Conrad Messmer

Hans im Sex


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      „Klar. Zusehen ist ganz interessant. Nur am Mitmachen habe ich keinen Spaß. Mir sind Männer tausendmal lieber.“

      „Dein Schwager ist auch ein Mann ...“

      Er konnte sich’s nicht verkneifen, diesen Versuchsballon loszulassen.

      „Achim? Nein, der interessiert mich ganz und gar nicht. Da ist mir Frederic schon lieber.“

      „Hast du was mit ihm?“ fragte Hans geradeheraus.

      „Und wenn?“

      „Es geht mich ja nichts an“, sagte er gepreßt. „Ich möchte es nur gern wissen.“

      „Wärst du eifersüchtig?“

      „Ja, zum Teufel!“

      „Er hat’s versucht“, sagte sie lauernd.

      „Mit welchem Erfolg?“

      „Mit geringem. Ulrike hat was gemerkt und mich zur Rede gestellt. Du, sie hat sich furchtbar aufgeführt, so, als sei sie mit Frederic verheiratet.“

      „Vielleicht hat sie selbst Interesse an ihm“, sagte Hans grinsend.

      „Eher an dir.“

      „An mir?“

      „Sag nur, du weißt das nicht! Sag nur, das hast du gestern auch nicht gemerkt.“

      „Na ja ...“

      „Also bitte! Es war ja auch kaum mehr zum Aushalten. Ich glaube, der einzige, der nichts gemerkt hat, war Achim.“

      „Und meine Frau?“

      „Sie ist ja nicht auf den Kopf gefallen.“

      „Nein.“

      „Sie weiß bestimmt, daß Ulrike scharf auf dich ist.“

      Er seufzte.

      „Das hat mir noch gefehlt.“

      „Worüber beschwerst du dich? Vielleicht ist es ganz gut so. Du hast ja nichts mit meiner Schwester. Und so fällt wenigstens kein Verdacht auf mich.“

      „Glaubst du?“

      „Ist doch logisch, oder?“

      Er wechselte das Thema.

      „Frederic und Achim – wissen die nichts?“

      „Von ihren Frauen? Daß die miteinander ...“

      „Ja.“

      „I wo. Die haben keine Ahnung.“

      „Wie kommt das? Sind sie so dumm, oder sind Ulrike und Miriam so geschickt.

      Linda kicherte.

      „Da kommt alles zusammen, denke ich.“

      „Sieh dich nur vor!“

      „Weshalb?“

      „Paß auf, daß deine Schwester keinen Verdacht schöpft.“

      „Ich werd’ mir Mühe geben.“

      Inzwischen war es völlig finster geworden. Trotzdem hielt Hans den schweren Wagen ein paar Häuser entfernt von der Wohnung der Pabsts an, um Linda aussteigen zu lassen.

      Sie gab ihm einen raschen Kuß auf die Wange.

      „Ich rufe dich an“, flüsterte sie.

      „Bald?“

      „Ja, bald.“

      Er sah ihr nach, wie sie graziös über das Trottoir ging.

      „Sie ist wirklich verdammt gut gewachsen“, murmelte er. Bevor er die Garage verließ, kontrollierte er im Schein einer Handlampe die Polster, um sich davon zu überzeugen, daß Linda und er keine verräterischen Flecken hinterlassen hatten.

      Isa war mißgestimmt. Hans merkte es, kaum daß er durch die Tür war. Da ihm der Sinn nicht danach stand, um gutes Wetter zu bitten, machte er ebenfalls ein finsteres Gesicht, knurrte einen Gruß, griff nach den dicken Samstagszeitungen, zu deren Lektüre er noch nicht gekommen war und flegelte sich in seinen Ohrensessel.

      „Wo warst du so lange?“

      Er beschloß spontan, wenigstens teilweise die Wahrheit zu sagen – falls jemand ihn, beziehungsweise seinen Wagen gesehen hatte: „Unter anderem oben am Steinbruch.“

      „Weshalb?“

      „Wollte mal nach dem Rechten sehen. Mir war eingefallen, daß ich mindestens eine Woche nicht dort gewesen war.“

      Isa Mauritius dachte ziemlich verbittert, daß Hans sie mehr und mehr vernachlässigte. Aber sie schob die fällige Aussprache auf einen späteren Termin hinaus.

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