Ich sprach in meinem Herzen:
Wenn es sich so verhält,
wie kann dann meines Vaters Götze Merumat
wohl einen Menschen retten
oder eines Menschen Bittgebet erhören
oder ihn belohnen,
da er doch eines fremden Steines Kopf besitzt
und selbst aus einem andern Stein gefertigt ist?
4. Kapitel: Abrahams Gespräch mit seinem Vater
1
Als ich so dachte,
gelangte ich in meines Vaters Haus;
dann tränkte ich den Esel, gab ihm Heu
und nahm das Geld
und gab es meinem Vater Therach.
2
Bei seinem Anblick ward er froh und sprach:
Gesegnet bist du, Abraham, von meinen Göttern;
weil du der Götter Kaufpreis brachtest,
war meine Arbeit nicht vergeblich.
3
Ich sprach zu ihm:
Mein Vater Therach, höre!
Die Götter sind von dir gesegnet.
Du bist ja ihnen Gott;
denn du hast sie gemacht.
Ihr Segen ist Verderben
und ihre Hilfe eitel.
Die selber sich nicht helfen konnten,
wie können sie dir helfen
oder Segen mir verleihen?
4
Ich war in dieser Sache dir von Nutzen,
weil ich durch meine Klugheit
dir Geld von den zerbrochenen Götzen brachte.
5
Als er mein Wort vernahm,
erzürnte er sich heftig über mich,
dieweil ich gegen seine Götzen harte Worte ausgesprochen.
5. Kapitel: Abrahams Verspottung der Götzen
1
Ich ging hinaus
und dachte über meines Vaters Ärger nach;
alsdann rief mich mein Vater: „Abraham!“
2
Ich sagte: Hier bin ich.
3
Er sprach:
Lies jetzt die Späne von dem Holze auf,
woraus ich tannene Götter fertigte,
bevor du kamst!
Mach mir damit ein Mittagessen fertig!
4
Als ich des Holzes Späne sammelte,
fand ich darunter einen kleinen Gott,
der in dem Kehrichte zu meiner Linken lag
und auf der Stirn geschrieben trug: „Gott Barisat“.
5
Ich aber sagt es meinem Vater nicht,
daß bei den Spänen ich den Holzgott Barisat gefunden hätte.
6
Als ich die Späne in das Feuer legte,
um meinem Vater Speise zu bereiten,
und als ich gehen wollte,
der Speise wegen anzufragen,
da stelle ich den Barisat ans angefachte Feuer
und sag zu ihm:
7
Gib Obacht, Barisat,
auf daß das Feuer bis zu meiner Ankunft nicht verlösche!
Erlischt es aber,
dann blas es an,
damit es wieder brenne!
8
So ging ich weg
und tat, was ich gewollt.
9
Bei meiner Rückkehr fand ich auf den Rücken Barisat gefallen
und seine Füße eingehüllt in Feuer
und fürchterlich verbrannt.
10
Ich sah’s
und brach in Lachen aus
und sprach bei mir:
Du kannst ja prächtig, Barisat, das Feuer anzünden
und Speise kochen.
11
Und während ich so bei mir sprach und lachte,
verbrannte jener langsam in dem Feuer
und ward zu Asche.
12
Dann brachte ich die Speise meinem Vater;
er aß.
13
Ich gab ihm Wein und Milch;
er trank und ward erfreut
und lobte seinen Götzen Merumat.
14
Ich sag zu ihm:
O Vater Therach!
Preis doch nicht deinen Götzen Merumat!
Rühm ihn doch nicht!
Preis vielmehr deinen Götzen Barisat!
Er warf sich selbst zum Kochen deiner Speise in das Feuer,
dieweil er dich mehr liebt.
15
Er fragte mich:
Wo ist er jetzt?
16
Ich sprach:
Er ist zu Asche in der Feuersglut verbrannt
und ward zu Staub.
17
Er sprach:
Groß ist die Macht des Barisat.
Ich mache heute einen andern
und morgen macht er meine Speise.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».