seine Hände den Slip nicht gleich mitgenommen hatten. Er holte das Versäumte nach.
Linda streckte sich auf den Polstern des Wagens aus, so gut es ging. Sie lächelte ihn an. Ganz unschuldig. Aber gleichzeitig spreizte sie die Schenkel so weit, daß sein Blick – magisch angezogen – auf ihre Schamlippen fiel, die zwischen dem Gekräusel des dunkelblonden Schamhaars halb versteckt waren.
„Wie schön du bist“, murmelte er.
„Wirklich?“
„Meine kleine Prinzessin!“
Darüber mußte sie lachen. Wer interessierte sich denn noch für Prinzessinnen?
„Warum ziehst du dich nicht aus?“
„Hm.“
„Oder soll ich das machen?“
„Nein, nein.“
Seine Antwort kam etwas zu schnell und zu laut. Hatte er Angst vor ihr? Schämte er sich? Warum wollte er nicht, daß sie ihn auszog?
Linda setzte sich auf und griff nach dem Gürtel seiner Hose. Hans wand sich aus dem Sakko. Er hatte kleine Schweißtropfen auf der Stirn. Diese verdammte Heizung! Oder war nur ihm so warm?
Linda knöpfte ihm das Hemd auf. Er ergab sich. Gemeinsam brauchten sie wenig Zeit, ihn bis auf Slip und Unterhemd zu entkleiden.
Hans sah sich um, sah mit gerunzelter Stirn hinaus, angestrengt, als habe irgendwas sein Mißtrauen geweckt.
„Ist doch niemand da“, sagte Linda. „Und wenn jemand kommt, hat er die gleichen Interessen wie wir.“
„Du sagst das so ...“
Er gab sich einen Ruck. Wenn er jetzt alles verdarb, würde er sich das selbst nie verzeihen. Er versuchte, Sicherheit zu gewinnen, indem er an andere Abenteuer dachte, an andere Seitensprünge, drüben in der Stadt.
Dort war alles leichter gewesen. Dort hatte er keine Skrupel verspürt wie jetzt. (Oder redete er sich die nur ein, um eine Entschuldigung zu haben, wenn er versagte?)
„Was für ein Blödsinn!“
„Wie bitte?“
„Ich habe nur laut gedacht“, sagte Hans und wurde wieder einmal rot.
Nein, versagen würde er bestimmt nicht. Schon, als Linda ihm das Unterhemd über den Kopf zog, rührte sich sein Schwanz wieder. Und als er vor ihr kniete, damit sie ihm den Slip vom Leib streifen konnte, schnellte sein Glied ihr entgegen.
Die Lust gewann plötzlich die Oberhand, machte alles andere vergessen. Hans fühlte sich ein bißchen schwindlig. Als er den verdammten Slip endlich losgeworden war, stürzte er sich auf Linda, riß sie mit, kam halb auf, halb neben ihr zu liegen, zwängte ein Bein zwischen ihre Schenkel und drückte eine ihrer niedlichen, straffen Brüste, während er sie wieder küßte, wilder diesmal und mit großer Ausdauer.
Na bitte, dachte sie. Er ist schon so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Er braucht nur eine gewisse Anlaufzeit.
Sie spreizte die Schenkel weiter und drückte ihre kleine Möse an sein Bein. Er spürte, wie heiß sie war. Heiß und schon ein bißchen feucht. Die Hand, die eben noch ihre Brust gedrückt hatte, schob sich an ihrem glatthäutigen Körper hinab und zwischen ihre Schenkel. Er streichelte das krause Haar auf dem kleinen Schamhügel und brachte endlich einen Finger in die Spalte.
Sie hatte einen winzigen Kitzler, aber er war sehr empfindlich. Als Hans ihn berührte, hopste Linda in die Höhe. Gleichzeitig gurgelte sie und biß ihn in die Zunge. Ihre Arme, um seinen Hals geschlungen, drückten kräftiger zu. Sie rieb ihre Brüste an seinem behaarten Oberkörper, und als seine Finger in ihre Scheide drangen, begann sie zu schnurren wie eine Katze.
