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ISBN 978-3-7065-6104-4
Satz und Umschlag: Da-TeX Gerd Blumenstein, Leipzig
Umschlagfoto: Privatarchiv (Gerhard Oberkofler)
Registererstellung durch den Autor
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung von Hermann Klenner
I Die Familie Reisberg flüchtet 1914 nach Wien
II.1 Kinder- und Schuljahre. Matura am Akademischen Gymnasium Wien I.
III Vortragender, Agitator und Organisator in verhängnisvollen Jahren
IV.1 Persönliche und wissenschaftliche Erfahrungen und Folgerungen
IV.2 Arnold Reisberg über die militärpolitischen Aspekte der Februarkämpfe 1934 in Österreich
V In der Sowjetunion (1935–1959)
V.1 Lektor an der Internationalen Leninschule (1935–1937)
V.3 Arnold Reisberg über Johann Koplenig
V.4 Arnold Reisberg über Alfred Klahr
VI.1 Biographische Forschungen über Wladimir Iljitsch Lenin
VI.3 Mit Lenins Gedanken als Propagandist und Wissenschaftler im Alltag der DDR
VI.4 Im Einsatz für eine humane Perspektive der deutschen Jugend
Verzeichnis der Veröffentlichungen
Biographische Skizzen über Arnold Reisberg
Gerhard Oberkofler
Arnold Reisberg
Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien
Eingeleitet von Hermann Klenner
Einleitung von Hermann Klenner
Es ist für mich eine Ehre besonderer Art, der Lebensgeschichte eines Arnold Reisberg einige Zeilen voranstellen zu dürfen; eine Freude ist es überdies, dass deren Autor Gerhard Oberkofler heißt.
***
Gemeinsam mit seiner Frau Eleonore wohnte Arnold Reisberg während seiner letzten Lebensjahre in Berlin, zehn Hausnummern von mir entfernt. Wir kannten uns. Als Leser seiner Bücher habe ich ihn bewundert, aber in Kenntnis seines Schicksals habe ich ihn verehrt.
Einem anderen von mir Verehrten, dem Österreichischen Kommunisten, Widerstandskämpfer und Wissenschaftler Eduard Rabofsky, verdanke ich die Bekannt- und (spätere) Freundschaft mit Oberkofler, den er mir in Innsbruck anlässlich eines dortigen Vortrages als seinen Mitstreiter vorstellte und ihn mir als auch meinen Mitstreiter empfahl. Was Oberkofler auch wurde, wie unter anderem von ihm angeregte gemeinsame Publikationen über Friedrich Carl von Savigny und Arthur Baumgarten belegen.
Meine (gewiss ungewöhnliche!) Verehrung von gleich zwei Mitlebenden erklärt sich am besten aus meinem eigenen Leben: Als Achtzehnjähriger war ich im August 1944 in die Wehrmacht eingezogen worden, verpflichtet und bereit (schließlich: „Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt!“), in den Krieg zu ziehen und „für Führer, Volk und Vaterland“ – wie es damals offiziell hieß – erforderlichenfalls mein Leben zu geben. Als ich nach dem Sieg der Alliierten über das Nazi-Regime und dessen dann mir bekannt werdenden Gräueltaten im In- und Ausland zu begreifen begann, welchem Verbrecher-Regime ich als Gefreiter einer Granatwerfer-Kompagnie gedient hatte, aber auch, dass die Niederlage Deutschlands in Wirklichkeit die Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus bedeutet, begann ich radikale Konsequenzen zu ziehen:
In Erinnerung an meinen das Nazi-Parteiabzeichen an seinem Rock tragenden Konfirmationspfarrer sowie des auf meinem eigenen Koppelschloss eingravierten „Gott mit uns“ bin ich – mit dem Theodizee-Problem ringend – als verwundeter Kriegsgefangener im Frühjahr 1945 aus der Kirche ausgetreten.