dass er nun in die 26. Saison geht. Alles wird auf seiner kleinen Farm wiederverwendet oder selbst gebaut so wie die bewohnbare weiße Röhre und die Holzwelle. Von außen sehen sie gar nicht groß aus, aber wenn du hineingehst, fühlst du dich wie in einem kuscheligen Kokon. Um das Wellenhäuschen zu dämmen, verwendete João alte Boards aus seiner Surfschule. Durch das Ende der Röhre oder auf der selbst gebauten Surfbrettbank schaut man in den großen Garten.
AUF EIN WORT …
João, bist du lieber in Maceda oder in deiner Surfschule bei Porto?
»Ich liebe es, dass ich beides haben kann! Bis nach Porto brauche ich mit dem Auto etwa eine halbe Stunde, und wenn hier in Maceda nur wenig Wellen sind, fahren wir an den Strand Matosinhos. Früher mochte ich das wilde Leben in Porto und war glücklich, jeden Tag mehrere Surfstunden zu geben. Mittlerweile ist aber das Maceda Surf Camp mein persönlicher Rückzugsort geworden, schließlich wohne ich auch auf dem Grundstück. Hier ist es ruhig, und ein- oder zweimal am Tag gehe ich mit den Gästen surfen und habe einen persönlicheren Kontakt zu ihnen. In Maceda habe ich mehr Zeit und kann entspannen.« João lacht, als zum dritten Mal sein Telefon klingelt. »Na ja fast, aber hier habe ich mein eigenes Boa Vida, das ›gute Leben‹.«
Was macht das Maceda Surf Camp so besonders?
»Ich versuche, fast alles zu recyceln, ob es meine alten Surfboards sind oder Filmposter, es wäre doch eine Sünde, sie wegzuschmeißen! Außerdem sind unsere beiden Unterkünfte, die Röhre und die Holzwelle, absolut einzigartig. Ich habe sie selbst entworfen, kein fertiger Schnickschnack! Von hier aus kannst du die Küste schnell erreichen, und es gibt verschiedene Eingänge zum Strand, dadurch sind wir oft allein an einem der Abschnitte. Im Gegensatz zu Porto ist es hier sehr ruhig und du kannst noch das Zwitschern der Vögel am Morgen hören.«
Dein Motto, João?
Da João kein Lieblingszitat parat hat, empfiehlt er die folgenden Surffilme: »Big Wednesday« (1976) und »Bustin’ Down the Door« (2008).
Maceda Surf Camp & Hostel
R. da Charneca 647, Maceda
Joãos Surfschule Surfing Life Club
Oberhalb von Porto,
Av. Gen. Norton de Matos 378,
Praia Matosinhos
Im kleinen Haupthaus gibt es noch ein Sechserzimmer sowie eine Gemeinschaftsküche. Wenn draußen nicht gegrillt wird, kann sich jeder dort sein Mittagessen zubereiten. Das Frühstück fällt meist klein aus: Butter, Käse, Bananen und Joghurts nimmt sich jeder selbst aus dem Kühlschrank. Danach werden die Surfbretter auf den Jeep geschnallt, und dann geht es durch den kühlen Pinienwald zum Strand, während João von seinen besten Fischrezepten erzählt oder das Radio aufdreht. Praia de São Pedro de Maceda ist ein Treffpunkt für bunte Vans und Camper. So begegnete ich dort zufällig auch den Besitzern des Surf Truck Hotels, die ich im nächsten Kapitel vorstelle.
Das Maceda Surf Camp wirkt etwas chaotisch und abgelegen, aber genauso liebenswert wie der tapsige Wachhund Five. João hat viele neue Bauideen und so verwandelt sich sein Grundstück Tag für Tag weiter in Richtung Kunstwerk und bietet seinen Gästen einen kreativen Ort zum Entspannen.
In jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken, und zu jedem Surfbrett kann João eine Geschichte erzählen. Frag einfach nach!
In wenigen Minuten fährt das Truckmobil auseinander. Eine Mischung aus Truckerleben und Promi-Tourbus!
REISE DURCH GANZ PORTUGAL
5 Surf Truck Hotel
Einmal Truckerleben zum Mitnehmen, bitte!
