hoch. Stina verharrte stocksteif in Jacke und Mütze, als müsste sie die Hütte gleich wieder verlassen. »Komisch, sie ist nicht da!«
»Vielleicht ist sie in dem Schlafzimmer unten, damit sie ihre Ruhe hat. Ich sehe mal nach«, stotterte Stina, wickelte den Schal vom Hals und war im Begriff, die Zimmertür zu öffnen, als Tilda sie mit gedämpfter Stimme zurückhielt. »Dann lass sie schlafen. Vielleicht möchte sie einfach nur ihre Ruhe haben und war deshalb nicht mit. Wollen wir die zusammen leer machen?« Sie blieb neben der Leiter stehen und deutete auf die halb volle Flasche, die noch immer auf dem Tisch stand. »Ne, ich möchte eigentlich auch zu Bett, ich bin todmüde.« Sie hielt sich demonstrativ die Hand vor den Mund, um zu gähnen. Als sie die Klinke erneut herunterdrücken wollte, um sich zu vergewissern, dass Lotta wirklich im Bett lag, fauchte Tilda: »Untersteh dich. Lass sie in Ruhe«, Stina zog die Hand zurück.
Eine halbe Stunde später lagen sie unter warmen Decken und schliefen beide tief und fest.
*
Der schlanke Mann betrachtete die hilflos am Boden liegende Frau, die sich zitternd die Jogginghose hochzog und das Shirt über die Brust zerrte. Er setzte sich rittlings auf Lottas Schoß. Befriedigt streichelte er mit behandschuhten Händen ihren nackten Bauch, während sein Gewicht ihr den Atem nahm. Wimmernd liefen Tränen über ihr Gesicht, als die Pranke des Angreifers sich bleischwer auf ihren Mund legte. »Pst, nicht weinen. Ich tue dir nicht weh.« Er griff mit seiner anderen Hand in die feuchte Jackentasche. Ihr Peiniger schwitzte und wischte sich Schweißperlen von der Stirn. Langsam zog er ein Tuch heraus. Mit Daumen und Zeigefinger zwang er Lottas Lippen auseinander, die weiter mit schwindender Kraft versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien.
Er lächelte. »Pssst …« Langsam schob er ihr das Stück Stoff in den Rachen, das er in der Tasche der Watjacke gefunden hatte. Es roch nach Öl und Motorschmiere. Ihre angstgeweiteten Augen starrten in seine Richtung und sie stieß einen erstickten Schrei aus. Lotta würgte. Der Wind hatte den Himmel an einigen Stellen aufgerissen und nur wenig Mondlicht erhellte die Gegend unwirklich. Sie konnte sich nicht bewegen. Sie war gefangen in einem menschlichen Schraubstock. Die Schockstarre und der unsägliche Schmerz im Hals bissen sich in ihr fest. Ihr Peiniger beugte sich zu ihr herunter, anscheinend wollte er ihr angsterfülltes Gesicht besser sehen. Dann hob er den Kopf wieder und sah sie verächtlich lächelnd an. »Geile Sau … schade, dich nicht gefickt zu haben. Aber das wäre nicht klug … sehr schade.« Bedächtig legte er beide Hände um ihren Schädel und führte eine schnelle ruckartige Bewegung aus …
Der regungslose Körper der jungen Frau lag mit weit aufgerissenen Augen vor ihm.
Seine Erregung stieg erneut. Er schob das Shirt wieder hoch und stöhnte. Dabei massierte er seine Hosenwölbung lange und hart, bis er in seiner Hose zum Orgasmus kam. Zufrieden zog er das Stoffknäuel aus ihrem Mund und verstaute es in seiner Jackentasche. Dann stand er auf, zerrte ihren Körper in die Höhe und wuchtete ihn auf seine linke Schulter. Befriedigt stapfte er über freies Feld, bis er die Klippe erreicht hatte. Ein kurzer Blick Richtung Strand, dann hob er sie mit beiden Händen und einer erstaunlichen Leichtigkeit in die Höhe. Wie eine Puppe warf er sie den Abhang hinunter. Ein dumpfes Geräusch zeigte ihm, dass sie etwa vier Meter unterhalb am Fuß der Klippe aufgeschlagen war. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er zufrieden den Weg zurück zur Hütte antrat.
*
Nico Weiland zog seinen Sohn außer Sichtweite und forderte ihn auf, sich in den kalten, feuchten Sand zu setzen. Der Junge war geschockt. »Du bleibst hier sitzen, und ich schau nach, ob sie nicht vielleicht noch lebt. Verstanden?« Der schlaksige Jonas nickte und zitterte am ganzen Körper. Der einen Meter 70 große Vater fuhr sich durch die kurz geschnittenen blonden Haare, öffnete seine dunkle Jacke, weil er anfing zu schwitzen, und eilte zurück zu dem Platz, an dem die vermeintliche Tote lag. Doch schon, als er sich der Stelle näherte, wusste er, dass ihr nicht mehr zu helfen war. Der gebrochene Blick hatte sich nicht verändert und er sah sofort, dass er hier nichts mehr tun konnte. Einige Ungereimtheiten störten ihn: Warum liegt sie mit dünner Kleidung und nur in Socken am Fuß der Steilküste? Er kniete sich neben die Frau und tastete nach ihrer Halsschlagader, um festzustellen, ob vielleicht doch noch ein schwacher Puls tastbar war. Doch sie fühlte sich ebenso kalt an wie der Sand unter seinen Knien. Sie muss schon länger hier liegen, vermutete er und erhob sich. Was für eine hübsche Frau, stellte er fest, betrachtete sie und verspürte einen dicken Kloß im Hals. Ihre schlanke Figur, ihr hüftlanges hellblondes Haar und ihre grünen Augen. Er schüttelte sich und eilte zurück zu seinem Sohn, der vor Angst und Aufregung schlotterte. »Papa, ich will nicht mehr ditschen, ich will nach Hause«, schluchzte der Achtjährige.
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