Sie spüren schon das Kratzen im Hals? Und die Kollegen um Sie herum schniefen und husten? Allerhöchste Zeit, sofort etwas zu unternehmen, damit die drohende Erkältung an Ihnen spurlos vorbeizieht.
Ansteigendes Fußbad
Ein ansteigendes Fußbad wirkt manchmal wahre Wunder: Schüssel oder Fußwanne mit warmem Wasser füllen. Die Anfangstemperatur liegt bei etwa 35 °C und wird innerhalb von 20 Minuten durch zufließendes Wasser auf 40 bis 42 °C gesteigert. Anschließend abtrocknen. Nicht anwenden bei Venenerkrankungen!
Ingwertrunk
Stammt aus der chinesischen Medizin: Frische Ingwerwurzel raspeln, 1 Teelöffel davon mit dem Saft einer Zitrone und einer halben Tasse Wasser erhitzen, mit etwas Honig süßen und so heiß wie möglich langsam in kleinen Schlucken trinken.
Anschließend ab ins Bett und gut zudecken, etwas zum Trinken bereitstellen und am nächsten Morgen (hoffentlich) gesund und fit aufstehen.
Ergänzender Tipp
Um andere Menschen nicht anzustecken, nicht in die Hand niesen oder husten, sondern in die Armbeuge bzw. den Ärmel. Denn wer in die Hände niest, verbreitet die Viren bei jedem Handgriff weiter.
1.1.5 Grippaler Infekt
Zwar sind Erkältungen meist harmlos, die Beschwerden können jedoch äußerst lästig sein. Auf chemische Keulen können Sie getrost verzichten – mit einfachen Mitteln lassen sich die Symptome erheblich lindern oder sogar ganz abwehren.
Setzen Sie auf Salz
Inhalationen mit Salzwasserdampf machen die Atemwege frei, lassen die Schleimhäute abschwellen und befeuchten Nase und Rachenraum: 1 Esslöffel Meersalz in 1 Liter heißem Wasser auflösen, den Kopf über die Schüssel halten und den Dampf tief einatmen. Dabei Kopf und Schultern mit einem Handtuch abdecken. Dauer: etwa 7 bis 10 Minuten, zwei- bis dreimal täglich.
Vitamin C
Ihr Körper braucht jetzt verstärkt Vitamin C: 2 bis 3 Gramm täglich in Form von vitaminreicher Kost wie Zitrusfrüchten, Johannisbeeren, frisch gepressten Säften, Paprika und Petersilie. Abwehrstärkend wirkt auch Vitamin-C-Pulver (Herstellung siehe Seite 90).
1.1.6 Husten
Es gibt verschiedene Arten von Husten: Zu Beginn einer Erkältung leiden wir meist unter einem trockenen Reizhusten, der besonders gut auf Wasserdampf und Inhalationen (siehe oben) anspricht. Danach entwickelt sich häufig ein sogenannter produktiver Husten mit Auswurf und Schleim.
Russischer Heiltrunk
Warmes Bier am Abend lindert den Husten. Erhitzen Sie 250 ml Bier mit 2 Esslöffeln Honig und trinken Sie es möglichst warm. Übrigens: Schmeckt nicht so schlimm, wie es sich vielleicht anhören mag.
Akupressur
Im Grübchen am oberen Rand des Brustbeins liegt der Energiepunkt »Himmelskamin« (Konzeptionsgefäß 22). Mit dem Fingernagel mehrmals täglich hineindrücken.
1.1.7 Bronchitis
Die Schleimhautentzündung der Bronchien wird meist durch Viren hervorgerufen und tritt als Folge von grippalen Infekten oder auch bedingt durch äußere Faktoren wie Rauchen auf. Beruhigend auf die Bronchien wirken:
Bronchial-Packung
Dieses alte Rezept des berühmten römischen Arztes Dioskurides macht die Bronchien frei: 1 Teelöffel Honig, 1 Teelöffel Meersalz und 1 Teelöffel Apfelessig in 1 Liter warmem Wasser lösen, ein Tuch darin tränken, ausdrücken und noch feucht auf die Brust legen. Mit einem Handtuch und der Bettdecke abdecken.