Am Strand Praia de São Pedro de Maceda stach mir sofort der doppelstöckige Truck mit Veranda ins Auge, vor dem auf einem ausgerollten Teppich ein paar Leute Yogaübungen machten. Dann las ich die Aufschrift »Truck Surf Hotel« und sprach den davorstehenden Surflehrer an. Eduardo, der Besitzer des Trucks, gab mir eine Führung durch sein Minihotel und erzählte mir davon, dass der Truck seit drei Jahren sein neues Zuhause sei. Er und seine Freundin Daniela, beide Portugiesen, reisten schon immer gern zusammen und arbeiteten früher gemeinsam auf einem Boot. Sie hatten die Idee, das Leben an Bord mit dem Surfen zu verbinden und ein eigenes Hotel zu schaffen. Eduardo machte einen Führerschein für Lkw, und sie ließen einen modernen Hotelaufsatz entwerfen. In der Wohnküche gibt es viel Platz zum Kochen, eine Couch steht zum Chillen bereit. Die Gemeinschaftsdusche bietet mehr Platz als auf manch einem Schiff. Die fünf Schlafkojen befinden sich im ersten Stock, die zweistöckigen Hochbetten werden mit einem Pin geöffnet.
AUF EIN WORT …
Edu, bekommt man auf so engem Raum nicht einen Lagerkoller?
»Daniela und ich sind es gewohnt, auf engem Raum zusammenzuleben, da wir auch gemeinsam auf einem Boot gearbeitet haben. Nach den ersten Tagen haben sich auch unsere Gäste daran gewöhnt und verbringen die meiste Zeit draußen. Eigentlich sind wir nur zum Schlafen oder Kochen im Truck. Wir haben auch ein paar Longboards dabei, um auf Rollen die Gegend zu erkunden. Unsere Reisegruppe besteht meist aus sechs bis acht Personen, da kommen eigentlich immer alle gut miteinander aus. Es gibt auch keine lange Warteschlange vor der Dusche, da viele sowieso zuerst ins Meer hüpfen.«
Was macht das Surf Truck Hotel so besonders?
»Unsere Gäste bekommen eine einzigartige Erfahrung: Wir bringen sie zu den besten Surfspots, sie erleben den Komfort eines Hauses und spüren gleichzeitig die Freiheit eines Vans: Alle zwei Tage befinden sie sich an einem anderen Ort und übernachten in der Natur. Heute Morgen konnten wir von unserem kleinen Balkon aus am Strand sogar Delfine vorbeiziehen sehen! Ich bin mir sicher, dass jeder, der einmal mit uns unterwegs war, von da ab anders reisen wird.«
Habt ihr ein Lebensmotto?
»Wir wohnen mit im Hotel, deswegen lautet unser Leitspruch: ›This is the new way to travel! Living on the road is freedom!‹«
Du solltest jedoch nicht zu viel Gepäck mitnehmen, da es wenig Stauraum neben dem Bett gibt. Im Doppelzimmer mit einem großen Fenster kannst du beim Einschlafen aufs Meer hinausschauen. Wenn der erste Stock eingefahren werden muss, wird das Doppelbett einfach an die Wand geklappt.
Daniela und Eduardo fahren mit ihren Gästen jeweils eine Woche Portugals Norden ab und eine Woche an der Südküste entlang, außerdem gibt es weitere Surfwochen in Marokko. In dieser Zeit kannst du stressfrei das Unterwegssein genießen und hast dein Zimmer immer dabei. Natürlich steht jeden Tag auch Surfen auf dem Plan. Edu, der selbst aus der Gegend von Porto stammt, kennt die besten Spots an jedem denkbaren Küstenabschnitt. Du musst keine große Surferfahrung mitbringen, Surfbretter und Neos gibt es jeweils vor Ort. Außerdem stehen weitere Aktivitäten zur Auswahl wie Reiten, Wein-Touren, Wakeboarden, Bootfahren … Dabei ist es den beiden wichtig, immer Angebote der Einheimischen zu vermitteln. Sie geben auch Tipps für traditionelle Restaurants, wenn die Gäste nicht selbst das Abendessen zubereiten wollen. Leider kannst du nicht wie im Schiff während der Fahrt in der Koje schlafen. Bei einem Ortswechsel steigt man in den Van um, da es im Lkw nur zwei Sitze mit Anschnallgurten gibt. Dieses Surfhotel ist einmalig! Vielleicht sehen wir uns bei der nächsten Tour nach Marokko, dort wollte ich schon immer mal