eine lebensechte Statue des Dichters. Das historische Stadtpalais »Haus Schüz« beherbergt ein umfassendes Museum über sein Leben und Werk.

      Die Stadt im Nagoldtal und an der deutschen Fachwerkstraße gilt nicht umsonst als eines der Tore zum Schwarzwald, »die Berge aber so nahe, dass man von dannen fast einen Stein auf den Marktplatz werfen kann«, schrieb 1595 ein Tübinger Professor. Und so führt oberhalb des von denkmalgeschütztem Fachwerk umgebenen Marktplatzes ein Fußweg am Sitz der Aurelius-Sängerknaben, dem »Georgenäum« vorbei, durch den Stadtgarten direkt auf den Wimberg und somit auf die Schwarzwaldhöhen.

      Flößer, Tuchmacher und Gerber prägten lange Zeit das Geschick der Stadt, im Gerbereimuseum der Weißgerberei Balz kann man dem alten Handwerk bei einer Führung nachspüren. Lohnenswert ist ein Blick hinter das Rathaus, wo der Salzkasten von 1696 an das Salzmonopol der »Calwer Compagnie« erinnert: »Salzkasten heißt der Bau, für Stadt und Amt vormals / Ward hier das Salz verkauft, Kraft fürstlichen Regals«. Einen »Blick über die Stadt von der Hochwacht (Gefängnis)« aus ermöglicht die Besteigung des »Langen«, wie man den letzten Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung im Zwinger nennt.

      Im Calwer Ortsteil Altburg bietet das Bauernhausmuseum Einblick in bäuerliches Leben im 19. Jahrhundert. Wohnung, Stall, Scheuer und Schnapsbrennerei sind in dem 1813 errichteten Hof zu besichtigen.

      Jährlich zwischen Geburts- und Todestag Hesses: der Gerbersauer Lesesommer vom 2. Juli bis 9. August mit Lesungen, Musik und literarischen Spaziergängen.

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      Calw

      Startpunkt: Stadtinformation Calw

      Sparkassenplatz 2

      75365 Calw

      07051 167399

       www.calw.de

2 Kurort und Kulturdenkmal

      Calw: Kloster Hirsau

      Drei Kilometer flussabwärts von Calw ragt auf der linken Nagoldseite rotbraun leuchtend der Eulenturm in den Abendhimmel. Durch den unteren Torbogen betritt der Besucher die Ruinen der ehemaligen Benediktineranlage St. Peter und Paul und taucht ein in die über 1.100-jährige Geschichte. Die Ursprünge des Klosters Hirsau liegen allerdings am anderen Ufer der Nagold, wo schon 830 die erste Klosterkirche geweiht wurde. Dort bietet heute das Klostermuseum Einblicke in die alte Klosterkultur.

      Später entstand dort die heutige Aureliuskirche, die im 16. Jahrhundert teilweise abgebrochen wurde und später als Scheune, Schafstall, Turnhalle und Garage diente. Erst 1955 wurde die Ruine restauriert und wieder als katholische Pfarrkirche geweiht.

      Die Weihe der dreischiffigen Basilika im neuen Kloster St. Peter und Paul erfolgte im Mai 1091, sie war eine der größten romanischen Kirchen des 11. Jahrhunderts in Deutschland. Ein Jahr später verließen dann die Mönche das alte Aureliuskloster und zogen auf die linke Nagoldseite in die größere Klosteranlage. Nach der Reformation wurde das Kloster in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, und die württembergischen Herzöge errichteten im Klosterareal jenes dreiflügelige Renaissanceschloss, dessen Ostflügel noch heute als Ruine steht und mit der gotischen Marienkapelle und dem alles überragenden Eulenturm ein beeindruckendes historisches Ensemble bildet. Bis 1988 stand dort auch die vom schwäbischen Dichter Ludwig Uhland in einem romantischen Gedicht verewigte »Ulme zu Hirsau«.

      Musikliebhaber genießen die beeindruckende Klosterkulisse bei den alljährlichen Open-Air-Konzerten des Calwer Klostersommers (Juli/August). Öffentliche Klosterführungen finden in den Sommermonaten statt, Gruppenführungen ganzjährig.

      Abendliche Fackelführung für Kinder von acht bis zwölf Jahren (Oktober bis März), mit Geschichten über das Leben der Hirsauer Mönche. Anmeldung erforderlich.

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      Kloster Hirsau

      Klosterhof 9

      75365 Calw-Hirsau

       www.kloster-hirsau.de

      Bad Teinach-Zavelstein: Therme und Fachwerk im Teinachtal

      Aus fünf verschiedenen Quellen sprudelt das Heilwasser der Bad Teinacher Hirschquelle. Der Sage nach soll die erste Quelle von einem Hirsch entdeckt worden sein. »Die Seele baumeln lassen? Das können Sie bei uns im Tal prima!«, sagt Dietrich Morlock. Über 170 Nudelsorten hat er in seiner Bad Teinacher Nudelmanufaktur im Angebot, dazu Müslimischungen nach eigener Rezeptur und »Schokofinessen«. Schon die württembergischen Herzöge hatten den heutigen Kurort im Teinachtal zu ihrer Sommerresidenz erkoren, noch heute kann man seine Gesundheit in der Mineraltherme Bad Teinach fördern. Zur Erholung im Innenbecken mit 31°C kommt im Außenbecken mit immerhin 29°C die frische Schwarzwald-Luft dazu, ergänzt vom 36°C Grad warmen Feuerpool und dem Kaltwasserpool,