Tomas Linkevičius

Zero Bone Loss: Knochenerhaltende Behandlungskonzepte


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auftreten (Abb. 1-17). Wenn sich bei der ersten Kontrolle bereits Probleme zeigen, ist das wenig wünschenswert. Vielleicht erklärt der Zahnarzt dem Patienten dann, dass sich der Knochen oft anpasst und die Resorption zum Stillstand kommen wird, was jedoch nicht immer der Fall ist. Es gibt belegte Fälle, in denen das initiale Knochenremodeling fortschritt und zum Implantatversagen führte. Es wäre angenehmer, wenn sich bei der Kontrolle eine uneingeschränkte Knochenstabilität zeigen würde, sodass sich weder Behandler noch Patient Sorgen machen müssen. Die angestrebte klinische Situation ähnelt derjenigen, die in Abbildung 1-18 gezeigt ist. Wie im vorherigen Beispiel sind die Grundvoraussetzungen perfekt, um Knochenstabilität zu entwickeln: eine Knochenbreite von mehr als 7 mm, sodass bukkolingual mindestens 1,5 mm Knochen neben dem Implantat verbleiben, ausreichende befestigte Gewebe, ein Implantat mit Platform-Switching und konischer Verbindung sowie eine verschraubte Restauration. Nun ist die Knochenstabilität fantastisch – aber warum?

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      In diesem speziellen Fall und ganz allgemein stehen zwei Gruppen von Faktoren im Vordergrund, die für den krestalen Knochenverlust verantwortlich sind: das Implantatdesign und biologische Faktoren. Zu den Faktoren des Implantatdesigns gehören (1) die Implantat-Abutment-Verbindung mit Mikrospalt und (2) ein polierter Implantathals. Die biologischen Faktoren sind (1) die vertikale Weichgewebedicke und (2) die befestigten Gewebe. Diese Faktoren sind Gegenstand der nachfolgenden Kapitel in Teil I dieses Buchs.

      Schlussfolgerung

      Die wichtigste Botschaft dieses Buchs lässt sich am besten mithilfe einer Metapher beschreiben. Stellen Sie sich einen Korb voller Äpfel vor. Jeder Apfel entspricht einem Faktor mit Einfluss auf die krestale Knochenstabilität. Ziel der Forschung ist es, einen Apfel aus dem Korb zu nehmen und nur ihn zu untersuchen, während die anderen beitragenden Faktoren ausgeschlossen werden. Klinische Studien müssen so angelegt sein, dass der fragliche Faktor (der einzelne Apfel) möglichst objektiv untersucht werden kann. Schwierig wird es, wenn der Apfel nach Abschluss der Studie wieder in den Korb gelegt wird, weil in der klinischen Realität alle Faktoren gleichzeitig einwirken. So könnte zwar eine Studie belegt haben, dass Implantate mit Platform-Switching die krestale Knochenstabilität besser erhalten als Implantate ohne Platform-Switching. Daraus folgt aber nicht, dass alle Implantate mit Platform-Switching besser abschneiden als alle Implantate ohne Platform-Switching. Dies ist kein absolutes Dogma, da auch andere Faktoren vorliegen. Ist beispielsweise keine befestigte, unbewegliche Gingiva vorhanden, wird der Knochen höchstwahrscheinlich auch bei einem Implantat mit Platform-Switching resorbiert.

      Knochenerhaltende Behandlungskonzepte berücksichtigen alle diese Faktoren. Dazu ist es jedoch notwendig, die einzelnen Faktoren und ihre Korrelation miteinander gut zu verstehen. Die größte Stärke dieses multifaktoriellen Verständnisses ist, dass der Zahnarzt eine erfolgreiche Behandlung vornehmen kann und versteht, warum in der Vergangenheit von ihm gesetzte Implantate zu unerklärlichen Misserfolgen wurden. Dieses Verständnis schützt den Zahnarzt davor, dieselben Fehler zu wiederholen. Fehler machen übrigens alle. Der wahre Fehler besteht aber darin, sehenden Auges denselben Fehler erneut zu machen, ohne das eigene Verhalten zu korrigieren.

      Zusammenfassung

      Der krestale Knochenverlust ist ein multifaktorielles Geschehen, für das es keinen Hauptauslöser gibt.

      Wichtige Faktoren des Implantatdesigns sind das Vorhandensein oder Fehlen eines polierten Implantathalses und die Implantat-Abutment-Verbindung.

      Zu den biologischen Faktoren gehören die vertikale Weichgewebedicke und die befestigte Gingiva.

      Literatur

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