Personaltransfer, die technisch-wissenschaftliche Ausbildung sowie Forschungs- und Entwicklungskooperationen. Zum anderen zählen dazu auch die Verwertung von Hochschulerfindungen (durch Unterstützung bei der Patentanmeldung und dem Abschluss von Lizenzverträgen) und die Gründung von Unternehmen zur Kommerzialisierung der Forschung und Technikentwicklung (Koschatzky 2005). In der Praxis kann jedoch oftmals nicht zwischen den einzelnen Transferaktivitäten unterschieden werden.
Forschungs- und Entwicklungskooperationen reichen von informellen Kontakten über die Beratung von Mitarbeitern von Forschungseinrichtungen, Auftragsforschung, bis hin zu gemeinsamen Forschungsprojekten, in denen Kooperationspartner sich ergänzende Beiträge zur Realisierung von Innovationen erbringen. Aus diesen Kooperationen ergeben sich nach Koschatzky u.a. Vorteile wie der zusätzliche Know-how- und Kompetenzgewinn, die Ausschöpfung von Größen- und Spezialisierungsvorteilen, die Nutzung von Synergieeffekten, eine bessere Risikoteilung sowie die Aneignung von externem Wissen und Stimulierung von Lerneffekten bei den Kooperationspartnern (Koschatzky 2005).
Trotz zahlreicher Vorteile, die Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit sich bringen, existieren häufig auch spezifische Hemmnisse, die das Zustandekommen von Kooperationen erschweren. Diese sind darauf zurückzuführen, dass der Wert einer FuE-Leistung von den einzelnen Akteuren unterschiedlich eingeschätzt wird und dass es schwierig ist, das Ergebnis der Forschungskooperation ex ante genau zu spezifizieren. Für einzelne Unternehmen kann es zudem ein Problem sein, externes Wissen adäquat in betriebliche Prozesse und in Innovationsvorhaben zu integrieren. Darüber hinaus besteht bei Kooperationen grundsätzlich die Gefahr des Wissensabflusses.
Eine Strategie der Förderung des regionalen Innovationssystems ist immer mit der Herausforderung verbunden, dass sich das Innovationsgeschehen als pfadabhängig erweist und damit das System Gefahr läuft, sich gegenüber konkurrierenden Problemlösungen und neuem Wissen abzuschotten (lock-in-Effekte). Vor diesem Hintergrund besteht die Notwendigkeit, dass sich die regionale Wirtschaft gegenüber innovatorischen Impulsen im außerregionalen und internationalen Kontext öffnet, um die Gefahr einer Stagnation bzw. Degeneration des bislang erfolgreichen regionalen Innovationssystems zu verhindern. Regionale Strategien der Innovationsförderung sollten daher immer auch darauf abstellen, den Anschluss regionaler Netzwerke an überregionale und internationale Netzwerke, die durch relationale, fachliche und gegenstandsbezogene Nähe bestimmt werden, zu fördern (Boschma, Iammarino 2007).
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg mit einer Vielzahl universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, großen betrieblichen Forschungs- und Entwicklungszentren sowie zahlreichen Kompetenzzentren und -netzen über beachtliche Innovationspotenziale verfügt. Die alleinige Präsenz dieser Akteure reicht jedoch nicht aus, um von einem funktionsfähigen Innovationssystem zu sprechen. Es ist vielmehr eine intensive Wissensvernetzung aller im Innovationsprozess relevanten Akteure erforderlich. Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden die Vernetzungsstrukturen der universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der innovationsorientierten Betriebe in der Metropolregion analysiert.
1 Dies schließt auch Innovationsaktivitäten vornehmlich von KMU ein, die nicht forschungsintensiv sind (vgl. Kirner, Som, Jäger 2009; Rammer et al. 2010; Hirsch-Kreinsen 2012).
2 In der wissensökonomischen Forschung existieren zur Rolle des tacit-knowledge und der damit verbundenen face-to-face-Kommunikation bzw. der räumlichen Nähe divergierende Auffassungen (vgl. Kujath, Schmidt 2010, Rallet, Torres 2009, Strambach 2011, Gust-Bardon 2012, Boschma 2005). Diese z.T. erweiterte Perspektive des Konzeptes der Nähe relativiert unseres Erachtens nicht, dass sich explizites und implizites Wissen komplementär zueinander verhalten und daher räumliche Nähe nach wie vor für den Austausch von Wissen eine besondere Rolle spielt.
3 Neben Wissensnetzwerken können auch der Personalwechsel zwischen Organisationen sowie Spin-Offs Träger von Wissensspill-over sein. (Fritsch 2012, S. 180ff.)
4 Eine differenziertere Betrachtung zeigt, dass in Deutschland alle Branchen mehr oder weniger von wissensbasierten Aktivitäten durchdrungen werden, wobei einige Branchen durch eine besonders hohe Wissensintensität hervorstechen. Folglich finden sich auch jenseits der urbanen Verdichtungsräume durchaus wissensintensive Wirtschaftsbereiche, wenn auch vielfach nicht in der Dichte wie in den urbanen Regionen (Kujath 2014).
5 Bei der Aufnahme im Jahr 2005 wurde der regionale Kooperationsverbund zunächst Region Hannover-Braunschweig-Göttingen benannt. Im März 2008 beschloss der Vorstand der Metropolregion, dass zukünftig auch Wolfsburg als namensgebende Stadt im Titel geführt werden soll.
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