die Onlinepräsenz und die Aktivitäten in den sozialen Medien. Mein Team und ich mussten also unsere Erfahrung, die wir im Umgang mit den klassischen Medien über Jahre gesammelt haben, überdenken und sie zwar nicht über Bord werfen, aber doch um Wissen im Umgang mit den sozialen Netzwerken erweitern. Das müssen wir immer noch. Denn die sozialen Medien verändern sich ständig, zum Beispiel im Algorithmus, in der Form und besonders in der Bedeutung der einzelnen Plattformen.
Was für Facebook-Werbung funktioniert, wird auch bei dir klappen – natürlich nicht nur beim Marketing. Wie bei den Split-Tests findest du bei allem, was du ausprobierst, nach und nach das heraus, was du benötigst. Ist doch logisch. Verfolgst du das Prinzip »Trial and Error«, ist dein Erfolg die Folge der Fehler, die du machst. Oder andersherum, Fehler sind die Folgen deiner falschen Entscheidungen. Um erfolgreich zu sein und richtige Entscheidungen zu treffen, musst du also Fehler machen.
Triff mehr Entscheidungen und probiere Dinge einfach aus! Dadurch machst du zwar mehr Fehler – bitte immer wieder neue, die andere nie machen –, aber so hast du auch mehr Gelegenheit, etwas zu lernen. Wenn du Dinge lernst, die andere nicht lernen, kannst du irgendwann mehr Dinge tun, die andere nicht können. Wenn das kein Erfolgsfaktor ist, dann weiß ich auch nicht.
ELEMENTARE SPIELREGEL FÜR DIE ZUKUNFT
Bisher glauben die Menschen, sie sammeln Erfahrung, indem sie etwas lesen oder etwas »mitbekommen«. Erfahrung bekommst du aber nur, indem du entweder Erfahrungen machst oder durch Erkenntnisse lernst. Du hast also zwei Möglichkeiten:
Erfolgsfaktor der Vergangenheit – Wissen
»Wissen ist Macht!« Diesen Satz hast du doch sicher auch schon tausendmal gehört. Jetzt kannst du guten Gewissens sagen: »Das ist Blödsinn!« Ganze Generationen hat man so angetrieben, sich zu bilden und Experten auf einem Gebiet zu werden. Aber heute steht uns Wissen im Überfluss zur Verfügung. Was machst du, wenn du etwas nicht weißt? Ich bin sicher, das Gleiche wie ich und die meisten anderen auch: Du gibst die Frage in eine Suchmaschine deiner Wahl ein. Und, wie magisch, innerhalb weniger Sekunden bist du schlauer. Wir können also behaupten, dass Wissen heute nur noch wenig mit Macht zu tun hat. Und bereits mittelfristig betrachtet, werden Wissensvorsprünge und Kompetenzvorteile sogar ganz unmöglich sein.
Wissen ist Macht? Blödsinn!
Heute kämpfen wir eher damit, dass wir zu viel Wissen konsumieren, und dadurch belastet es uns schnell. Jede Art Information steht uns stets und auf unzähligen Kanälen zur Verfügung. Wie auch immer du an dein Wissen kommst, durch Podcasts, Seminare oder Bücher – essenziell ist dein Umgang damit. Denn Wissen ist nur potenzielle Macht! Wenn du nichts oder nicht das Richtige damit machst, bleibt es totes Potenzial, das dich belastet. Besonders Seminartouristen sollten sich das hinter die Ohren schreiben. Dazu gleich noch mehr.
Ich habe selbst eine Zeit lang sehr viel Wissen konsumiert, mehrere Bücher gleichzeitig gelesen und mich auf zahlreichen Kanälen fortgebildet. Wenn ich heute ein Buch lese, halte ich mich an eine 30-Prozent-Regel, die ich mit mir selbst vereinbart habe: Erst wenn ich 30 Prozent des letzten Buches umgesetzt habe, also im Tun bin, dann lese ich das nächste. Bei zu viel Wissen, das ich nicht umgesetzt habe, raucht mir irgendwann sprichwörtlich der Kopf – so lange, bis er »tilt«. Und dann geht gar nichts mehr. Das kennst du doch sicher auch.
