Ausschau nach ihm hielt, um ihn aus seiner Tür kommen zu sehen. Dann fiel ihr jedes Mal auf, wie frisch gewaschen und rasiert er war, bereit, die Welt bei den Hörnern zu packen. Nur, dass er seit seiner Rückkehr aus der Wildnis nicht mehr ganz so bereit für die Welt zu sein schien. Er war verändert. Er wollte nicht darüber reden, aber sie sah, dass seine Schritte langsamer geworden waren und sein Rücken leicht gekrümmt, als erwartete er jeden Moment geschlagen zu werden. Vielleicht tötete es ihn, nicht darüber zu sprechen. Ganz langsam, innerlich. Vielleicht, überlegte sie, wenn er ihr ausreichend vertrauen könnte, um es ihr zu sagen … würde er wirklich aus der Wildnis heimkehren. Denn ein lieber und unschuldiger Teil seiner Selbst war dort geblieben und fehlte ihr sehr.
Sie wünschte sich von ganzem Herzen, dass sie ihm ihre Theorie über ihr Pech erzählen könnte. Sie hatte mehrere Verehrer gehabt, auf die der Fluch ihres Pechs gefallen war; auf den armen Effrem zum Beispiel, der ständig in ein Erdloch oder eine Pfütze trat, wenn er neben ihr herging. Und der arme Ashton, der versucht hatte, so selbstbeherrscht und weltmännisch zu sein, als er das erste Mal mit ihr wegging, nur um Minuten später den Absatz seines Schuhs zu verlieren. Es war zu einem lustigen Späßchen unter ihnen geworden – wie viele Absätze er an ihrer Seite verloren hatte.
Aber Berry erinnerte sich an einen Sommertag, an dem sie am Ende eines langen Stegs gezeichnet hatte. Der Steg, den sie auserwählt hatte, war ein Albtraum aus wurmstichigen Brettern und vom Wetter und unfähig befehligten Booten verursachten Schäden gewesen. Sie hatte ihn sich ausgesucht, weil sie in Ruhe gelassen werden wollte.
Und dann war er gekommen.
Darf ich zu Euch auf den Anleger kommen?, hatte er gefragt.
Und sie hatte geantwortet: Wenn Ihr wollt, und sich gedacht, dass er mit Sicherheit durch die Bretter brechen und ins Wasser krachen würde.
Sie hatte weitergezeichnet und auf seinen Aufschrei im Fall gewartet. Denn ihr Pech war mit Sicherheit die Verdammnis dieses Stegs, und er würde nicht einmal die Hälfte der Strecke zu ihr hin schaffen, bevor er ins Wasser fiel.
Sie wartete … und wartete …
Und dann, ganz plötzlich, stand er an ihrer Seite. Sie hatte ihn erleichtert ausatmen gehört, und vielleicht hatte sie unter ihrem Strohhut selbst erleichtert geseufzt. Schelmisch lächelnd hatte sie gesagt: Ein schöner Morgen zum Spazierengehen, nicht wahr, Mr. Corbett?
Seine etwas zittrige Antwort lautete: Erfrischend.
Und als sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte, die bunte Quintessenz der Weide in Breuckelen einzufangen, hatte sie gedacht: Jeder andere Mann wäre durch die Bretter gefallen. Warum nicht er?
Diese Frage beschäftigte sie immer noch.
Denn ihre Theorie über ihr sogenanntes Pech, zumindest was junge Männer anging, war, dass ihr Pech sie wie der Kompass eines abenteuerlichen Schiffes in die korrekte Richtung steuerte. Matthews Zielhafen aber war ihr unbekannt. Jedenfalls wirkte es oft, als sähe er einfach durch sie hindurch, als sei sie eine Nebelwolke, die er wie seidige Spinnweben wegwischen konnte.
Ich will dir etwas bedeuten, beschwor sie ihn still, wo auch immer er auf seinem Marsch durch die Dunkelheit sein mochte. Bitte … lässt du das zu? Aber in dieser Nacht kam keine Antwort. Es gab nur den Winterwind, der mit kalten Fingern über das Gesicht eines hoffnungsvollen jungen Mädchens strich.
Sie entschied, dass er an diese Stelle nicht so bald zurückkehren würde. Und daher verließ sie ihren Warteposten und kehrte nach Hause zurück, um schlafen zu gehen.
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