Gerhard Oberkofler

Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien


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      © 2020 by Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck

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      ISBN 978-3-7065-6104-4

      Satz und Umschlag: Da-TeX Gerd Blumenstein, Leipzig

      Umschlagfoto: Privatarchiv (Gerhard Oberkofler)

      Registererstellung durch den Autor

      Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.studienverlag.at.

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Impressum

       Titel

       Einleitung von Hermann Klenner

       Vorwort

       I Die Familie Reisberg flüchtet 1914 nach Wien

       II Kindheit und Jugend

       II.1 Kinder- und Schuljahre. Matura am Akademischen Gymnasium Wien I.

       II.2 Student an der Philosophischen Fakultät der Alma Mater Rudolphina (1922/23–1928). Auf dem Weg zur Befreiung

       III Vortragender, Agitator und Organisator in verhängnisvollen Jahren

       IV Februar 1934

       IV.1 Persönliche und wissenschaftliche Erfahrungen und Folgerungen

       IV.2 Arnold Reisberg über die militärpolitischen Aspekte der Februarkämpfe 1934 in Österreich

       V In der Sowjetunion (1935–1959)

       V.1 Lektor an der Internationalen Leninschule (1935–1937)

       V.2 Im GULag (1937–1946), Verbannung mit Strafansiedlung in Tassejewo (1949–1954) und Aufenthalt in Mossalsk (1955–1959)

       V.3 Arnold Reisberg über Johann Koplenig

       V.4 Arnold Reisberg über Alfred Klahr

       VI Seit 1959 in der DDR

       VI.1 Biographische Forschungen über Wladimir Iljitsch Lenin

       VI.2 Gegen den Sinomarxismus

       VI.3 Mit Lenins Gedanken als Propagandist und Wissenschaftler im Alltag der DDR

       VI.4 Im Einsatz für eine humane Perspektive der deutschen Jugend

       VI.5 littera scripta manet

       Verzeichnis der Veröffentlichungen

       Biographische Skizzen über Arnold Reisberg

       Anmerkungen

       Namenregister

      Gerhard Oberkofler

      Arnold Reisberg

       Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien

      Eingeleitet von Hermann Klenner

      Es ist für mich eine Ehre besonderer Art, der Lebensgeschichte eines Arnold Reisberg einige Zeilen voranstellen zu dürfen; eine Freude ist es überdies, dass deren Autor Gerhard Oberkofler heißt.

      ***

      Gemeinsam mit seiner Frau Eleonore wohnte Arnold Reisberg während seiner letzten Lebensjahre in Berlin, zehn Hausnummern von mir entfernt. Wir kannten uns. Als Leser seiner Bücher habe ich ihn bewundert, aber in Kenntnis seines Schicksals habe ich ihn verehrt.

      Einem anderen von mir Verehrten, dem Österreichischen Kommunisten, Widerstandskämpfer und Wissenschaftler Eduard Rabofsky, verdanke ich die Bekannt- und (spätere) Freundschaft mit Oberkofler, den er mir in Innsbruck anlässlich eines dortigen Vortrages als seinen Mitstreiter vorstellte und ihn mir als auch meinen Mitstreiter empfahl. Was Oberkofler auch wurde, wie unter anderem von ihm angeregte gemeinsame Publikationen über Friedrich Carl von Savigny und Arthur Baumgarten belegen.

      Meine (gewiss ungewöhnliche!) Verehrung von gleich zwei Mitlebenden erklärt sich am besten aus meinem eigenen Leben: Als Achtzehnjähriger war ich im August 1944 in die Wehrmacht eingezogen worden, verpflichtet und bereit (schließlich: „Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt!“), in den Krieg zu ziehen und „für Führer, Volk und Vaterland“ – wie es damals offiziell hieß – erforderlichenfalls mein Leben zu geben. Als ich nach dem Sieg der Alliierten über das Nazi-Regime und dessen dann mir bekannt werdenden Gräueltaten im In- und Ausland zu begreifen begann, welchem Verbrecher-Regime ich als Gefreiter einer Granatwerfer-Kompagnie gedient hatte, aber auch, dass die Niederlage Deutschlands in Wirklichkeit die Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus bedeutet, begann ich radikale Konsequenzen zu ziehen:

      In Erinnerung an meinen das Nazi-Parteiabzeichen an seinem Rock tragenden Konfirmationspfarrer sowie des auf meinem eigenen Koppelschloss eingravierten „Gott mit uns“ bin ich – mit dem Theodizee-Problem ringend – als verwundeter Kriegsgefangener im Frühjahr 1945 aus der Kirche ausgetreten.