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Titelseite
Uschi Zietsch
Stephanie Seidel
Elfenzeit
Band 8
Lyonesse
Das Ende aller Welten naht!
Ragnarök wurde abgewendet, aber damit ist das Gleichgewicht längst nicht wiederhergestellt. Das Zeitgefüge gerät immer mehr ins Schwanken, die Grenzen zwischen den Welten werden zusehends durchlässiger und ermöglichen unheilvollen Wesen und sogar Geistern den Zutritt zum Zentrum der Neun: der Welt der Menschen.
Während die Dunkle Königin Bandorchu sich zum letzten Krieg gegen die Anderswelt rüstet, schickt sie Boten aus, um eine Spur ihres Getreuen, des Mannes ohne Schatten, zu finden. Seit der verhängnisvollen Schlacht auf Island wurde er nicht mehr gesehen. Ist er endgültig vernichtet worden? Oder ist sein Schatten auf der Suche nach ihm durch die Zeit unterwegs, sogar bis Atlantis?
Ein anderer ist von Island entkommen: Alebin/Darby O’Gill, der mörderischste aller Elfen, und er sinnt auf entsetzliche Rache. In Lyonesse, einem magischen Reich Großbritanniens, will er sich auf die Vernichtung und Zerstörung der Anders- und der Menschenwelt vorbereiten und den Untergang der Zeiten beschleunigen …
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Die Autoren:
Uschi Zietsch publiziert seit 1986 erfolgreich in verschiedenen Genres und kann auf weit über zweihundert Veröffentlichungen zurückblicken. www.uschizietsch.de
Stephanie Seidel ist ausgebildete Fotografin, hat lange in der Britischen Botschaft in Bonn gearbeitet und viele Jahre für die Endzeit-Serie Maddrax geschrieben.
Impressum
Dieser Titel ist auch als Print erschienen.
Umschlag Bildmaterial: kellepics/Stefan Keller
Umschlag Gestaltung und Logo: Michael Steinmann Agentur
Die Karte schuf Dirk Schulz Animagic
Lektorat und Redaktion: Uschi Zietsch
Handlungsrahmen und Serienkonzept: Uschi Zietsch
© dieser überarbeiteten und erweiterten Ausgabe 2021 by Fabylon Verlag
www.fabylon.de
eMail: [email protected]
Originalausgabe. Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 978-3-946773-32-0
Was bisher geschah
Ragnarök ist – vorerst – abgewendet. Die Schlacht auf dem Idafeld hat viele Opfer gefordert, unter anderem haben die Innamorati, Julia und Fabio Oreso, Nadjas Eltern, ihr Leben gegeben, um Fenrir aufzuhalten. Bei der Explosion des Vatnajökull ist der Getreue, der sich innerhalb des Vulkans befand, verschwunden. Man hofft, dass er nicht überlebt hat.
Nadja hat auf der Suche nach ihrem entführten Sohn Talamh Anne Lanschie und Robert Waller, inzwischen Vampir, wiedergesehen. Mit ihrer Hilfe gelangt sie ins sagenhafte Reich des Priesterkönigs Johannes, wo Anne sich mit ihrem Vater Sinenomen auseinandersetzen muss, dem Ur-Vampir, der die Herrschaft über das Reich errungen und es ins tiefste Verderben geführt hat.
Endlich in Sicherheit im Baumschloss der Crain, wird Nadja ins japanische Elfenreich gerufen – eine finstere Macht greift dort nach beiden Welten. Sie hat Rian und David in ihrer Gewalt und einen mächtigen Verbündeten: Cagliostro!
Dank Toms Hilfe, der kurzerhand nach Tokio reist, kann das Schlimmste abgewendet werden, doch Nadja kommt wieder nicht zur Ruhe: Erneut ist ihr Sohn entführt worden, nun hat Königin Bandorchu ihn in ihrer Gewalt. Gemeinsam mit David macht sie sich auf den Weg nach Tara, um sich im Austausch gegen ihren Sohn anzubieten.
