Max Nortic

Die Sex-Schlange


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      Erica biß sich auf die Unterlippe und dachte rasch nach. Dies war eine Falle, natürlich, ein psychiatrisches Spiel. Plötzlich wußte sie, wozu dieser Schulungskurs diente: Nicht nur Perversion oder Unterricht in lesbischer Liebe. Nein, das ging tiefer und war weitaus listiger als das. Sie beschloß, dieses Spiel mitzumachen; wenigstens eine Zeit lang. Wieder starrte sie auf die vier Fotos. Nicht die zwei Mädchen, die es miteinander trieben; das war die einleuchtende Wahl.

      Die korrekte Auswahl war tatsächlich ganz einfach: Welches Foto würde ein erregter Mann auswählen?

      „Dieses hier“, sagte Erica und reichte der Frau das Foto mit dem halbwüchsigen Mädchen. „Dies hier läßt mich kalt.“

      Ihre Augen trafen sich und plötzlich lachten beide zur gleichen Zeit.

      „Sehr gut“, sagte die Frau, „Sie machen das sehr hübsch. Ich denke, Sie werden eine ausgezeichnete Schülerin sein. Jetzt wollen wir dafür sorgen, daß Sie sich hier einrichten können.“

      Die Frau stand auf und enthüllte dabei eine schlanke Taille und üppige Hüften. Erica folgte ihr zu einer anderen Tür.

      „Bei dieser Gelegenheit“, sagte Erica, „wann treffe ich eigentlich Mr. Butterfield?“

      Die Frau öffnete die Tür und lächelte sanft, die Zungenspitze tippte dabei gegen ihre volle Lippe.

      „Sie haben ihn bereits getroffen“, sagte sie. „Ich bin Mr. Butterfield.“

      Der Unterricht hatte begonnen.

      3

      Der Raum hatte blaßgrüne Wände, einen dicken Teppich und einen Ausblick auf einen großflächigen Rasen, der von einer hohen Ziegelmauer eingeschlossen war. Das Fenster war vergittert. Erica stellte fest, daß der größte Teil des roten gegenüberliegenden Backsteingebäudes aus einem guteingerichteten Trainingszentrum bestand; mit eigener Küche, Bibliothek und Gymnastikraum.

      „Sie dürfen Ihr Zimmer zu keinen Zeitpunkt ohne die Gesellschaft Ihrer Begleiterin verlassen“, sagte Mr. Butterfield. „Nie dürfen Sie ein Zimmer betreten, dessen Tür schwarzgestrichen ist. Sie dürfen mit niemandem reden, den Sie auf den Gängen treffen. Dieser Raum wird Ihr Heim sein und Ihr privates Klassenzimmer. Dies...“, sagte sie, auf ein tragbares Fernsehgerät deutend, „... wird Ihr Lehrer sein. Kanal 10 hat einen geschlossenen Kreislauf. Sie haben sich Notizen zu machen und werden schriftliche Prüfungen ablegen. Ihre Mahlzeiten werden hier serviert und wenn Sie in der Zwischenzeit etwas wünschen – ein Sandwich, einen Drink oder Zigaretten – dann drücken Sie einfach diesen Knopf auf dem Nachttisch. Zimmerbedienung...“, sagte sie vergnügt. – „Wie ich schon sagte: Ihr Aufenthalt wird sehr komfortabel sein.“

      Alles, nur nicht das eine, was ich brauche, dachte Erica. „Ich könnte einen Drink gebrauchen“, sagte sie. „Wodka-Martini. “

      Mr. Butterfield drückte auf den Knopf. Ihre gierigen Augen ließen nicht von dem dunkelhaarigen Mädchen, das die Schule von den Füßen streifte und die seidenglatten Beine vor ihr auf dem Bett ausstreckte. Sie wand sich absichtlich hin und her, als ob sie die bequemste Lage finden wolle, so daß sich ihr Rock ein gutes Stück hochschob und den Blick auf das goldene Fleisch ihrer festen Schenkel freigab. Ihre Stimmung war perfekt, wußte sie doch, daß Mr. Butterfield nur zu gern ihren gierigen Mund zwischen ihre heißen, duftenden Schenkel pressen würde, es aber nicht wagte. Nicht in diesem geschäftsmäßigen Stadium.

      Ein blondes Mädchen in einer frischen, weißen Uniform kam in’s Zimmer. Die Rekrutin war so um die zwanzig und hatte große, blaue Augen und einen sanften Mund.

      „Dies ist Shirley“, sagte Mr. Butterfield. „Sie wird während Ihres Aufenthalts hier Ihre Begleiterin sein. Sie wird Ihnen die Mahlzeiten servieren und gewöhnlich Ihre Wünsche erfüllen. Sie dürfen das Zimmer nicht ohne sie verlassen. Sie werden sie einfach unentbehrlich finden.“

      Das Mädchen lächelte und ging wieder hinaus. Ihre prallen Brüste und der kurvige Po spannten den dünnen Stoff der enganliegenden Uniform.