Salz-Zitronen-Inhalation
1 Teelöffel Meersalz mit 2 Esslöffeln frisch gepresstem Zitronensaft und einigen Tropfen (Sonnenblumen-)Öl in 1 Liter heißem Wasser lösen. Dreimal täglich damit inhalieren.
1.1.8 Halsschmerzen
Sowie es im Hals anfängt zu kratzen, wird es Zeit für Gegenmaßnahmen, denn Halsweh ist oft der erste Vorbote für einen grippalen Infekt. Abhilfe schaffen:
Gurgeln mit Salzlösung
Desinfizierend und entzündungshemmend wirkt eine Halsspülung mit einer 1-%-igen Salzlösung (1 Teelöffel Salz auf 1 Glas Wasser) oder auch mit Zitronenwasser (Saft einer frischen Zitrone mit wenig Wasser verdünnt). Dreimal täglich eine Minute gurgeln.
Halswickel
Ein altes Originalrezept aus der Volksmedizin ist der Schmalzwickel. Dazu tragen Sie 2 bis 3 Esslöffel Schweineschmalz auf ein Tuch auf und wickeln es sich um den Hals. Als Schutz für die Kleidung mit einem zweiten Tuch abdecken.
Auch gut: Ein Tuch in 125 ml Obstessig tauchen, auswringen und um den Hals wickeln. Darüber kommen ein trockenes Tuch und ein Wollschal.
1.1.9 Heiserkeit
Heiserkeit kann durch Überbeanspruchung der Stimmbänder oder im Rahmen einer Erkältung auftreten. Auch der Aufenthalt in verrauchten Räumen ist Gift für die Stimmbänder. Wenn gar nichts anderes im Haus ist: Trinken Sie heiße Milch mit Honig. Das beruhigt die angegriffene Schleimhaut.
Gegen den Frosch im Hals hilft der sogenannte Rachenschmeichler: Geben Sie 1 Teelöffel Zimt in 200 ml heißes Wasser und lassen Sie das Ganze 15 Minuten ziehen. Dann warm in kleinen Schlucken trinken, bei Bedarf mit etwas Honig süßen.
1.1.10 Ohrenschmerzen
Die häufigste Ursache von Ohrenschmerzen sind Mittelohrentzündungen, von denen vor allem Kinder betroffen sind. Der Grund dafür ist die noch kurze Verbindungsröhre zwischen Rachen und Mittelohr. Oft gehen dem Ohrenweh grippale Infekte voraus. Spezielle Wärmeanwendungen können die Schmerzen lindern.
Zwiebelsäckchen
Warme Zwiebelauflagen gehören zu den alten Bauernrezepten bei Ohrenschmerzen: Eine Zwiebel schälen, klein schneiden und in einem Topf leicht dünsten, um die ätherischen Öle freizusetzen, dann noch warm in ein Tuch packen und auf das schmerzende Ohr legen. Das Tuch mit einem Schal oder mit einem Stirnband fixieren. Das Zwiebelsäckchen kann bei Bedarf auch über Nacht liegen bleiben, wenn Ihr Kind während der Anwendung einschläft.
Wann zum Arzt?
Ohrenschmerzen sollten vom Arzt abgeklärt werden. Zeichen einer Verschlimmerung der Erkrankung sind hohes Fieber, ein schlechter Allgemeinzustand, Ausfluss aus dem Ohr oder eine Schwellung hinter dem Ohr.
1.1.11 Schnupfen
Die Nase beginnt zu laufen, die Nasenschleimhäute schwellen an. Schnupfen ist ein klarer Fall für die Hausapotheke. Wichtig ist, dass die Nase frei wird und das Sekret abfließen kann.
Richtige Nasenpflege
Vermischen Sie 1 Teelöffel Natron und 1 Teelöffel Meersalz in einer halben Tasse lauwarmem Wasser. Dann tauchen Sie ein Wattestäbchen hinein und tupfen Ihre Nase innen vorsichtig damit ab. Das lässt die Schleimhäute abschwellen.
Eine noch intensivere Wirkung hat folgende Anwendung: 1 Teelöffel Meersalz in ¼ Glas warmem Wasser auflösen, mit einer Pipette aufziehen und wie Nasentropfen