Dramatis personae
Nadja Oreso steht weiterhin im Brennpunkt der Geschehnisse. Sie ist nun legendär, da sie dem Sohn des Frühlingszwielichts das Leben geschenkt hat. Das bedeutet aber nicht, dass sie deswegen hofiert wird.
Talamh, der Sohn des Frühlingszwielichts, ist noch ein winziges Baby und hält trotzdem schon alle in Atem.
Dafydd/David Bonet weiß noch nicht, ob er seine Seele, die Nadja ihm geschenkt hat, weiterwachsen lassen oder sich angesichts des nahenden Krieges in der Anderswelt auf seine elfischen Wurzeln besinnen soll.
Der Getreue war seit Ragnarök verschwunden. Und nun macht er sich auf den langen Weg. Nach Atlantis.
Der Kau und Cor, der Spriggans – die beiden sind im Dienst Bandorchus unterwegs, um böse Taten zu vollbringen, und werden dabei enorm behindert – von ihrem Entführungsopfer.
Alebin/Darby O’Gill ist zurück. Auch er hat Ragnarök überlebt, leckt seine Wunden und geht nun daran, die Herrschaft über alle Welten zu erringen.
Die Bestie von Bodmin Moor gehört zu den Alien Big Cats. 1997 wurden Pfotenabdrücke entdeckt, die einem Pumaweibchen mit Jungtier zugeordnet wurden. Das ist natürlich nur die Sicht der Menschen.
Roman 15
Der Schatten des Getreuen
Uschi Zietsch
Prolog
Feuer und Asche
Die Welt versank in Donner und Nebel, als Ragnarök über sie hereinbrach, Götter und Unsterbliche auf dem Idafeld gegen den Untergang kämpften und noch nichts von der letzten, alles entscheidenden Auseinandersetzung im Gletschervulkan ahnten.
Fenrir war soeben gefallen, und der Wolfsvater verlangte nach Rache.
»Ich bin der Gott des Feuers!«, donnerte der Titan aus Glut und Flammen inmitten des Berges, während draußen die Welt den Atem anhielt. »Du kannst mich nicht aufhalten.«
»Ich kann und ich werde«, versetzte der Getreue, doch seine Stimme bebte. »Ich entziehe dir, was dich am Leben erhält.«
Loki lachte dröhnend, doch nicht vor Freude. Bitterkeit und Schmerz lagen darin, aber auch ein gurgelnder Laut des Blutdurstes. »Ich bin mächtiger als alles, was denkbar ist, und nicht zuletzt dank dir. Oder hast du das inzwischen vergessen, so wie deine ursprüngliche Gestalt?«
»Ich habe nichts vergessen, alter Freund. Nichts von alldem, was wir einst teilten, was wir schufen …«
»… und vernichteten. Wie kannst du mich nun angreifen?«
»Ich greife dich nicht an. Ich halte dich auf, wie ich es bereits sagte.«
»Und wie willst du das anstellen?«
Ein winziges Zögern. »… indem ich dich vernichte.«
Der Getreue zog seine gesamte Macht zusammen. Tiefe Trauer umhüllte seine brennende Gestalt und bewahrte ihn vor der Zerstörung. Nur, wie lange? Es gab keinen Ausweg mehr. Lokis Tod war auch der seine.
»Ich bitte dich ein letztes Mal!«, rief er in das Glosen, doch der Titan konnte oder wollte ihn nicht hören. Er war dabei, den Vulkan zu erwecken und sich selbst aus den Felswänden des Bergs zu befreien. Die Hitze war unerträglich. Magma schoss aus immer neuen Erdspalten in Fontänen empor.
»Loki«, flüsterte der Getreue. »Warum tust du mir das an? Uns beiden!«
»Weil«, antwortete der Gott unerwartet ein letztes Mal, »du mir bereits alles genommen hast. Und wenn ich sterbe, soll dein Tod meine letzte Rache sein, und deine Sühne. Du und ich. So war es doch immer, nicht wahr?«
»So hätte es wieder sein können …«
»Das ist unmöglich, und du weißt das!«
Selbst für den Getreuen war es lange her. Odin hatte nie begriffen,