der zu Recht als grüne Apotheke bezeichnet wird.
Menschliche Hochkulturen begriffen vor 600 bis 700 Generationen erstmals, dass durch den Verzehr ausgewählter Pflanzen gewünschte Wirkungen in unserem Körper zu erzielen sind.
Bis vor kurzem hatte die Forschung an die etwa 100.000 diverse Mikronährstoffe unterschieden, die Mehrzahl in neun großen Spezialgruppen:
Carotinoide sind gelb-rote Farbstoffe in etwa 600 Varianten.
Glucosinolate geben Gewürzen und Pflanzen wie dem Braunen Senf ihren scharfen Geschmack.
Phytoöstrogene sind den menschlichen Östrogenen sehr ähnlich.
Phytosterine sind Botenstoffe in fettreichen Pflanzen.
Polyphenole sind besonders unermüdliche pflanzliche Aktivisten mit unzähligen günstigen Eigenschaften. Viele kommen in zwei Untergruppen vor: Phenolsäuren sind Gerbstoffe, beispielsweise im schwarzen Tee. Flavonoide sind Farbstoffe in Obst und Gemüse.
Protease-Inhibitoren schützen Pflanzensamen vor vorzeitigem Gewebeabbau.
Saponine stecken in unseren Hülsenfrüchten und überaus reichlich in berühmten Heilkräutern.
Sulfide sind schwefelhaltige Verbindungen, etwa in der Zwiebel und im Knoblauch.
Terpene kennen wir als Menthol in der Minze, als Aromastoff in der Zitrone … und noch viel zu wenig als Pflanzensubstanzen gegen Krebs!
Dazu kommen Dutzende Spurenelemente und Mineralstoffe.
Alle diese Substanzen waren in der Urnahrung unserer Vorfahren stark vertreten. Die durch sie und andere Phytamine heute noch zu erzielenden Unterschiede sind derart prägend, dass Wissenschaftler der Duke University in Durham im amerikanischen Bundesstat North Carolina das kalendarische Alter eines Menschen sehr mutig nur als grobes, primitives Maß - wörtlich “crude” – seines biologischen Zustandes einschätzten.
Inzwischen werden auf Plattformen künstlicher Intelligenz, beispielsweise durch die Software Forager, nach und nach weitere Nährstoffe entschlüsselt, so dass heute bereits von 700.000 Komponenten im essbaren und medizinisch wirksamen Königreich der Pflanzen die Rede ist. Bis zum Jahre 2025 werden mehr als zehn Millionen weitere Entdeckungen erwartet.
Kampfeinsatz gegen Sars-CoV-2
Im ersten COVID-19-Jahr haben nur wenige Köpfe der Medizin und der Wissenschaft weltweit ihre Reputation mit der Hoffnung auf einen Sieg über die Pandemie durch den Einsatz von Mikronährstoffen verknüpft. In chronologischer Abfolge waren es:
Vitamin C
Zink
Vitamin B1
Kurkumin
die Lakritzesubstanz Glycyrrhizin
die Ayurvedaheilpflanze indisches Echinacea
die Algensubstanz Fucoidan
die Laurinsäure aus der Kokosnuss
Vitamin D
Vitamin B3
Silizium
Spermidin
der pflanzliche Farbstoff Quercetin
das Probiotikum Lactobacillus coryniformis
Vitamin K
Selen
die Gewürzpflanze Beifuß aus der Familie der Artemisia mit antiviralen Bitterstoffen
die entzündungshemmende Ayurvedaheilpflanze Ashwagandha
das antivirale Vielstoffgemisch Propolis
entzündungsregulierende Omega3-Fettsäuren aus dem Öl von Wildlachs
und schließlich Silibinin aus den Samen der Milchdistel.
Auch Granatapfel, Ingwer und ein Eiweiß zur Verbesserung der Aufnahme von Eisen wurden positiv erwähnt. .
Seit März 2020 gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass auch die körpereigene Substanz Melatonin hohe Potenziale besitzt, eine Infektion durch das SARS-CoV-2 zu erschweren, COVID-19 zu behandeln und sogar die Wirkung von Impfstoffen gegen Viren zu verstärken. Diese Erkenntnis ist besonders angebracht bei Krankheiten, die jene töten, die bereits andere Leiden haben und schwach und älter sind. Mit anderen Worten, deren Immunsystem angegriffen ist.
Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Spurenelemente, Enzyme und Fettsäuren – um nur die wichtigsten zu nennen - stoppen nicht COVID-19. Jedoch sie helfen dem Körper, mit den Konsequenzen besser fertig zu werden. Das gilt uneingeschränkt für alle Organe, jedoch für solche, die von einer SARS-CoV-2-Viruserkrankung neben der Lunge ebenfalls besonders gefährdet sind erst recht. Das sind das Herz, die Blutgefäße, die Leber, die Nieren und durch Schlaganfall das Gehirn.
Vom ersten Atemzug an geschützt
Der Organismus verlässt sich auf ein doppeltes Schutzsystem.
Das erste entwickelt sich bereits während der Schwangerschaft im Mutterleib und gilt deshalb als angeboren. Wesentlich ist eine raffinierte bakteriologische Ausstattung bei einer Entbindung durch den Geburtskanal. Die Natur sieht vor, dass mit dem Kopf des Neugeborenen, durch die Darmwände aus dem Verdauungstrakt der Mutter Stuhl herausgequetscht wird und das Baby dieses mit diesem Darm-Mikrobiom in Kontakt kommt.
Dieser natürliche Schutz entfällt beim Kaiserschnitt. In einigen Kliniken werden deshalb zuvor Kolibakterien der Mutter besorgt, um das Neugeborene sofort nach der Geburt damit zu versorgen.
Diese Grundausstattung des Immunsystems reagiert grundsätzlich auf alles Fremde vom ersten Atemzug an und unser Leben lang gleich auf dieselbe, von den Erbinformationen festgelegte Weise. Wir können sie nicht verändern. Sie wird jedoch durch unseren Lebensstil gestärkt, etwa durch Bewegung und klug gewählte Mikronährstoffe, oder geschwächt, zum Beispiel durch Dauerbeschäftigung mit Umweltgiften.
Während ein gesunder Körper alle fünf Sekunden einen Atemzug tätigt, absolviert das Immunsystem der Krankheitsabwehr in jeder Millisekunde Abermillionen Prozesse der Erkennung, der Bewertung und der Bekämpfung.
Begabte Medizinprofessoren erklären ihren Studentinnen und Studenten, dass die Krankheitsabwehr auf einem Sicherheitssystem beruht, das „Ich“ von „Nicht-ich“ unterscheidet und dann jede Anstrengung unternimmt, um alles Nicht-ich zu zerstören. Alle Eindringlinge und ebenso krankhaft veränderte oder sogar krebsige Zellen sind Ziele der Abwehrzellen.
Wie komplex dieser Verbund ist, wird erst nach und nach begriffen. Letztlich entscheidet die Qualität der weißen Blutkörperchen über die Immunkompetenz. Im Augenblick differenziert die Wissenschaft elf Arten von weißen Blutkörperchen, vor allem Fresszellen, T-Lymphozyten, B-Lymphozyten, und Killerzellen. Sie wiederum produzieren 53 verschiedene Eiweiße mit der Fähigkeit, zu informieren und zu steuern.
Ohne diese Mammutleistung wären wir schutzlos. Diese Armee ist lebenswichtig und schläft deshalb nicht. Im Gegenteil. Während wir uns nachts durch das Herunterfahren unserer Wachsamkeit in höherem Maße gefährden, gleicht die Körperpolizei unser Schwächen durch erhöhte Sensibilität aus. Menschen mit Asthma erleben im Schlaf jeden nervigen Reiz stärker. Die daraus resultierende Krankheitsabwehr kann unangenehmer als bei Tag werden, mit Fieber, Schwellung, Entzündung und auch Schmerz als Warnung. Aber es geht ums Überleben, nicht um Wohlbefinden.
Keine Apparategruppe von Organen kann unabhängig von den anderen agieren. Die Systeme werden mit Blut versorgt, von Nerven gesteuert, sie bedienen sich der Funktion von Drüsen und setzen Muskeln ein. Zwischen ihnen bestehen Wechselwirkungen und Überschneidungen, das gilt für Mehrfachfunktionen der Sinnesorgane ebenso wie für das Zentrallabor Leber.
Zweifellos unterliegt aus diesen Gründen auch die Verhinderung