Ein Beispiel: Hast du schon mal ein Coaching-Event besucht? Ich erschrecke immer wieder, wenn ich sehe, wie einige meiner Seminarteilnehmer an ihre Weiterbildung herangehen. Sie stehen zum Beispiel mitten in der Nacht auf, damit sie pünktlich zum Seminarbeginn vor Ort sind. Oft haben sie dann schon Hunderte von Kilometern auf der Autobahn in den Knochen. Von ausgeschlafen kann auch keine Rede sein. Mal ehrlich, was glaubst du, wie viel du so von einer Veranstaltung mitnehmen und langfristig behalten kannst? Stell dir vor, du hast einen Kater und sitzt nach ein paar Stunden Schlaf im Büro und sollst richtig was reißen. An so einem Tag bist du sicher nicht freiwillig am Schreibtisch. Ein Seminarwochenende besuchst du aber für dich und aus freien Stücken. Du gönnst dir dieses Event, investierst deine wertvolle Freizeit und willst das Maximale für dich herausholen. Dann nimm dir doch auch wirklich Zeit dafür und komm nicht schon gehetzt und todmüde an!
Seminartourismus ist wie Fast Food!
Hinzu kommt, dass viele Seminartourismus betreiben. Das heißt, das beschriebene Prozedere ziehen sie gleich mehrfach durch. Ich kenne Menschen, die besuchen bis zu 14 Persönlichkeitsseminare im Jahr. Wie wollen die denn all das, was sie in diesen Seminaren gehört haben, verarbeiten und vor allem umsetzen? Das schafft keiner – schon gar nicht neben seinem Job. Das ist, als ob du die ganze Zeit nur Fast Food zu dir nimmst und erwartest, dass das einen positiven Effekt auf deinen Körper hat. Klappt das bei dir? Also bei mir nicht. Ich sage deshalb: Tschüss, Seminartourismus!
Was glaubst du, welcher Tag eines Seminars der wichtigste ist? Es gibt nur eine richtige Antwort: der Tag danach. Ob die Seminarinhalte gut sind, entscheidet sich während des Seminars. Ob das Seminar dir etwas gebracht hat, entscheidest du – nach dem Seminar. Wenn du ein Wochenendseminar buchst, musst du dir den Freitag davor und auf alle Fälle den Montag danach auch noch freinehmen, damit du für dich einen Nutzen aus dem Seminar ziehen kannst. Du benötigst Zeit, um entspannt anzukommen und – das ist wirklich wichtig – für die Nachbereitung. Entscheidend ist, mit welcher Energie du zum Seminar kommst und was du direkt nach dem Seminar umsetzt.
ÜBRIGENS: Das gilt für jede Art der Weiterbildung. Ob du ein Buch liest, einen Podcast hörst, ein Seminar besuchst oder an einem Webinar teilnimmst: Tu es nicht nebenbei! Sei aufmerksam, mach dir Notizen zu dem, was du für dich herausziehen kannst, und nimm dir Zeit für eine Nachbereitung.
Die Schlüsselfrage, die du dir danach stellen musst, lautet: Verändert die Weiterbildung mein Verhalten?
Eine alte Erfolgsregel sagt: Alles, was du dir vornimmst, musst du innerhalb von 72 Stunden beginnen. Sonst sinkt die Chance, dass du es jemals umsetzt, auf ein Prozent. Weißt du was? Diese Regel ist totaler Blödsinn! Meine Erfahrung aus der Praxis zeigt:
Wir müssen innerhalb von 24 Stunden loslegen, um überhaupt eine Chance zu haben, dass wir eine Sache angehen.
Streich die 72-Stunden-Regel also ganz schnell wieder und lege innerhalb von 24 Stunden los, wenn du dir etwas vorgenommen hast. Sonst ist ein großer Teil der Informationsdichte und -tiefe schon wieder weg. Die Konsequenz: Du verlierst wichtiges Wissen.
Innerhalb von 24 Stunden anzufangen, mag erst mal schwer klingen. Ist es aber gar nicht. Es reicht, wenn du zum Beispiel eine Zusammenfassung schreibst, eine Zeichnung anfertigst oder irgendetwas anderes tust, um das Aufgenommene anzugehen. Das ist der erste Schritt zur Umsetzung. Wie du es anpackst, spielt keine Rolle. Hauptsache, du verankerst die Informationen.
ÜBRIGENS: Die meisten Menschen schreiben sich ständig To-do-Listen, die lang und immer länger werden. Ich empfehle dir stattdessen eine Not-to-do-Liste. Schreib