      „Shirley ist sehr geschickt in schwedischer Massage“, sagte Mr. Butterfield. „Sie hat einen wunderbaren Griff. Sie ist aber auch Karateexpertin, falls Sie wegen der schwarzbemalten Türen zu neugierig werden. Ihr Unterricht beginnt nicht vor morgen früh, Sie können also ruhig den Rest des Tages ausspannen.“ Sie wies auf einen Stapel Bücher auf einer Kommode. „Diese müssen alle gelesen werden. Außerdem finden Sie dort eine Menü- und Weinkarte. Unser Koch ist ein Meister in ‘Cordon Bleu’“.

      An der Tür verhielt Mr. Butterfield. Ihre glänzenden Augen glitten mit einem endgültigen, verschlingenden Blick über Erica’s glatte Schenkel.

      „Ich glaube, Sie werden hier einen unvergeßlichen Aufenthalt haben“, sagte sie und verschwand.

      Erica starrte nachdenklich an die Zimmerdecke.

      Das blonde Mädchen kehrte zurück und brachte ihr einen Drink, den sie auf den Nachttisch neben das Bett stellte.

      „Noch irgendwelche Wünsche?“ Ihre Stimme war sanft und lieblich.

      Erica’s Gesicht nahm einen düsteren Ausdruck an und ihre Stimme klag rauh und voller Autorität:

      „Hattest du jemals lesbische Erfahrungen? Hattest du Sehnsucht danach? Warum nicht?“

      Das Mädchen lachte. „Du solltest wissen, daß du abgehört wirst.“

      „Ich weiß“. Erica suchte in den leuchtend blauen Augen und entdeckte etwas. „In diesem Gebäude gibt es keine Männer, Shirley?“

      „Nein. Nur Frauen.“

      „Natürlich“, – sagte Erica sanft. „Nur hübsche Frauen! – Das ist alles im Augenblick, Shirley. Danke!“

      Das Mädchen ließ ein warmes Lächeln aufblitzen und schloß dann die Tür hinter sich. Das leise Klicken am Türschloß war nicht zu überhören. Erica nippte amüsiert an ihrem Drink. In wenigen Tagen würde Shirley auf sie eine starke sexuelle Anziehungskraft ausüben, da ihre normalen Begierden sehr bald bewirken würden, sich einer Frau zu bedienen, da es hier nun mal keine Männer gab. Es war kein Zufall, daß man sie an einem Freitag hierher geschickt hatte.

      In einer Woche nur würden Shirley’s blonde, pralle, zarte Schenkel köstlich und quälend für sie aussehen und wie zum Küssen geschaffen sein...

      Es waren keine Männer in diesem Gebäude, weil man sie zur lesbischen Liebe bringen wollte.

      Aber Erica war überzeugt, daß der wahre Zweck dieses Schulungskurses nicht nur die Unterrichtung in Tricks und Position der lesbischen Liebe war. Man plante sie zu bekehren. Sie wußte nicht genau welche psychologischen Mittel sie anwenden würden; auf jeden Fall würden sie es versuchen. Sie liebten zu experimentieren, diese Bastarde, und sie – Erica – mußte dabei das Meerschweinchen spielen.

      Ganz offensichtlich suchten sie auch eine Agentin für Vivian Marchand, die nicht entdeckt würde und echtes Vergnügen an lesbischem Sex hatte. Sie wollten eine Agentin, die auch tatsächlich das empfand, was sie scheinbar fühlte.

      Als sie ihren Drink beendet hatte, spürte sie, wie das köstliche Gefühl der Euphorie sie überkam. Sie starrte auf das Glas. Natürlich Drogen! Aber eine Droge solcher Art, die ihre Hemmungen hinwegschwemmte.

      Erica lächelte. Sie würde sie in diesem Spiel mit deren eigenen Waffen schlagen. Sie unterschätzten ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Glaubten diese Narren wirklich, sie könnten sie bekehren. Sie, die perfekte Geliebte von Männern und Sammlerin phallischer Symbole, bekehrt zur Lesbierin in einer kurzen Woche.

      Sie lachte und fühlte sich dabei großartig und überlegen.

      Das Dinner war großartig, ‘coq au vin’ mit zarten Karotten und einer köstlichen Soße.

      Danach schwelgte sie in einem langen, heißen Bad, wobei sie in den Büchern blätterte, die man ihr gegeben hatte. Zwei davon hatten zum Thema, wie man junge Mädchen zur lesbischen Liebe bringen