„Das tut gut“, gestand sie wenig später, als ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten. „Das kannst du stundenlang mit mir machen.“
Hans wunderte sich wieder einmal über die Selbstverständlichkeit, mit der sie über Sex sprach. Sie waren sich früher schon ungeheuer frei vorgekommen, wenn sie Sex mit scheinbarer Selbstverständlichkeit praktiziert hatten. Aber auch noch darüber sprechen ...
Isa, zum Beispiel, konnte das heute noch nicht, würde es wahrscheinlich nie lernen. Isa mußte sich schon sehr viel Mühe geben, ihn wortlos mit ihren Wünschen vertraut zu machen, mit Gesten, Bewegungen, unartikulierten Lauten. „Heute nacht hast du mich zwischen den Beinen geküßt“, sagte Linda.
„Wirklich?“
Sie lachte.
„Weißt du das nicht mehr?“
„Ich habe keine Ahnung. – Auf dieser scheußlichen Sprungmatte?“
„Nein, vorher. Du hast mich gegen die Wand gelehnt und dich vor mich gekniet. Dann hast du mir das Höschen heruntergezogen. Deine Finger waren zwischen meinen Pobacken. Ganz tief!“
Sie stöhnte ein wenig in der Erinnerung. Ihr Gesichtsausdruck bewies Hans, wie sehr sie das genossen hatte.
„Ich muß furchtbar blau gewesen sein.“
„Weil du das getan hast?“
„Nein, weil ich nichts mehr davon weiß.“
„Ich hätte so gern mit dir geschlafen – auch wenn die Borsten mich in den Po piekten. Aber du hattest es plötzlich eilig. Du warst gar nicht mehr bei der Sache. Wahrscheinlich hattest du Angst vor deiner Frau.“
„Unsinn!“
„Du mußt das nicht abstreiten. Ich kann ja verstehen, daß es unangenehm für dich wäre, wenn sie was von uns beiden wüßte.“
Darauf wußte er nichts zu erwidern. Linda hatte recht. Es wäre mehr als unangenehm, wenn Linda hinter seine Seitensprünge käme. Sie hatten nie darüber gesprochen, aber wie er seine Frau kannte, würde sie zum Scheidungsrichter laufen.
Und dann?
Darüber dachte Hans lieber nicht nach. Von allem anderen abgesehen, würde ihn die Trennung von Linda vermutlich seine Existenz kosten. Und in seinem Alter mit relativ wenig Geld in einer fremden Umgebung noch einmal von vorn beginnen – nein, dazu war er nicht tüchtig genug.
„Du meine Güte, jetzt hab’ ich einen Fehler gemacht, nicht wahr?“ fragte Linda bedauernd.
Er verstand nicht.
„Du bist empfindlich wie eine Mimose.“
Er verstand immer noch nicht – bis sie ihn durch eine Bemerkung ihres Schenkels darauf aufmerksam machte, daß seine Erektion völlig geschwunden war.
Die zweite schon, nutzlos vertan ...
„Wir müssen ja nicht über Isa reden“, brummelte er und spürte wieder die Schweißtröpfchen auf seiner Stirn.
„Wir müssen überhaupt nicht reden“, stimmte Linda belustigt zu. „Ich bin viel mehr interessiert daran, daß wir etwas machen!“
Hans gab sich einen Ruck. Er gab ihr Lächeln durch ein Grinsen zurück und nahm sich fest vor, auf ihre burschikose Art einzugehen.
„Erst mal können! Jetzt bin ich schon zweimal weggeschlafft. Weiß der Teufel, ob ich ihn noch mal hochkriege.“
„Du vielleicht nicht. Aber ich.“
„Glaubst du?“
„Ich denke schon.“
„Du bist verdammt geschickt. Soll ich dir mal was verraten?“
„Ja.“
„Gestern hab’ ich immer wieder auf deine Hände starren müssen.“
„Hab’ ich gemerkt. Das hat mich richtig nervös gemacht.“
„Und weißt du, warum?“
„Sag’s schon.“
„Weil ich mir vorgestellt habe, wie es ist,